• Busspuren in Gefahr: Warum in Berlin noch mehr BVG-Fahrstreifen verschwinden könnten
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/busspuren-in-gefahr-warum-in-berlin-noch-mehr-bvg-fahrstreifen-vers

    Von der Berechtigung, Busspuren benutzen zu können hängt die Höhe des Einkommens der Taxifahrer ab. Zu Bedndigung der Einnahmemisere braucht es zwri Dinge: Erstens muss die Nachfrage nach Taxis gesteigert werden vier Touren pro Stunde sind Voraussetzung für armutsfestes Einkommen. Damit diese Anzahl an Aufträgen bewältigt werden kann, muss die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit steigen, was angedichts der zahlreichen Staus nur mit reservierten Fahrstreifen zu schaffen ist. Wie wärs mit der Einrichtung von Taxispuren, die auch von BVG-Bussen mit henutzt werden dürfen?

    15.4.2024 von Peter Neumann - In Zehlendorf hatten Anwohner Erfolg. Inzwischen haben Bürger gegen weitere Busspuren Widerspruch eingelegt. Die BVG wird schon jetzt immer langsamer.

    Schlechte Nachrichten für alle, die gern schneller mit dem Bus durch die Stadt fahren würden. Das Busspurnetz in Berlin wächst kaum noch, mit Zuwachs ist auf absehbare Zeit fast nirgends zu rechnen. Im Gegenteil: Das Netz soll sogar schrumpfen. So haben Bürger gegen mehrere Sonderfahrstreifen Widerspruch eingelegt. Damit besteht auch in diesen Fällen die Gefahr, dass die Markierungen entfernt werden. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Anfrage des Linke-Politikers Kristian Ronneburg hervor.

    In der Drucksache des Parlaments konnte Staatssekretärin Claudia Elif Stutz dem Abgeordneten nur eine einzige neue Busspur in Berlin nennen. In der Ollenhauerstraße in Reinickendorf sei der dort geplante Sonderfahrstreifen umgesetzt worden, so die CDU-Politikerin. Ansonsten: Fehlanzeige. Als Ronneburg vor mehr als einem Jahr schon mal nach neuen Busspuren gefragt hatte, konnte die Verwaltung keine einzige nennen.
    Bürger legen Widerspruch ein: Diese Busspuren sind in Berlin in Gefahr

    Stattdessen geht aus der aktuellen Senatsantwort hervor, dass in Berlin sieben Bussonderfahrstreifen in Gefahr sind. Gegen sie lägen Widersprüche vor, berichtete die Staatssekretärin. Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf seien die Otto-Suhr-Allee und die Hubertusallee betroffen, in Mitte das Reichpietschufer. In Spandau gehe es um die Busspur auf dem Falkenseer Damm, in Tempelhof-Schöneberg um die Hauptstraße zwischen der Rubens- und der Schmargendorfer Straße. In Steglitz-Zehlendorf gehen Bürger gegen die Sonderfahrstreifen auf dem Teltower Damm sowie in der Clayallee vor, hieß es.

    Auf einem anderen Abschnitt der Clayallee, zwischen der Argentinischen und der Riemeisterstraße, hatten Anwohner Erfolg. Die 11. Kammer des Verwaltungsgerichts gab ihnen am 31. August 2022 in einer Eilentscheidung recht. Die Zehlendorfer hatten gegen die Busspur, die von der Straßenverkehrsbehörde der Senatsverwaltung vor ihrer Tür angeordnet worden war, Widerspruch eingelegt und vorläufigen Rechtsschutz beantragt.

    Beschränkungen und Verbote des fließenden Verkehrs dürften nur bei einer besonderen Gefahrenlage angeordnet werden, argumentierte das Gericht. „An einer solchen Gefahr fehlt es hier“, hieß es. So habe die Behörde nicht dargelegt, dass die Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bisher merkliche Zeitverluste erlitten haben. Die derzeitige Behinderung sei mit lediglich elf bis 26 Sekunden pro Durchfahrt beziffert worden.
    Viele Projekte stehen auf der Liste – aber sie werden nicht verwirklicht

    Zudem habe die Behörde ihr Ermessen nicht ordnungsgemäß ausgeübt, stellten die Richter weiter fest. Denn nach einer bundesweit geltenden Verwaltungsvorschrift sollen Sonderfahrstreifen nur dort eingerichtet werden, wo in der Stunde der stärksten Belastung mindestens 20 Busse verkehren. Die Straßenverkehrsbehörde hatte sich dagegen an einer lokalen Berliner Vorgabe orientiert, ohne dies zu begründen. Danach reichte bisher eine Mindestfrequenz von neun Bussen pro Stunde aus. Nach Informationen der Berliner Zeitung konnte vorher sogar bei nur sechs Busfahrten pro Stunde eine Busspur angeordnet werden. Im März dieses Jahres ließ der Bezirk die Markierung beseitigen.

    Vor Gericht habe der Senat nicht immer glücklich agiert, sagte ein Jurist. Die Folgen waren gravierend. Die Eilentscheidung zur Clayallee markiert den Beginn des Stillstands, der bis heute andauert. Denn seitdem wurde das Busspurnetz so gut wie nicht mehr erweitert. Dabei hatte der Senat noch im März des vergangenen Jahres 21 Projekte aufgelistet, die zwar angeordnet, aber bislang nicht verwirklicht wurden. Dazu zählen stark frequentierte Straßen wie der Brunsbütteler Damm in Spandau und der Britzer Damm in Neukölln, wo die BVG und ihre Fahrgäste nun weiterhin Zeitverluste erleiden.

    Schon kurz nach dem Beschluss in Sachen Clayallee befürchteten Beobachter, dass auch anderswo Anwohner die Nachprüfung von Busspuren beantragen werden. Der Verdacht bestehe, dass sich die Behörde in weiteren Straßen nicht an die bundesweite Vorschrift gehalten habe, hieß es damals. Heute wird klar: Die Befürchtung besteht zu Recht.

    Fatale Entscheidung der Länderkammer: Berlin scheitert im Bundesrat

    Wie berichtet, wurde die Verkehrsverwaltung sogar selbst tätig – ohne dass Bürger Widerspruch eingelegt hatten. Wie der Fahrgastverband IGEB berichtete, wurde für die Busspur Otto-Braun-Straße (Richtung Mollstraße) 2023 die Beseitigung angeordnet. Die mit zwei Buslinien betroffene BVG wurde nicht angehört. „Diese Busspur, die von den Radfahrern bisher genutzt werden kann und auch genutzt wird, nun zugunsten eines Radfahrstreifens zu beseitigen, schürt Spannungen zwischen Bus- und Radverkehr.“

    Ebenfalls im vergangenen Jahr versuchte Berlin, die Anordnung von Busspuren bundesweit zu erleichtern. Doch der Versuch scheiterte. Zwar griff das Bundesverkehrsministerium den Wunsch des Landes auf. Doch als der Bundesrat im vergangenen November über diese und andere geplante Änderungen der Straßenverkehrsordnung entschied, bekam der Entwurf in der Länderkammer keine Mehrheit. Damit fehle es „an einer Rechtsgrundlage für die geplante Veränderung“, teilte Claudia Elif Stutz dem Abgeordneten Kristian Ronneburg jetzt in ihrer Antwort mit.

    Ein gefragtes Verkehrsmittel: Ein BVG-Bus hält vor der Marienkirche in Mitte. Der größte kommunale Busbetrieb in Deutschland wurde allein im vergangenen Jahr für mehr als 400 Millionen Fahrten genutzt.

    Ein gefragtes Verkehrsmittel: Ein BVG-Bus hält vor der Marienkirche in Mitte. Der größte kommunale Busbetrieb in Deutschland wurde allein im vergangenen Jahr für mehr als 400 Millionen Fahrten genutzt.Emnuele Contini

    Damit kann die Erosion im Berliner Busspurnetz weitergehen. Dabei war in der Berliner Verkehrspolitik trotz Streits stets Konsens, dass ein attraktiver öffentlicher Verkehr Straßen entlastet und Menschen aus ihren Autos locken kann. Attraktiv sind Busse und Bahnen aber nur, wenn sie die Fahrgäste möglichst zügig befördern. Busspuren und Ampelschaltungen, die dem Nahverkehr Vorrang geben, galten schon in den 1990er-Jahren unter CDU-Verkehrssenatoren als wichtig. So wuchs das Netz der Sonderfahrstreifen von 1990 bis zum Jahr 2000 von rund 34 auf rund 100 Kilometer.

    Zwischendurch ging es immer mal wieder jahrelang nicht voran. Erst nachdem die Senatsverwaltung für Verkehr 2016 von der SPD zu den Grünen gewechselt hatte, ging der Ausbau des Busspurnetzes weiter. Inzwischen ist es rund 123 Kilometer lang. Als nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts 2022 der Stopp kam, waren viele neue Projekte in der Pipeline. Sie dürften keine Chance mehr haben.

    Noch vor einem Jahrzehnt waren BVG-Busse deutlich schneller als heute

    In den vergangenen Jahren ist die Durchschnittsgeschwindigkeit des BVG-Busverkehrs gesunken. 2014 waren die Busse nach Angaben des Landesunternehmens im Schnitt noch mit 19,3 Kilometern pro Stunde unterwegs – Stopps vor Ampeln und an Haltestellen eingerechnet. 2022 waren es 17,9 Kilometer, im vergangenen Jahr 17,8 Kilometer, berichtete Staatssekretärin Stutz. Welche Buslinien im vergangenen Jahr besonders oft gestört waren, teilte die BVG mit: 100, 128, 142, 147, 200, 245, 247, 248, 300 und 377. Zu den Störfaktoren gehören Demonstrationen und Veranstaltungen.

    Die Senatspolitikerin machte deutlich, dass die Bemühungen zur Beschleunigung des BVG-Verkehrs auf anderen Feldern fortgesetzt werden. So wurden an 39 Ampelanlagen in Berlin Beschleunigungsmaßnahmen umgesetzt, heißt es in der Drucksache des Parlaments. In Berlin können 1040 Ampelanlagen vom öffentlichen Verkehr beeinflusst werden. Acht weitere Anlagen kommen 2024 und 2025 hinzu.

    Fahrgastverband IGEB fordert vom Senat mehr Kreativität

    Christfried Tschepe, Vorsitzender des Fahrgastverbands, und seine Mitstreiter forderten den Senat auf, kreativer zu sein. „Da eine Novelle der Straßenverkehrsordnung erst deutlich nach der nächsten Bundestagswahl im Herbst 2025 realistisch ist, müssen in den nächsten Jahren die geltenden Rahmenbedingungen kreativ genutzt werden. Bisher wurden Busspuren für den Radverkehr freigegeben, zum Beispiel auf dem Kurfürstendamm. Ab jetzt müssen Radfahrstreifen für den Buslinienverkehr freigegeben werden“ – etwa Unter den Eichen.

    #Berlin #BVG #Taxi #Verkehr #Stadtentwicklung

  • BVG und S-Bahn: Doppelstreik in Berlin könnte Nahverkehr lahmlegen – Öffis droht Stillstand
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/bvg-s-bahn-doppel-streik-berlin-nahverkehr-lahmgelegt-oeffis-stills

    23.1.2024 von Peter Neumann - Bei der S-Bahn und der DB legen die Lokführer 136 Stunden lang die Arbeit nieder. Nun beginnen auch bei der BVG Tarifverhandlungen. Das kann Folgen haben.

    Berliner Fahrgäste sind einiges gewohnt. Doch was jetzt als möglich erscheint, wäre auch für erfahrene Nutzer des öffentlichen Verkehrs eine neue Problemdimension. Denn wenn nicht nur S-Bahnen und Züge der Deutschen Bahn (DB) stillstehen, sondern gleichzeitig auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bestreikt würden, käme die Stadt zum Stillstand. Genau dies, ein Doppelstreik der Lokführergewerkschaft GDL und der Gewerkschaft Verdi, ist nun denkbar. „So etwas sollte man nie ausschließen“, sagte Verdi-Sekretär Jeremy Lange der Berliner Zeitung. Man halte sich alle Optionen offen.

    Es ist der vierte Warnstreik im aktuellen Tarifstreit bei der Deutschen Bahn (DB). Viele S-Bahnen, die meisten Regionalzüge und ein großer Teil der Fernverkehrszüge des Bundesunternehmens bleiben von diesem Mittwoch, 2 Uhr, bis Montag um 18 Uhr in den Abstellanlagen. Mit 136 Stunden gilt dies als die bislang längste Arbeitsniederlegung im Personenverkehr bei der Bahn. Der Güterverkehr ruht sogar 144 Stunden lang.

    Doch in Berlin gibt es eine Besonderheit. Hier ist der erbitterte Clinch zwischen der GDL und der bundeseigenen DB nicht mehr die einzige Auseinandersetzung, die den öffentlichen Verkehr betrifft. An diesem Mittwoch beginnen auch Tarifverhandlungen für die fast 16.000 Beschäftigten der BVG, die dem Land Berlin gehört. Die U-Bahnen, Busse, Straßenbahnen und Fähren des größten kommunalen Verkehrsunternehmens Deutschlands wurden im vergangenen Jahr für mehr als eine Milliarde Fahrten genutzt.

    Vertreter der Gewerkschaft Verdi und des Kommunalen Arbeitgeberverbands Berlin, der die BVG vertritt, kommen am 24. Januar um 9 Uhr zur ersten Verhandlungsrunde zusammen. Es geht um einen neuen Manteltarifvertrag für die BVG - also um bessere Arbeitsbedingungen. Mehr Urlaub, längere Wendezeiten an den Endhaltestellen und weitere Erleichterungen des Dienstalltags stehen im Forderungskatalog, der dem Arbeitgeber bereits vorliegt. Die Gewerkschaft verlangt auch ein Urlaubsgeld von 500 Euro im Jahr. Ansonsten geht es nicht um Geld - die Regelung der Löhne und Gehälter gilt noch bis Ende dieses Jahres. Auch die Wochenarbeitszeit ist kein Thema.

    „Die Erwartungshaltung bei den Kolleginnen und Kollegen ist hoch“, sagte Jeremy Arndt, der Verhandlungsführer aufseiten der Gewerkschaft, am Dienstag. Beim Fahrpersonal, das den Betrieb zu allen Tages- und Nachtzeiten in Schichtarbeit aufrechterhält, sei eine „allgemeine Unzufriedenheit“ zu spüren. BVGler tragen sich mit dem Gedanken, zu anderen Verkehrsanbietern zu wechseln – etwa zu Reisebusfirmen. Außerdem gebe es auch in anderen Branchen attraktive Arbeitsplätze, so Arndt.

    BVG-Busfahrer suchen das Weite – und anderswo neue Arbeit

    Die Bedingungen müssten sich verbessern, sonst werde sich die Personalknappheit weiter verschärfen, warnte der Verdi-Sekretär. Die Gewerkschaft stünde unter Beobachtung, gab er zu bedenken: „Von dem, was wir bei diesen Tarifverhandlungen erreichen, wird es abhängen, ob die Fluktuation weiter zunimmt“ – oder ob es gelingt, den Exodus bei der BVG zu bremsen und ausreichend neue Fahrer zu gewinnen.

    Bessere Arbeitsbedingungen sind ein Ziel, das die BVG unterstützt. Doch das Unternehmen hat bereits darauf hingewiesen, dass der neue Manteltarifvertrag nicht dazu führen darf, dass der Personalbedarf noch stärker steigt - was angesichts des knappen Arbeitsmarkts unrealistisch sei. Schon nach der jetzigen Planung werden 2024 rund tausend weitere Busfahrer benötigt. Wenn die Wendezeit an den Endhaltestellen von vier auf zehn Minuten erhöht wird, brauche man zudem mehr Bahnen und Busse.

    „Wir stehen für konstruktive Tarifverhandlungen bereit“, betonte Arndt am Dienstag. Die nächsten Termine stünden bereits fest – unter anderem der 15. Februar und 1. März. Was die Handlungsoptionen anbelangt, halte sich Verdi aber alle Möglichkeiten offen, so der Gewerkschafter. Konkret bedeutet das, dass Arbeitskampfmaßnahmen nicht ausgeschlossen sind, wenn dies erforderlich sei, um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Anders formuliert: Auch bei der BVG könnte es zu Warnstreiks kommen.

    Bei Verdi warb man um Verständnis dafür, dass man sich nicht mit der GDL abstimmen werde. Es handele sich um zwei getrennte Tarifkonflikte, hieß es. Damit sei es nicht ausgeschlossen, dass in Berlin Arbeitskampfmaßnahmen zur selben Zeit stattfinden. Konkrete Pläne gebe es derzeit nicht, weil nicht absehbar sei, wie die Gespräche vorangingen, betonte Arndt. Doch dementieren würde er die Möglichkeit eines Doppelstreiks nicht, sagte er.
    Bei einem Doppelstreik droht in Berlin der Megastau

    Ein gleichzeitiger Arbeitskampf von GDL und Verdi hätte zur Folge, dass der Großteil des öffentlichen Verkehrs in Berlin stillstehen würde. Auf der Schiene würden nur noch die Züge der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) und der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) verkehren. Stillstand könnte es auch auf den Straßen geben, denn viele Berliner würden versuchen, mit ihren Autos ans Ziel zu gelangen. Es wäre der Ausnahmezustand.

    „Ein Doppelstreik wäre die totale Blockade“, warnte Jens Wieseke vom Berliner Fahrgastverband IGEB. Vor allem, wenn er Tage dauern würde. Ein kurzer Warnstreik bei der BVG von vielleicht drei oder vier Stunden Dauer, während die S-Bahn und die DB stillstehen, wäre gerade noch verkraftbar. Doch alles andere würde nicht nur Berlin enorm schaden, sondern auch der Akzeptanz von Gewerkschaften. „Die Arbeitnehmer haben es in der Hand, wie die Verhandlungen verlaufen“, entgegnete Arndt.
    Neuer BVG-Chef: Wir haben schon viel für die Mitarbeiter getan

    Im März 2008 wäre es beinah zu dem befürchteten Großstreik im öffentlichen Verkehr von Berlin gekommen. Verdi hatte zu einem unbefristeten Streik aufgerufen, als dann auch noch die GDL eine Arbeitsniederlegung ankündigte. Weil der damalige Bahnchef Hartmut Mehdorn einlenkte, konnte der Bahnstreik buchstäblich in letzter Minute abgewendet werden. Bei der BVG ging der ungewöhnlich hart geführte Tarifkonflikt, bei dem es mehrmals zu langen Ausständen kam, erst im Mai 2008 zu Ende.

    Die Tarifverhandlungen im Jahr 2021 gingen für die BVG-Fahrgäste dagegen glimpflich aus. Ohne großen Streit einigten sich die Gewerkschaft Verdi und der Arbeitgeberverband auf Entgelterhöhungen. Außerdem wurde damals vereinbart, dass die Arbeitszeit sinkt – von 39 Stunden auf 37,5 Stunden ab Juli 2024. Wie schnell es beim jetzigen Konflikt zu einer Einigung kommen wird, ist schwer absehbar. Dass Verdi zur gleichen Zeit auch in allen anderen Bundesländern (Bayern ausgenommen) Tarifverhandlungen für den Nahverkehr führt, könnte das Vorgehen verkomplizieren.

    Der neue Vorstandsvorsitzende der BVG, Henrik Falk, äußerte sich zu den nun beginnenden Tarifverhandlungen nicht. „Doch so lange ich mich mit solchen Themen befasse, gilt: In jedem guten Unternehmen geht es kontinuierlich darum, Arbeitsbedingungen zu verbessern“, sagte er im Interview mit der Berliner Zeitung. „Die BVG hat schon viel dafür getan, um die Mitarbeitenden zu entlasten. So wurde beispielsweise schon 2019 vereinbart, die Arbeitszeit schrittweise auf 37,5 Stunden in 2024 zu verkürzen. Bei der Thematik kann sicher noch einiges geschehen, aber richtig ist auch, dass die BVG in vielerlei Hinsicht schon sehr weit vorne ist.“

    #Berlin #Verkehr #Arbeit #Streik #BVG

  • BVerfG zur Versammlungsfreiheit - Kein Demo-Verbot am Frankfurter Flughafen
    https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/bverfg-zur-versammlungsfreiheit-kein-demo-verbot-am-frankfurter-flughafen

    22.2.2011 von Dr. jur. Alfred Scheidler22.02.2011 - Karlsruhe spricht mal wieder ein Machtwort. Das BVerfG hat ein von der Fraport AG ausgesprochenes Demonstrationsverbot am Flughafen Frankfurt aufgehoben. Die Entscheidung ist nicht nur ein Sieg für die Demonstranten. Sie definiert auch die Reichweite der Versammlungsfreiheit und die Grundrechtsbindung privater Unternehmen in öffentlicher Hand.

    Der Flughafen Frankfurt wird von der Fraport AG betrieben, in deren Eigentum auch das Flughafengelände steht. Die Anteile der Fraport AG werden mehrheitlich von der öffentlichen Hand gehalten. Im Jahr 2004 demonstrierten elf Aktivisten an einem Abfertigungsschalter des Flughafens gegen die Abschiebung von Ausländern.

    Gestützt auf ihr Hausrecht und die Flughafenbenutzungsordnung sprach die Fraport AG gegenüber den Demonstranten ein Demonstrations- und Meinungskundgabeverbot aus. Alle zivilgerichtlichen Instanzen bestätigten das Verbot. Gegen diese zivilgerichtlichen Entscheidungen legte eine Demonstrantin Verfassungsbeschwerde ein, der nun das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) mit nur einer Gegenstimme stattgegeben hat (Urt. V. 22.01.2011, Az. 1 BvR 699/06).

    Das Urteil hat grundsätzliche Bedeutung, weil die Verfassungsrichter sich erstmals detailliert mit der Frage auseinandersetzen mussten, ob und inwieweit das Grundrecht der Versammlungsfreiheit (Art. 8 Grundgesetz, GG) auch das Recht gewährt, Privateigentum Dritter in Anspruch zu nehmen. Der 1. Senat beantwortet sie deutlich: Der Staat ist „unabhängig davon, in welcher Rechtsform er gegenüber dem Bürger auftritt“, an die Grundrechte gebunden, so der Vorsitzende des Ersten Senats, Ferdinand Kirchhof, in der mündlichen Urteilsbegründung.

    Die überragend wichtige Bedeutung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit für ein demokratisches Gemeinwesen hat das BVerfG immer wieder betont (grundlegend im Brokdorf-Beschluss vom 14. Mai 1985, Az. 1 BvR 233/81). Dabei stellte Karlsruhe stets heraus, dass das Grundrecht aus Art. 8 GG auch das Interesse des Veranstalters schützt, einen Beachtungserfolg nach seinen Vorstellungen zu erzielen. Der Veranstalter einer Demonstration kann also den Ort einer Versammlung grundsätzlich frei wählen (BVerfG, Entscheidung vom 6. Juni 2007, 1 BvR 1423/07, NJW 2007, 2168).
    Die Versammlung: Zwischen Freiheit und Eigentum

    Dieses Selbstbestimmungsrecht des Veranstalters über Gegenstand, Zeitpunkt und Ort der Versammlung ist allerdings beschränkt, soweit seine Ausübung zur Kollision mit Rechtsgütern anderer führt (BVerfG, Entscheidung v. 2. Dezember 2005, 1 BvQ 35/05). Es hätte also auch nicht sonderlich verwundert, wenn der 1. Senat das Demonstrationsverbot auf dem Frankfurter Flughafen unter Hinweis auf das Eigentumsrecht der Fraport AG bestätigt hätte.

    Immerhin hat auch schon das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) ausgeführt, dass die Entscheidung über Ort und Zeit einer Versammlung die rechtliche Verfügungsbefugnis über den Versammlungsort voraussetzt. Auch das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit begründet also kein Benutzungsrecht, das nicht schon nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen besteht: „Das Recht der freien Ortswahl umfasst mit anderen Worten nicht das Recht, fremdes Grundeigentum nach Belieben in Anspruch zu nehmen“ (BVerwG, Urt. v. 29. Oktober 1992, 7 C 34/91).

    Im selben Sinne hat das Oberverwaltungsgericht Schleswig bezogen auf den in privater Trägerschaft betriebenen Lübecker Herrentunnel entschieden, dass ein Demonstrationszug durch den Tunnel verboten werden kann, wenn der private Betreiber sein Einverständnis nicht erklärt hat (Urt. v. 19. Februar 2008, 3 A 235/07).

    Für den Frankfurter Flughafen kommt das BVerfG in seiner am Dienstag verkündeten Entscheidung zu einem anderen Ergebnis: Entscheidend ist, dass die Anteile der Fraport AG im Eigentum der öffentlichen Hand stehen, nämlich aufgeteilt auf das Land Hessen und die Stadt Frankfurt. Die Fraport AG unterliegt damit einer unmittelbaren Grundrechtsbindung. In solchen Bereichen des Flughafens, die als Orte allgemeinen kommunikativen Verkehrs ausgestaltet sind, muss sie also Versammlungen zulassen.
    Keine Flucht ins Privatrecht

    Beiläufig machen die Bundesrichter in diesem Zusammenhang die interessante Bemerkung, dass Versammlungen an solchen Orten allgemeinen kommunikativen Verkehrs solche unter freiem Himmel sind. Das soll unabhängig davon gelten, ob sie in der freien Natur oder in geschlossenen Gebäuden stattfinden.

    Trotz dieser Entscheidung steht nicht zu befürchten, dass der Flughafenbetrieb in Frankfurt künftig durch groß angelegte Demonstrationen spürbar beeinträchtigt wird. Der Senat hat nämlich auch auf die besondere Störanfälligkeit eines Flughafens hingewiesen. Seine primäre Funktion ist die Abwicklung des Luftverkehrs. Diese Funktion erlaubt Einschränkungen der Versammlungsfreiheit, wie sie im öffentlichen Straßenraum nicht möglich wären. Diese Kernaussage der Entscheidung ist auch auf die Bahnhöfe der privatisierten Deutschen Bahn AG übertragbar.

    Für beide Örtlichkeiten dürfte aber auch gelten, was Kirchhof bei der Urteilsverkündung betonte: Die Versammlungsfreiheit könne eingeschränkt werden, wenn das für die Sicherheit und Funktionsfähigkeit des Flughafenbetriebs erforderlich sei. Dies gelte jedoch nicht, um lediglich „ein angenehmes Konsumklima zu erhalten“.

    Einmal mehr bestätigt Karlsruhe seinen Ruf als Hüter der Freiheitsrechte. Die Richter stärken erneut das Grundrecht der Versammlungsfreiheit, Gleichzeitig gewähren sie Demonstranten aber kein unbeschränktes Zutrittsrecht zu beliebigen Orten. Der Senat macht deutlich, dass Versammlungen auch zukünftig nicht ohne Weiteres auf frei gewählten Privatgrundstücken durchgeführt werden können. Wie so oft ist damit das Urteil des höchsten deutschen Gerichts auch ein salomonisches.

    Der Autor Dr. Alfred Scheidler ist Oberregierungsrat in Neustadt an der Waldnaab und Autor zahlreicher Publikationen zum öffentlichen Recht, u. a. zum Versammlungsrecht.

    Mehr auf LTO.de:

    BVerfG: Unterbliebene Anmeldung lässt Grundrechtsschutz für Versammlung nicht entfallen
    https://www.lto.de/de/html/nachrichten/2330/bverfg-unterbliebene-anmeldung-laesst-grundrechtsschutz-fuer-versammlung-nicht-e

    Alfred Scheidler, BVerfG zur Versammlungsfreiheit: Kein Demo-Verbot am Frankfurter Flughafen . In: Legal Tribune Online, 22.02.2011 , https://www.lto.de/persistent/a_id/2603 (abgerufen am: 24.10.2023 )

    #Deutschland #Bundesverfassungsgericht #BVG #Versammlungsfreiheit #Flughafen

  • Muva: Berlin hat einen neuen Ridesharing-Fahrdienst – aber kaum jemand fährt mit
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/muva-bvg-ridesharing-berlin-hat-ein-neues-verkehrsmittel-aber-kaum-

    Einsteigen bitte: Ein Muva-Kleinbus von Mercedes Benz ist bereit für die Fahrt. Vitos und Sprinter gehören zur Flotte der Firma Via Van, die nach einer Ausschreibung bis 2025 beauftragt wurde.

    Es ist kaum nschvollziehbar, wieso für dieses Projekt ein privater Fahrdienst Millionen abkassieren darf, auch wenn er nicht benötigt wird. Einfacher, schneller, zuverlässiger und vor allem preiswerter hätte das Muva-Angebot in Kooperation mit Taxiverbänden und -vermittlung realisiert werden können. Wer ist Schuld daran, dass sich die zwei großen Akteure des Berliner ÖPNV nicht zusammentun?

    3.7.2023 von Peter Neumann - Anderswo werden Ridesharing-Fahrdienste gut genutzt. Doch bei der BVG hält sich die Nachfrage in Grenzen. Nun gibt es Erklärungen, warum das so ist.

    Es gibt ihn, so viel steht fest. Doch kaum jemand scheint ihn zu kennen, den neuen Fahrdienst der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im Osten der Stadt. Seit dem vergangenen September kann man die schwarzen Mercedes-Benz-Kleinbusse unter dem Namen Muva buchen, aber nur wenige nutzen das jüngste Angebot im Berliner Mobilitätsmix. Die Zahlen, die der Senat jetzt bekannt gegeben hat, sind jedenfalls niederschmetternd. „Zu kompliziert, zu wenig Marketing, falsche Zielgruppe, falsches Bediengebiet“, sagt der Mobilitätsforscher Andreas Knie. Wie kann Muva durchstarten?

    Muva – über den Namen kann man streiten. Doch das Ganze hört sich nach einer guten Idee an. Per App oder Telefon eine Fahrt anmelden – und etwas später hält nicht weit entfernt ein Van, um den Fahrgast im Auftrag der BVG zum nächsten Bahnhof oder woandershin zu bringen. Zum Arzt, zum Einkaufen, zur Arbeit: Das ist mit Muva rund um die Uhr im 62 Quadratkilometer großen Bediengebiet möglich, das sich östlich der Ringbahn in Teilen der Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg erstreckt. Um Taxis nicht noch mehr Konkurrenz zu bereiten, stoppt Muva nur an Bushaltestellen und fast 4000 virtuellen Haltepunkten.

    BVG Muva Flexible Fahrt - so heißt das Angebot intern. Das Mittelding aus Sammeltaxi uns Rufbus fährt seit dem 15. September 2022 nach Bedarf. Falls der Computer feststellt, dass mehrere Fahrgäste in dieselbe Richtung wollen, versucht er, sie in einem Fahrzeug zusammenzufassen. Damit sind on demand und Ridesharing Stichworte für diese Form der neuen Mobilität, die es vielerorts auf der Welt gibt. Doch in Berlin hält sich die Nachfrage in Grenzen – um es höflich zu sagen. Dabei fließt Steuergeld: Dem Vernehmen nach werden sich die Zahlungen an den Auftragnehmer Via Van, dessen Vertrag mit der BVG bis Ende 2025 gilt, auf knapp zehn Millionen Euro summieren. Er ist auch noch für den anderen Muva-Zweig zuständig: Der BVG Muva Aufzugersatz kommt kostenlos, wenn in bestimmten Bahnhöfen der Fahrstuhl ausfallen ist. In beiden Zweigen sind täglich bis zu 30 Fahrzeuge im Einsatz, davon rund ein Dutzend bei der flexiblen Fahrt.

    Am größten ist die Nachfrage am Tierpark und am Elsterwerdaer Platz

    Die tägliche Auslastung liege zwischen „unter hundert und über dreihundert Fahrgästen pro Tag“, teilte die Staatssekretärin Claudia Elif Stutz (CDU) auf eine Anfrage des Linke-Abgeordneten Kristian Ronneburg hin mit. Die App sei 34.000-mal heruntergeladen worden, 19.000 Menschen hätten sich registriert. Wie oft das Callcenter unter der Berliner Telefonnummer 256 23 3 33 angerufen wurde, ist in der Drucksache kein Thema. In dicht bewohnten Gebieten wie am Tierpark und am U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz sei die Nachfrage groß, in Schöneweide und Köpenick nicht so sehr, erläuterte Stutz.

    „Die vorgelegten Zahlen sind nicht erfreulich. Und sie liegen weit unter den Erwartungen der BVG und des Senats“, kommentierte Kristian Ronneburg. Zwar hat die BVG mehr Marketing angekündigt, doch bislang vermisst der Abgeordnete Werbeanstrengungen, die in den Außenbezirken spürbar sind. „Ich nehme wenig Ambitionen wahr, aus den Anfängen von Muva ein Modell für alle Berliner Randgebiete zu machen“, sagte der Linke-Politiker. Er bezog dies auch auf die große Koalition. Stattdessen habe der Spandauer CDU-Abgeordnete Heiko Melzer vor kurzem öffentlich gelobt, dass der Fahrdienstvermittler Uber in den Außenbezirken und im Umland expandieren will.

    „Der BVG Muva ist aus Sicht der BVG erfolgreich gestartet, sagte BVG-Sprecher Jannes Schwentu am Freitag. „Das Angebot etabliert sich Schritt für Schritt in den bedienten Gebieten im Osten der Stadt. Die Zahl der Downloads und Registrierungen sowie der Fahrten steigt kontinuierlich.“ Beliebt seien vor allem die Fahrten, die an Bahnhöfen beginnen oder dorthin führen. „Aber natürlich sehen wir weiteres Potenzial und wollen die Anzahl der Nutzer*innen in Zukunft steigern“, so Schwentu. Und zwar mit Werbung und Aktionen „Kunden werben Kunden“. Bei den Mobilitätstrainings, die das Landesunternehmen anbietet, soll auf Muva hingewiesen werden.

    Wenn die Nutzungszahlen nicht deutlich steigen, bestünde die Gefahr, dass das neue BVG-Angebot in der zunehmend angespannten Berliner Haushaltslage auf die Streichliste kommt, entgegnete Kristian Ronneburg. Muva müsse klarer positioniert und offensiv beworben werden, forderte der Abgeordnete. Sonst könnte die Frage laut werden: „Braucht Berlin diesen Fahrdienst wirklich?“

    Jeder Muva-Fahrgast braucht ein gültiges Ticket für den jeweiligen Tarifbereich – entweder einen Einzelfahrschein, eine Zeit- oder Tageskarte. Wer eine Fahrt zum nächsten Bahnhof bucht, zahlt zusätzlich einen Euro, Mitfahrer reisen zuschlagfrei mit. Wer eine Tour zu einem anderen Ziel bestellt, zahlt zusätzlich einen Euro pro Kilometer.

    „Wer klein denkt, bleibt klein“, hatte der Mobilitätsforscher Andreas Knie vor dem Muva-Start bemängelt. So soll es seinen Informationen zufolge keine Möglichkeit geben, mit den Tarifen zu „spielen“ – wie zum Beispiel in Tel Aviv, wo die Fahrpreise zu verkehrsschwachen Zeiten oder morgens stadtauswärts ermäßigt werden. Am Freitag erneuerte Knie seine Kritik.
    „Das Marketing muss die Autofahrer in den Blick nehmen“

    „Das Angebot wirkt so, als wäre es in Wirklichkeit nicht gewollt“, sagt er. Der Forscher vom Wissenschaftszentrum vermisst vor allem ein sinnvolles Marketing. Bisher richte sich die Werbung viel zu sehr an Menschen, die den Nahverkehr bereits nutzen. „Das ist die falsche Zielgruppe. Das Marketing muss die Autofahrer in den Blick nehmen“, sagt Andreas Knie. „Außerdem ist die ganze Erscheinung unattraktiv“ – zumal für junge Leute, von denen einige den Berlkönig noch kennen.

    Der frühere BVG-Fahrdienst, der in der östlichen Innenstadt auf 58 Quadratkilometern unterwegs war, habe „deutlich hipper“ gewirkt als Muva, gab der Mobilitätsforscher zu bedenken. Dieser On-demand-Ridesharing-Dienst, bei dem ebenfalls Via Van Vertragspartner der BVG war, konnte vom 7. September 2018 bis zum 21. Juli 2022 gebucht werden. Dann wurde das Angebot, dessen Rechtsgrundlage die Experimentierklausel des Personenbeförderungsgesetzes war, nach mehreren Verlängerungen eingestellt. Laut BVG hatten 1,85 Millionen Fahrgäste die schwarzen Kleinbusse mit dem Wimmelmuster genutzt. Die App wurde 333.000-mal geladen.

    #Berlin #Lichtenberg #Marzahn-Hellersdorf #Treptow-Köpenick #Friedrichshain-Kreuzberg #Schöneweide #Köpenick #Tierpark #Elsterwerdaer_Platz #ÖPNV #Muva #BVG

  • BVG positioniert sich gegen AfD : „Danke, dass du den Zug sauber hältst !“


    J’aime notre service de transport publique.

    27.6.2023 - In einem Post auf den Social-Media-Kanälen der Berliner Verkehrsbetriebe zeigt der landeseigene Betrieb ein AfD-Verbotsschild. Eine heikle Parteinahme?
    horn

    #Berlin #nazis #BVG #AfD

  • RIAS-Kutte kennt sich aus mit Kurt Pomplun
    http://www.rias1.de/sound4/rias_/kutte/kutte.html

    RIAS Berlin „Kutte kennt sich aus“ (1971-1977) mit Heimatforscher Kurt Pomplun
    „Rundschau am Mittag“ 31.12.1968 Joachim Cadenbach im Interview mit Kurt Pomplun (2:54): Im Juni ist ja die Temperaturen sehr erfreulich, auch wenn Napoleon behauptet hat, der deutsche Sommer ist ein grün angestrichner Winter.

    http://www.rias1.de/sound4/rias_/rundschau/rundschau/681231_rias_aktuell_rundschau_am_mittag_joachim_cadenbach_interview_kurt_pompl
    Auf der Seite können sie die Folgen 1 bis 127 hören.

    Kurt Pomplun – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Pomplun

    Kurt Pomplun (* 29. Juli 1910 in Schöneberg; † 5. August 1977 in Berlin) war ein deutscher Heimatforscher. Er publizierte Werke zur Geschichte Berlins und Brandenburgs, seiner Mundart und mündlich überlieferten Märchen und Sagen.
    ...
    Pomplun beantragte am 27. Dezember 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.585.940).[1] Bereits 1933 war er der SS beigetreten, in der er es mindestens bis zum Hauptscharführer brachte.
    ...
    Im Alter von 67 Jahren verstarb Kurt Pomplun am 5. August 1977 während einer Diskussion in der Schöneberger Buchhandlung Elwert und Meurer an Herzversagen.

    #Albrechts_Teerofen #Alte_Berliner_Bahnhöfe #Amüsement #Ärzte #Bänkelsänger #Berlin #Strand_und_Freibäder #Berlin-Museum #Bernau #Biesdorf #Britz #Britz #Brücken #Brunnen #BVG-Museum #Cafes #Dahlem #Dampferfahrten #Düppel #Eisenbahn-Nahverkehr #Fasching #Filmmetropole #Friedenau #Fronau #Gartenlokale #Gassenhauer #Gatow #Geschichte #Groß-Berlin #Gründerzeit #Grunewaldseen #Häfen #Hansaviertel #Havelland #Heiligensee #Hohenschönhausen #Humor #IFA #Inseln #Jagdschloß_Grunewald #Kaulsdorf #Kladow #Klein-Glienicke #Klein-Machnow #Kneipen #Kohlhasenbrück #Kolonie_Grunewald #Köpenick #Krankenhäuser #Kurfürstendamm #Lankwitz #Leierkastenmänner #Lichtenrade #Lichterfelde #Lietzensee #Lübars #Mahlsdorf #Maibräuche #Marienfelde #Märkisches_Museum #Märkisches_Viertel #Moabit #Nikolassee #Operetten #Operetten #Pankow #Parks #Pfaueninsel #Pichelsdorf #Post-Museum #Potsdam #Potsdamer_Platz #Radio #Rauchfangswerder #RIAS #Rixdorf #Rote_Insel #Rundfunk #Sagen #SansSouci #Schloß_Charlottenburg #Schloßpark_Charlottenburg #Schmargendorf #Schmökwitz #Schöneberg #Schönow #Siemensstadt #Spandau #Spielzeug #Sport #Spreewald #Springer-Haus #Staaken #Stansdorf #Steglitz #Steinstücken #Stralau #Südende #Tegel #Tegelersee #Tempelhof #Theater #Theater #Tiergarten #Treptow #Turnen #Unter_den_Linden #Volks-Theater #Wannsee #Wedding #Weihnachten #Weinstadt_Berlin #Weißensee #Westend #Wilmersdorf #Wintergarten #Scala #Wintersport #Zeitungswesen #Zitadelle_Spandau #Zoo #Zoologischer_Garten

  • Berlin: BVG-Busfahrer gehen unter Polizeischutz auf die Toilette
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/mobilitaet-verkehr-berlin-bvg-busfahrer-gehen-unter-polizeischutz-a

    28.3.2023 von Peter Neumann -Die Treppe hinunter, dann rechts zu einer unscheinbaren Tür und aufschließen. „Machen Sie sich auf etwas gefasst“, sagt der Mann. In der Tat, der Geruch ist nur schwer erträglich. Es riecht dumpf nach alten Leitungen, Verkrustungen, Ablagerungen. Als ob die Luft hier schon seit Jahrzehnten stehen, als ob hier niemals gelüftet würde. Eigentlich möchte man sofort wieder nach draußen. „Trotzdem ist das noch eine der besseren Toilettenanlagen, die es bei uns gibt“, erklärt ein Busfahrer der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Bei dieser Rundfahrt wird sich bald zeigen, dass das stimmt.

    Willkommen bei dem Berliner Landesunternehmen, das mit mehreren Millionen Fahrgastbeförderungen pro Tag unverzichtbar für das Funktionieren dieser Stadt ist! Willkommen auch bei den Menschen, die dieses Unternehmen und ihre Fahrgäste an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden lang in Bewegung halten. Zwei von ihnen wollen darüber informieren, was sie erleben, wenn sie während der Arbeit auf die Toilette müssen.

    Ein anrüchiges Thema? „Ohne uns würde kein Bus, keine Bahn rollen“, sagt der Fahrer. „Ohne uns könnte sich Berlin keinen Meter in Richtung Verkehrswende mehr bewegen. Wie unsere Toiletten aussehen, hat viel mit Wertschätzung zu tun.“ So gesehen, sehe es mit dieser Wertschätzung nicht gut aus. Auch wenn sich das Unternehmen bemüht.

    „Unsere Leute sind froh, wenn sie hier auf die Toilette können“

    Der BVGler ist in den U-Bahnhof Märkisches Museum gekommen, um zu zeigen, wie die Oberklasse aussehen kann. Wie gesagt, in den Räumen 150–152 riecht es nicht gut. Aber es ist geheizt, Toiletten und Waschbecken glänzen sauber. Toilettenpapier, Seife und Papierhandtücher sind vorhanden. „Unsere Leute sind froh, wenn sie hier auf die Toilette können“, so der BVG-Mitarbeiter. Er meint das Fahrpersonal der Buslinien 165 und 265, die hier, am Rand der östlichen Berliner Innenstadt, ihre Endstation haben.

    An fast 400 Orten können BVG-Mitarbeiter aufs Klo, dazu gehören auch S-Bahnhöfe. Eine interne Liste zählt mehr als hundert Personaltoiletten allein in den Berliner U-Bahnhöfen auf. Wenn ein U-Bahn-Fahrer der Leitstelle die Ziffer 700 übermittelt, wissen die Kollegen in der Zentrale: Da muss jemand austreten. „Wenn eine Bahnhofsaufsicht oder ein Bahnhofsmanager auf dem Bahnsteig sind, passen sie auf den Zug und die Fahrgäste auf. In besonders dringenden Fällen ist es auch möglich, den Fahrschlüssel abzuziehen und schnell aufs Örtchen zu verschwinden“, so die Erläuterung. Auch andere BVG-Beschäftigte dürfen im Untergrund aufs Klo.

    Mit dem Bus 147 geht es nach Friedrichshain zum Ostbahnhof. Auf dem Stralauer Platz geht es nicht so reinlich zu wie in dem Klo in der U-Bahn-Station. Das zeigt schon die Rampe, die von der Bahnhofsvorfahrt hinunterführt: Haufen von Menschenkot säumen den Weg. In der struppigen Grünanlage am Stralauer Platz leben Wohnungslose, die sich offenbar nicht anders zu helfen wissen.
    In den schwarzen Kästen warten Giftköder auf Ratten

    Am Rand des Busparkplatzes ließ die BVG Fertigbauten aufstellen. Der Fahrer nennt sie „Cadolto“ – so heißt die Herstellerfirma in Franken. Ein Container beherbergt einen Pausenraum mit Plastikstühlen und einem Tisch. Karg, aber immerhin geheizt. Daneben zwei Toilettenkabinen. In einer von ihnen hat jemand Toilettenpapier auf dem Boden verteilt. „Nicht jeder Kollege hinterlässt den Ort so wie er sollte“, lautet die Erklärung.

    Hinter den Fertigbauten versperrt ein Drahtzaun den Weg in ein Gebüsch. Unter den Sträuchern erstreckt sich ein Berliner Stillleben: Dönerpapier, Pappbecher, Taschentücher und anderer Abfall. Darüber leuchtet orangerot ein Müllbehälter der BSR, der überquillt. In dem Schmutz fallen schwarze Kunststoffkästen auf. Sie enthalten Giftköder für Ratten, die sich hier vor allem bei Dunkelheit reichlich tummeln. „Ziemlich große Tiere“, sagt eine Busfahrerin. Sie zieht noch einmal an der Zigarette, dann geht sie wieder auf Tour. Die Frau von der BVG scheint froh zu sein, wieder wegfahren zu können.

    Manche Fahrer haben Blasenkrebs, andere einen künstlichen Darmausgang

    Personaltoiletten gehören zur Sozialinfrastruktur. Das hört sich erst mal abstrakt an. Doch ihr Zustand trägt ganz konkret dazu bei, ob jemand bei dem größten deutschen Nahverkehrsunternehmen bleibt – oder wieder das Weite sucht. „Viele Kollegen aus dem Fahrdienst leiden unter Krankheiten des Verdauungstrakts“, erzählt der BVGler. „Einige haben Blasenkrebs, Reizdarm oder einen künstlichen Darmausgang. Aber sie fahren trotzdem Bus, weil sie das Geld brauchen oder ihre Zeit nicht nur zu Hause verbringen möchten.“ Das freut die BVG, bei der im Bus-Fahrdienst rund 180 Arbeitsplätze unbesetzt sind. Und es freut natürlich die Fahrgäste, weil Fahrten nicht ausfallen.

    Aber auch für Fahrerinnen ist es wichtig, dass die Toiletten funktionieren und sauber sind. „Im Moment haben wir im Fahrdienst einen Frauenanteil von rund 25 Prozent“, sagt der BVG-Mann. „Wenn sich die Toilettensituation nicht nachhaltig bessert, könnte es schwierig werden, diesen Prozentsatz deutlich zu steigern.“

    Der Werbefaktor des Klo-Containers an der Michael-Brückner-Straße in Schöneweide dürfte jedenfalls gering sein. Der kleine Fertigbau neben einer Tankstelle, die hier in Treptow-Köpenick natürlich „1. FC Union Zapfstelle“ heißt, ist mit Graffiti beschmiert. „Er ist relativ weit von der Endstelle der Buslinie 160 entfernt, außerdem muss die Straße an einer Ampel überquert werden“, erklärt der BVGler. „Das kostet Zeit.“ Bei wenigen Minuten Pause, wie sie der Dienstplan oft vorsieht, kann es knapp werden. „Früher gab es ein Pausenheim, doch das Gebäude wurde unter Finanzsenator Thilo Sarrazin verkauft.“ Der Container sei eine „Notlösung“, aber einen anderen Ort gebe es nicht.

    Wie unter einem Brennglas zeigt sich bei der Rundfahrt, wie schwer es in Berlin ist, auch kleine Projekte umzusetzen. Die BVG sei darauf angewiesen, dass die Verwaltung Sondernutzungsgenehmigungen des öffentlichen Straßenlands erteile, erläutert BVG-Sprecher Jannes Schwentu. Der Bau von Toilettenanlagen sei komplex. „Planungen müssen erstellt, Genehmigungen vom Bezirksamt eingeholt werden. Oft ist in der Nähe einer WC-Anlage kein Wasser-, Abwasser- oder Elektroanschluss gegeben.“

    Er habe nicht selten den Eindruck, dass manch einem in der Verwaltung das Verständnis fehle, entgegnet der Busfahrer, der die Berliner Zeitung zu der WC-Tour eingeladen hat. „Jeder Bezirk möchte, dass der Autoverkehr reduziert wird und die Menschen den öffentlichen Verkehr nutzen. Aber dann müssen es die Behörden uns auch ermöglichen, unter menschenwürdigen Bedingungen zu arbeiten.“

    Nachts kommen in Müggelheim Füchse zum Bus

    Die Rundfahrt ist am S-Bahnhof Baumschulenweg angelangt. „In der Glanzstraße am Bahndamm wollte die BVG ein Toilettenhäuschen bauen. Doch das Bezirksamt Treptow-Köpenick lehnte ab, weil dafür Straßenbäume gefällt werden müssten. Das Baumwohl steht über dem Wohl der Menschen, die an der Mobilitätswende mitwirken“, so das Resümee. Die BVG musste sich jahrelang mit einer Dixi-Toilette behelfen – in der sich zeitweise ein Wohnungsloser häuslich einrichtete.

    Inzwischen durfte die BVG zumindest einen WC-Anhänger aufstellen, eine von mittlerweile 17 Anlagen dieser Art. Der Anhänger hat Strom, aber kein fließendes Wasser. An der Wand klebt eine Fototapete, die eine Südseeküste zeigt. Allerdings ist der Anhänger nur ein Fortschritt auf Zeit. „Die Genehmigung zur Sondernutzung öffentlichen Straßenlands ist wie alle Erlaubnisse dieser Art befristet“, so der BVGler.

    Er könnte noch andere Beispiele zeigen. Im Cadolto an der Endstelle Odernheimer Straße in Müggelheim kommt das Wasser ebenfalls aus einem Kanister – der schon ziemlich veralgt ist. „Seit 20 Jahren ist das schon so“, berichtet ein anderer Fahrer. In der Nähe des Objekts 326, wie der transportable Bau intern heißt, verlaufen Wasserleitungen, doch es wäre schwierig, die Anlage zu verlegen. Die Haltestelle liegt in einem sensiblen Bereich: Trinkwasserschutzgebiet, private Grundstücke. „An der Endstelle kommen immer wieder Füchse zum Bus, manchmal eine ganze Familie“, erzählt eine Fahrerin. „Wenn wir abends zur Toilette müssen, müssen wir an ihnen vorbei. Das ist nicht jedermanns Sache.“

    Nicht zu vergessen die Linien 296 und 396 in Karlshorst. „Manche Frauen weigern sich, diese Linien zu fahren, weil die Toilettensituation dort besonders prekär ist“, berichtet der Busfahrer. Oder die Endstelle Nöldnerplatz: „Da gibt es eine Wall-Toilette, die aber oft blut- und kotverschmiert ist, als Fixerstübchen oder Wohnstätte missbraucht wird.“ Die BVG-Leute dürfen sich auch in einer benachbarten Polizeidienststelle erleichtern. Doch wenn polizeiliche Maßnahmen laufen, bleibt die Tür verschlossen. „Außerdem müssen die Kollegen zur Toilette begleitet werden. Ein Polizist wartet vor der Tür, bis das Geschäft erledigt ist“, so der Fahrer. „Keine schöne Situation für erwachsene Menschen.“

    Wassergüte mangelhaft – Wasserhähne abgeschraubt

    Eine eigene WC-Anlage ist an dem Standort in Lichtenberg leider nicht möglich, da der gesamte Platz neben der Endhaltestelle unter Denkmalschutz steht, entgegnet BVG-Sprecher Jannes Schwentu. Und was den Standort Ostbahnhof anbelangt: „Hier planen wir noch im ersten Halbjahr 2023 die Erneuerung des WCs und des Pausencontainers. Natürlich werden wir sofort aktiv, sollten Ratten gesichtet werden. Dazu stehen wir auch im Austausch mit dem zuständigen Ordnungsamt.“

    An der Endstelle am früheren Flughafen Schönefeld spitzte sich die Situation im vergangenen Jahr zu. Nachdem eine Probenentnahme ergeben hatte, dass die Wassergüte nicht den Vorgaben entspricht, wurden die Wasserhähne kurzerhand abgeschraubt – mit der Folge, dass sich das Fahrpersonal dort nicht mehr die Hände waschen konnte. Schwentu: „Seit Ende 2022 nutzen wir einen WC-Container am alten Taxispeicher. Darüber liegen unserem Fachbereich keine Beschwerden vor.“

    Für Investitionen in eine moderne und gute soziale Infrastruktur für die Mitarbeitenden stehen seit 2016 für zehn Jahre 20 Millionen Euro bereit. Das Thema habe für die BVG eine sehr hohe Priorität, versichert Schwentu. „Hierzu gehören Kantinen, Pausen- und Ruheräume sowie natürlich Toiletten, selbstverständlich auch und gerade für die Beschäftigten aus dem Fahrdienst.“ So weit die Theorie. Die Praxis sieht oft anders aus.

    Von den fehlenden Toiletten für die Fahrgäste gar nicht zu reden.

    #Berlin #BVG #Arbeit

  • Abgesackter U-Bahn-Tunnel in Berlin: Für die U2 ist eine Helmpflicht geplant
    https://www.freitag.de/autoren/susanne-berkenheger/verkehrswende-push-und-pull-und-pendlerglueck

    Alles nicht so ernst gemeint? Es steht zu befüchten, daß die Realität bald die Parodie an Absurdität überbietet.

    13.2.2023 von Susanne Berkenheger - Meinung Der Chef der Jelbi-App will das Pendlerdasein revolutionieren: Den Fahrgästen der Berliner Verkehrsbetriebe ein bisschen Angst zu machen, ist dabei noch nicht einmal seine beste Idee

    Lesen Sie schon heute die Zeitung von morgen – zum Beispiel dieses Interview mit Jelbi-Chef Jakob Michael Heider, das ich noch gar nicht geführt habe, vermutlich auch nie führen werde, da es jetzt ja bereits veröffentlicht ist:

    Herr Heider, neulich las ich auf Twitter: „Ich check dieses Jelbi nicht xD Was ist das?“ Checken Sie Jelbi?

    Heider: Ja klar! Über die Jelbi-App der BVG kann ich nicht nur einen Fahrschein kaufen, sondern mittlerweile 60.000 Fahrzeuge buchen: Fahrräder, E-Scooter, E-Roller, E-Bikes, Autos, bald auch Flugzeuge, U-Boote, Heißluftbal...

    Nutzt das denn jemand?

    Heider: Manche schon! Andere kämpfen noch mit erlernter Hilfslosigkeit. Klar, wenn ich mich jahrelang von der BVG rumkutschieren lasse, verlerne ich irgendwann, selbst Verantwortung für mein Fortkommen zu übernehmen. Klappt dann etwas nicht, lungere ich meckernd und zeternd an der Station, anstatt aktiv zu werden. Diese Anspruchshaltung macht uns in Berlin viele Probleme.

    Der US-Nachrichtenagentur Bloomberg sagten Sie Anfang des Jahres, hier brauche es eine klare „Nudging“-Strategie. Mit einem „ganzheitlichen Ansatz aus Pull- und Push-Maßnahmen“ wollen Sie die Berliner anstupsen. Was kommt da auf uns zu?

    Heider: Derzeit arbeiten wir vor allem an den Push-Maßnahmen. Dazu zählen: Liniensperrungen, Pendelverkehre, Signalstörungen, Störungen im Betriebsablauf, polizeiliche Ermittlungen, Personen im Gleis und so weiter. All das aktiviert Fahrgäste, ihre Komfortzone zu verlassen und zu überlegen: Wie komme ich jetzt weiter? Bei einer Testaktion letztes Jahr in Weißensee haben wir den Schienenersatzverkehr zum großen Teil auf E-Scooter umgestellt. Die Erfahrungen waren so gut, dass wir auf Ersatzbusse bald komplett verzichten. Für Unsichere ist ein begleitetes Scootern in der Gruppe angedacht. Außerdem motivieren wir Fahrgäste, indem wir Umfahrungsmöglichkeiten mit U-Bahnen vorschlagen, die gar nicht in der Nähe fahren. Zum Beispiel: Senefelder Platz, man hört die Durchsage: Bitte nutzen Sie die U6 zur Umfahrung. Aber: Wo fährt die denn? Das sind so Lernsituationen, in denen Fahrgäste herausgefordert werden. Und die Klügsten kommen dann drauf: Klar, Jelbi! Ich traue mich einfach mal und nehme einen Jelbi-Roller, um zur U6 zu gelangen. Für die U2 ist eine Helmpflicht geplant. Fahrgästen soll klar werden: Okay, trotz des abgesackten Tunnels läuft der Pendelverkehr, aber so richtig sicher ist es vielleicht doch nicht. Lass uns lieber ein Jelbi-Leihauto nehmen!

    Was ist Ihr langfristiges Ziel? Soll keiner mehr mit den Öffis fahren?

    Heider: Im Gegenteil. Der gesamte ÖPNV gehört in die Hände der Fahrgäste. Angenommen, Sie wollen in der nahen Zukunft von der Schönhauser Allee zum Bundesplatz fahren, dann leihen Sie sich eine S42 zum Selbststeuern. Wir tüfteln gerade noch aus, wie wir Zubuchungen regeln und ob Selbstfahrende den Fahrpreis für Mitfahrende festlegen dürfen. Das könnte lukrativ werden: Sagen wir, Sie zahlen zwölf Euro Leihgebühr für die S42, nehmen noch einige hundert Zugebuchte mit, und am Bundesplatz lassen Sie die Bahn einfach stehen. Das ist doch ein super Angebot! Wenn alles glattläuft, wartet hier schon jemand mit einer Anschlussbuchung. Falls nicht, kommt es eben zu einer kleinen Störung im Betriebsablauf. Alles wie gehabt. Unser Fehler ist das dann aber nicht mehr. Natürlich werden für das Fahren unserer Flotte die entsprechenden Fahrerlaubnisse benötigt. Deshalb rate ich allen ÖPNV-Nutzern: Bringen Sie Ihre Führerscheine auf den neuesten Stand: Lernen Sie bei uns das Bus-, Tram-, S- und U-Bahn-Fahren. Damit Sie auch in Zukunft gut durchkommen.

    #Berlin #Verkehr #Disruption #Parodie #U-Bahn #S-Bahn #BVG

  • Flexible Fahrt | BVG
    https://www.bvg.de/de/verbindungen/bvg-muva/flexible-fahrt

    Taxi ist wieder nicht dabei sondern der Konzerndienst Via. Ohne gut inder Stadtgesellschaft verankerte Kontakte wird das nichts, liebe Berliner Taxibetriebe.

    Ihr solltet Euch auch nicht mehr von den Krankenversicherungen über den Tisch ziehen lassen, wenn es um Kilometerttarife für Fernfahrten geht. Aber was rede ich. Ihr habe ja noch nie in der Zeit einen Tarifvorschlag oder andere wichtige Dinge auf die Reihe bekommen. Und alle Nostalgie für die Zeiten des seligen Heinz Peter helfen auch nichts. Solche Figuren wachsen nicht an Bäumen, die entstehen aus gemeinsamen Anliegen, die Ihr offenbar nicht mehr habt. Nicht miteinander und nicht mit der Stadt Berlin und ihren Bewohnern.

    Es braucht ein neues Taxigewerbe für Berlin, eins das wieder in der Stadt verwurzelt aus den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Bewohner entsteht. Fragt doch mal die Berlinerinnen und Berliner, was die sich für ein Taxi wünschen. Kümmert Euch um Minderheiten wie Mehrheiten. Bezahlt endlich wieder Eure Fahrer ordentlich. Und hört auf, Euch in die Tasche zu Lügen. Euer Problem ist nicht Uber. Euer Problem seid Ihr selber. Macht was draus.

    Fahrt zum/vom Bahnhof oder eine Direktfahrt benötigt?

    Aktion von Via
    Bis 31.12.2022 fährst du mit deinem VBB-Ticket kostenlos im BVG Muva von/zu einem nahegelegenen S+U-Bahnhof. Der Zuschlag in Höhe von 1,50 € wird dir im Aktionszeitraum von Via geschenkt.
     

    Der BVG Muva bietet dir in Teilen der Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg eine barrierefreie und komfortable Anbindung zum Nahverkehr. Über Call-Center oder App kannst du dir unkompliziert und schnell einen BVG Muva bestellen. Er ergänzt den klassischen Linienverkehr des ÖPNV. Bisher wenig erschlossene Stadtgebiete werden besser angebunden und Bedienzeiten ergänzt.

    Dabei pendelst du stressfrei und bequem, sparst dir die ewige Parkplatzsuche und leistest gleichzeitig auch noch einen Beitrag zum Umweltschutz. Denn Ziel ist es, den motorisierten Individualverkehr durch das Bündeln von Fahrten mit dem BVG Muva zu reduzieren. 

    Bediengebiet
    Dieser Service des BVG Muva bedient Teile der Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg.

    Im Westen wird das Bediengebiet von der Ringbahn zwischen den Bahnhöfen Ostkreuz und Frankfurter Allee begrenzt.
    Im Norden verläuft die Grenze zwischen den Bahnhöfen Frankfurter Allee und Lichtenberg entlang der Frankfurter Allee, ab dort bis zur Stadtgrenze entlang der von der S5 bedienten Bahnstrecke in Richtung Strausberg. Darüber hinaus wird auch das nördliche Kaulsdorf durch den BVG Muva erschlossen.
    Im Süden begrenzt die Spree das Bediengebiet bis Köpenick mit Ausnahme vom S-Bahnhof Schöneweide.
    Im Osten endet das Bediengebiet an der Stadtgrenze zwischen der Bahnstrecke und der Spree.

    Eine detaillierte Karte zum Bediengebiet kannst du hier unter Punkt „28.3.1 Bediengebiet und Haltepunkte“ einsehen.

    Betriebszeiten
    Rund um die Uhr. Das Angebot gilt täglich, auch an Feiertagen, und nur im Bediengebiet.

    Kosten
    Du benötigst bei Nutzung des BVG Muva ein VBB-Ticket der gültigen Tarifzone. Das kann ein Einzelfahrschein sein aber auch gültige Zeitkarten (Abonnements) und Tageskarten werden akzeptiert. 

    Fahrt vom/zum Bahnhof: pauschaler Zuschlag von 1,50 € für Buchende*n und reduzierter Zuschlag je Mitfahrende ab 0,50 € für eine Strecke von max. 4 km, sonst siehe Direktfahrt
    Aktionszeitraum: Bis 31.12.2022 entfällt der Zuschlag durch die Schenkung von Via Mobility DE GmbH

    Direktfahrt: kilometerbasierter Zuschlag für Buchende*n von 1,50 €/km und reduzierter Zuschlag je Mitfahrende von 0,50 €/km
    Fährst du gemeinsam mit weiteren Personen (Familie, Freunde, Begleitpersonen, usw.) wird die Fahrt für euch günstiger. Dafür kannst du nur eine Buchung vornehmen und alle weiteren Personen als Mitfahrer*innen bei dieser Buchung angeben. Wird im Vergleich jede Buchung einzeln vorgenommen, entsprechen diese dem regulären Zuschlag.

    Bezahlung
    Bei deiner Buchung in der App zahlst du den Zuschlag bequem per PayPal, Kreditkarte oder Lastschrift. Es besteht auch die Möglichkeit Gutscheinkarten zu erwerben. Diese können in der App eingelöst werden, denn eine Barzahlung bei den Fahrer*innen ist nicht möglich. Die Gutscheinkarte kann gegen Bargeld in den Kundenzentren Alexanderplatz, Holzmarktstraße, Marzahn und Köpenick gekauft und in der App eingelöst werden.
    Bei einer Buchung über das Call-Center zahlst du mit der Gutscheinkarte. 

    Jede*r darf mitfahren!
    Der BVG Muva richtet sich an alle Berliner*innen im Bediengebiet. Als inklusiver Service bietet er allen PKW-Nutzer*innen, Pendler*innen und Mobilitätseingeschränkten eine barrierefreie und komfortable Anbindung. 

    Buchungsoptionen
    Der BVG Muva ist buchbar per Telefon und App. Dabei ist eine Registrierung notwendig, da unser BVG Muva-Service auf der Bündelung von Fahrten basiert.

    BVG Muva-Call-Center

    Tel.: 030 256 23 3 33
    Rund um die Uhr, 24 Stunden an 7 Tagen der Woche
    Unser Personal hilft dir bei der Buchung und bei Fragen
    BVG Muva-App

    Kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store herunterladen
    Verfügbar für iOS und Android
    Einfache Registrierung und unkomplizierter Buchungsprozess
    Mehr Infos zur BVG Muva-App
    Service
    BVG Muva-Call-Center

    Tel.: 030 256 23 3 33
    Das Call-Center beantwortet Service-Anfragen rund um die Uhr und führt Buchungen durch
    Finden des BVG Muva
    Die BVG Muva-Fahrzeuge werden eindeutig erkennbar sein und sind mit dem Logo des neuen Services gekennzeichnet. Du kannst mit dem Fahrpersonal über die App Kontakt aufnehmen, so dass eine direkte Kommunikation und ein gegenseitiges Finden am virtuellen Haltepunkt* erleichtert wird.

    Mitnahme von Kleinkindern/Kinderwagen
    Der Kinderwagen kann zusammengeklappt mitgenommen werden. Es sind Kindersitze für Kinder ab 9 kg verfügbar, jedoch keine Babyschalen. Gib einen möglichen Bedarf entsprechend bei der Buchung an.

    *Hinweis:
    Der pauschale Zuschlag von 1,50 € für die Fahrt vom/zum Bahnhof entfällt im Aktionszeitraum und bis einschließlich 31.12.2022. Gilt nicht für Direktfahrten. Diesen Zuschlag schenkt dir Via Mobility DE GmbH. Die Aktion wird nicht von der BVG AöR finanziell unterstützt.

    *Virtuelle Haltepunkte
    Virtueller Haltepunkt bedeutet, dass dieser nur in der App angezeigt wird und keine Haltestellenschilder den Haltepunkt anzeigen. Die virtuellen Haltepunkte sind über das gesamte Bediengebiet verteilt. Sie sollten nicht weiter als 300 Meter von dir entfernt sein. Die Haltepunkte sind klar bezeichnet, entweder über Hausnummern oder Points of Interest. Der genaue Ort wird dir in der App angezeigt. Du kannst dich durch die Standortaktivierung direkt zum virtuellen Haltepunkt navigieren lassen. Die telefonische Wegeleitung durch unser Call-Center ist in Planung.

    Noch Fragen? Hier geht es zu den FAQs.

    FAQ BVG Muva | BVG
    https://www.bvg.de/de/verbindungen/bvg-muva/faq

    Buchung und Registrierung in der App

    Welche Daten werden von mir als Nutzer*in erfasst? Was passiert mit meinen Daten?
    Du gibst nach Download der App die abgefragten Kundendaten im Rahmen der Registrierung ein. Dabei handelt es sich um Daten wie Name, E-Mail, Mobilfunk-Nummer, Zahlungsdaten und ggf. Mobilitätseinschränkungen (z.B. Rollstuhlfahrer). Alle personenbezogenen Datenverarbeitungen erfüllen die gesetzlichen Vorgaben zum Datenschutz.
    Es können anonymisiert Daten ausgewertet werden, um das Angebot, die Verkehrsplanung oder das Marketing zu verbessern. Weitere Informationen kannst du den Datenschutzhinweisen entnehmen.

    Die App hat meinen Abholort falsch erkannt! Was nun?
    Wenn du die automatische Ortung nutzen möchtest, stelle bitte sicher, dass Standortdienste auf deinem Gerät aktiviert sind und die App berechtigt ist, diese zu nutzen. 
    Wenn du eine Fahrt buchst, wird unser System einen Abholort an einer nahegelegenen Straßenecke oder Bushaltestelle vorschlagen, bei welcher der Verkehr in Richtung deiner Fahrt fließt. Deshalb kann der Standort ggf. abweichen. 
    Sollten Probleme auftreten, wende dich an den Kundenservice oder nimm Kontakt zu den Fahrer*innen auf.
     

    Bekommt man als Abonnent Vorteile?
    Es gibt aktuell keine Rabatte speziell für Abonnenten, aber dein Abonnement gilt als Basis für die Nutzung der Angebote. Du musst kein weiteres ÖPNV-Ticket erwerben, sondern nur den Komfortzuschlag zahlen.

    Ich nutze die Fahrinfo-App. Kann ich darüber den BVG Muva buchen?
    Noch nicht, aber wir arbeiten an der Weiterentwicklung unseres Angebots und informieren, wenn es so weit ist.

    Fahrt mit dem BVG Muva
    Fahrt mit dem BVG Muva

    Gibt es aktuell eine Aktion?
    Aktuell bietet Via Mobility DE GmbH für BVG Muva Flexible Fahrt die Fahrt vom/zum Bahnhof für 0,- € an. D.h., du benötigst lediglich ein gültiges VBB-Ticket. Der Zuschlag in Höhe von 1,50 wird für den Aktionszeitraum bis einschließlich 31.12.2022 von Via geschenkt. Dies gilt nicht für die Direktfahrt.

    Die Aktion wird nicht von der BVG AöR finanziell unterstützt.

    Wie lange ist die Wartezeit?
    Bei einer konkreten Fahrtanfrage erhältst du von uns ein konkretes Fahrangebot mit einer Abholzeit. Abholzeiten hängen von der aktuellen Nachfrage sowie der Verkehrssituation ab.

    Was tue ich, wenn ich die Haltestelle oder das Fahrzeug nicht finde?
    Du hast die Möglichkeit den/die Fahrer*in zu kontaktieren.

    Ich habe Sachen im Fahrzeug vergessen. Wie erhalte ich diese zurück?
    Im BVG Muva für Aufzugersatz: Wenn du den Verlust innerhalb der ersten 5 Stunden feststellst, informiere bitte unseren Kundenservice unter bvgmuva1@bvg.de oder unter 030 256 55 5 55. 
    Im BVG Muva für Flexible Fahrt: Innerhalb der ersten 5 Stunden kannst du dich unter bvgmuva2@bvg.de oder im Call Center unter 030 256 2 33 33 melden. 
    Falls du den Verlust erst später feststellst, wende dich bitte direkt an das BVG Fundbüro.

    Zu meinem Zielort gibt es keine BVG Muva-Verbindung?
    Leider sind die Bediengebiete des BVG Muva nicht berlinweit. Wird dir keine Verbindung angezeigt, liegen Start- oder Zielpunkt nicht mehr im Bediengebiet. Eventuell ist es aber möglich den BVG Muva zu nutzen, um zur nächsten ÖPNV Haltestelle zu kommen. Der BVG Muva Service ist zudem teilweise nur nutzbar, wenn keine anderen barrierefreien ÖPNV-Routen bestehen.

    Was ist, wenn ich zu spät bin – wird der Fahrer auf mich warten?
    In der Regel wartet das Fahrzeug 120 Sekunden. Es gibt auch die Möglichkeit den Fahrer zu kontaktieren – ob dieser noch wartet liegt allerdings im Ermessen des Fahrers. Durch die Bündelung der Fahrten, können die Fahrzeuge nur kurze Zeit auf Fahrgäste warten. 

    Ich habe Fragen zur Bezahlung.
    Bei Fragen rund um Bezahlung und Service kannst du dich telefonisch an das Call-Center unter 030 256 23 3 33 wenden.

    Mitnahmebestimmungen

    Werden Haustiere mitgenommen?
    Wir nehmen alle Arten von Begleithunden für Menschen mit Behinderungen kostenlos mit, sofern du beim Fahrer einen Nachweis (z.B. Schwerbehindertenausweis oder eines gültigen Zertifikats für Begleithunde) vorlegen kannst. Es befinden sich Sicherheitsgurte im Fahrzeug. Nach Ermessen des Fahrers werden kleine Tiere zugelassen, sofern sich diese in geeigneten Behältnissen befinden. Es besteht keine Verpflichtung zur Mitnahme. Der Transport von Tieren erfolgt auf eigene Gefahr und unter Haftung durch den Tierhalter. Das Bundestierschutzgesetz und das Berliner Hundegesetz sind einzuhalten, bei letzterem insbesondere die Maulkorbpflicht.

    Kann ich auch mit Gepäck den BVG Muva nutzen?
    Ja, wir versuchen dein Gepäck, ähnlich wie beim Bus, mitzunehmen. Gib dafür bitte die Anzahl der Gepäckstücke bei der Buchung über die App oder das Call-Center mit an. Grundsätzlich nicht mitgenommen werden Fahrräder, schwere Lasten oder Umzugsgepäck. 

    Fahrt für schwerbehinderte Gäste
    Fahrt für schwerbehinderte Gäste

    Was kostet die Fahrt mit Behindertenausweis und Wertmarke?
    Benutzt du den BVG Muva als Aufzugersatz entlang der U8 sowie Teilen der U5 und am S-Bahnhof Marienfelde, dann ist die Fahrt für dich mit einer entsprechenden Wertmarke kostenlos. Für Flexible Fahrten in Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf,Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg müssen neben einer VBB-Fahrtberechtigung die entsprechenden Komfortzuschläge bezahlt werden. Die Begleitperson kann bei beiden Fahrtanlässen kostenlos fahren.

    Kann ich eine Begleitperson mitnehmen?
    Ja, das ist kostenfrei möglich, wenn der Vermerk im Behindertenausweis vorhanden ist. 

    Kann ich einen Begleithund/Blindenführhund mitnehmen?
    Ja, das ist kostenfrei möglich.

    Gibt es einen besonders geeigneten Platz für Kleinwüchsige?
    Ein beweglicher Tritt und eine Sitzerhöhung können auf jedem Sitz in wenigen Sekunden installiert werden und stehen kostenlos und ohne Vorausbuchung in jedem Fahrzeug zur Verfügung.

    Wie gebe ich bei der Buchung an, welchen Rollstuhl ich habe?
    Die Information kann mit Zustimmung zu den Gesundheitsdaten im Nutzer*innen-Profil hinterlegt werden. Bei der Buchung wird der Typ des Rollstuhls abgefragt. 

    Ich nutze kein Smartphone. Wie bezahle und buche ich?
    Hier stehen je nach Fahrtanlass verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. 
    Wenn du den BVG Muva (An der U8, Teilen der U5 und zwischen Marienfelde und Attilastraße) als Aufzugersatz nutzt, kannst du telefonisch buchen (030 256 55 5 55). Deinen Fahrausweis erwirbst du separat oder kannst bereits ein vorhandenes Ticket (bspw. ABO, Tageskarte etc.) nutzen.
    Wenn Du im Osten von Berlin unterwegs bist und die Flexible Fahrt nutzen möchtest, kannst du über das Call-Center (030 256 23 3 33) buchen. 

    Mein Rollstuhl ist sehr hoch und lang. Was muss ich beachten?
    Gib bitte „E-Rollstuhl“ bei der Buchung an, ein Fahrzeug mit passender Ausstattung wird dann verwendet.

    Kann ich mit einem Seniorenmobil mitfahren?
    Ja, falls dieses Mobil für den Transport in anderen Fahrzeugen freigeben ist. Gib „E-Rollstuhl“ bei der Buchung an, wir schicken dir ein Fahrzeug mit passender Ausstattung. 

    Wie viele Rollstuhlplätze gibt es?
    Es gibt in jedem Fahrzeug mindestens einen Rollstuhlplatz und Fahrzeuge bis maximal vier Rollstuhlplätzen. Wir bauen die Anzahl der Fahrzeuge mit Rollstuhlplätzen weiter aus.

    Welche Maße darf mein Rollstuhl haben?
    Eine Länge von bis zu 1200mm und ein Gesamtgewicht von max. 350 kg kann transportiert werden.

    Kann ich mich von meinem Rollstuhl auf einen Sitz umsetzen, wenn ich das selbstständig mache?
    Ja. Faltrollstühle können auch zusammengeklappt transportiert werden.

    Fahrt für Senior*innen

    Ich nutze einen Rollator. Wo wird dieser verstaut?
    Im Kofferraum. Das Verstauen des Rollators findet in Absprache mit unseren Fahrer*innen statt.

    Wo gibt es Haltegriffe?
    Die Fahrzeuge sind mit Haltegriffen zum Einstieg ausgestattet. Die Sitze in unseren barrierefreien Fahrzeugen verfügen über Armlehnen.

    Ich komme mit der App nicht zurecht. Wo kann ich mir Hilfe holen?
    Du hast die Möglichkeit den Kund*innenservice per Mail bvgmuva1@bvg.de zu kontaktieren oder das Call-Center anzurufen 030 256 55 5 55 (für Nutzung des Service an der U8, Teilen der U5 und zwischen Marienfelde und Attilastraße).
    Bei der Nutzung des Service im Osten von Berlin (Flexible Fahrt) kannst du den Kund*innenservice ebenfalls per Mail bvgmuva2@bvg.de oder über das Call-Center 030 256 23 3 33 kontaktieren.

    #Berlin #BVG #ÖPNV #Privatisierung

  • Tunnelbruch am Alex zeigt: So verwundbar ist Berlins Infrastruktur
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-verkehr-kommentar-sperrung-u2-der-tunnelbruch-am-alex-zeigt-

    25.11.2022 von Peter Neumann - Nicht zum ersten Mal hat ein privates Bauprojekt öffentliche Anlagen beschädigt. Schon 2018 warnte die BVG vor „erheblichen Risiken“ für die U-Bahn.

    In der U2 nach #Pankow ist es leer geworden. Das hat seinen Grund. Fahrgäste müssen in den U-Bahnhöfen Klosterstraße und Senefelderplatz umsteigen. Weil der Pendelverkehr zwischen diesen Stationen nur alle 15 Minuten fahren kann, verlängert sich die Reisezeit spürbar. Kein Wunder, dass viele Menschen der #U2 den Rücken gekehrt haben – keine gute Nachricht für die Mobilitätswende.

    In der einst so stark frequentierten Ost-West-Linie lässt sich hautnah nachvollziehen, was passiert, wenn private Bauvorhaben öffentliche Infrastruktur beschädigen. Wenn Investitionsvorhaben, die einer begrenzten Zahl von Menschen nutzen, viele zehntausend Menschen im Alltag beeinträchtigen.
    Die Sohle des unterirdischen Bahnhofsbauwerks ist gerissen

    Denn so ist es an der U2. Im #U-Bahnhof #Alexanderplatz musste am 7. Oktober eines der beiden Gleise gesperrt werden, nachdem sich das unterirdische Bauwerk bewegt hatte. Sensoren hatten eine „Setzung“ registriert, die schließlich auf 3,6 Zentimeter angewachsen war. Die Sohle des Bahnhofsbauwerks ist gerissen, weitere Risse haben sich gebildet. Der Verursacher scheint klar zu sein: Das Immobilienunternehmen Covivio hat nebenan eine Grube ausgehoben, dort sollen zwei 130 Meter hohe Türme entstehen.

    „Das ist schon gravierend“: So ernst sind die Schäden im U-Bahn-Tunnel unterm Alexanderplatz

    Laut BVG wird es mindestens bis Februar #2023 dauern, bis die U2 wieder wie früher verkehren kann. Doch sicher ist selbst das noch nicht, die Senatsauskunft wirkt beunruhigend: „Inwiefern eine Bestandssanierung oder ein Teilneubau in Betracht kommt, kann derzeit noch nicht abschließend bewertet werden.“

    Es ist nicht das erste Mal, dass Fahrgäste der U2 unter privaten Bauprojekten leiden. So stellte die BVG 2012 den Betrieb am #Potsdamer_Platz anderthalb Monate lang ein. In die Baugrube der heutigen #Mall_of_Berlin am #Leipziger Platz war Grundwasser eingedrungen. Im November 2015 gab auf der Baustelle für das Motel One an der #Grunerstraße der Boden um sechs Zentimeter nach. Folge war ein Tempolimit.

    Sensoren im U-Bahn-Tunnel: Auch die Linien U5 und U8 werden überwacht

    Immer wieder haben die Fachleute der #BVG, die mit den Besonderheiten des sand- und wasserreichen Berliner Bodens vertraut sind, vor Risiken gewarnt. Das zeigt ein Brief, den die damalige BVG-Chefin Sigrid Nikutta am 6. März 2018 der damaligen Bausenatorin Katrin Lompscher schickte. Das brisante Schreiben liegt der Berliner Zeitung vor.
    BVG befürchtete, dass #Grundwasser bis zu 17 U-Bahnhöfe flutet

    Das Unternehmen sei „hinsichtlich des geplanten Bauvorhabens sehr in Sorge“, schrieb Nikutta. Das Projekt sei mit „erheblichen Risiken für die Anlagen der BVG und damit den ungestörten Betrieb der U-Bahn“ behaftet. Gutachter würden eine Tunnelsetzung um 1,6 Zentimeter erwarten, anderswo gemachte Erfahrungen ließen aber fünf Zentimeter befürchten. Sollte es zu Schäden und unkontrollierbaren Grundwassereintritten kommen, sei zu befürchten, dass bis zu 17 U-Bahnhöfe geflutet und der Betrieb mehrere Jahre beeinträchtigt werden könnte. „Aus den dargelegten Gründen können wir als BVG den Bau dieses Hochhauses nicht befürworten“, so Nikutta.

    Was diesen Brief so beunruhigend macht, ist der Umstand, dass es um ein Vorhaben geht, für das die Arbeiten noch gar nicht begonnen haben. Im östlichen Bereich des Alexanderplatzes will der amerikanische Investor Hines ein 150 Meter hohes Gebäude errichten, auf einem Fundamentblock, der nur für ein 40 Meter hohes Bauwerk geplant worden war. Direkt darunter verläuft die U5.

    Schon die Bebauungspläne müssen Vorkehrungen fordern

    Zwar schloss die BVG eine nachbarschaftliche Vereinbarung ab, in der Hines zusagt, den Tunnel für 30 Millionen Euro mit einer Innenschale zu verstärken. Dazu hatte der Senat die BVG schon 2014 angehalten – doch das Landesunternehmen zeigte sich skeptisch. Erst Jahre später unterschrieb die BVG.

    Sensoren überwachen nun die U5 und die U8 in diesem Bereich. Die U8 könnte auch von einem anderen geplanten Bauprojekt betroffen sein: Der Investor Signa will das Karstadt-Ensemble am #Hermannplatz umbauen.

    Eines ist klar: Auch der Senat und die Bezirke müssen sich dafür einsetzen, dass öffentliche Infrastruktur nicht durch private Vorhaben beeinträchtigt wird. Nicht überall bekennen sich Investoren mit dem Abschluss nachbarschaftlicher Vereinbarungen zu ihrer Verantwortung. Deshalb ist es zwingend geboten, solche Verträge bereits in den Bebauungsplänen zu fordern. Das Debakel am Alexanderplatz zeigt, wie verwundbar das Berliner Verkehrssystem ist.

    #Berlin #Mitte #Privatisierung #ÖPNV #U-Bahn

  • Riesen-Panne bei BVG: 29-Euro-Ticket für Oktober bis Freitag gratis verfügbar
    https://prod.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/riesen-ueberraschung-bei-bvg-29-euro-ticket-fuer-oktober-umson

    29.09.2022 | aktualisiert am 30.09.2022 - 08:10 Uhr - Die BVG hat einen Link zum neuen 29-Euro-Ticket auf ihrer Website veröffentlicht. Dort kann es jeder kostenlos herunterladen – das soll sich jetzt ändern.

    Am Mittwochabend wurde bekannt, dass es bei der BVG im Rahmen der Einführung des neuen 29-Euro-Tickets zu einem gravierenden Fehler gekommen ist.

    Da die Chipkarte für den Fahrschein erst im November verfügbar ist, sind Tickets für den Oktober über einen Link auf der BVG-Website frei abrufbar. Aus dem 29-Euro-Ticket wurde damit ein 0-Euro-Ticket.

    Zuerst war das Schlupfloch dem Journalisten Sebastian Pertsch aufgefallen. Er erkannte, dass man als Käufer des Tickets für den kurz bevorstehenden Oktober noch keine haptische Chipkarte erhält – sondern lediglich einen ausgedruckten Zettelbeleg, auf dem man seinen Namen selbst eintragen muss.

    Die FAX-Abteilung der #BVG am Digitalisierungslimit in Kooperation mit dem #BerlinerSenat: Wer ein Abo wegen des #29EuroTicket​s bestellt, bekommt die Chipkarte erst zum November. Das Oktober-Ticket ist frei abrufbar. Ja, genau. Für alle. Ungeschützt → https://t.co/bBKCr6V3E9 pic.twitter.com/MivW8hx6kV
    — Sebastian Pertsch (@Pertsch) September 28, 2022

    Den Zettel konnte man so oft ausdrucken, wie man wollte. Pertsch weist jedoch darauf hin, dass Personen, die sich den Zettel ausdrucken und damit BVG fahren, wohl eine Straftat begehen, dass sie sich Leistungen erschleichen – auch wenn Kontrolleure das nicht überprüfen können. Mittlerweile hat die BVG auf das Schlupfloch reagiert. Sie begründete die Lücke mit der kurzen Vorlaufzeit, die es bei der Einführung gegeben hatte.

    1/6 Das Verfahren mit einer Interims-Fahrberechtigung ist der kurzen Vorlaufzeit geschuldet. Nur so ist es möglich, dass alle schon zum 1. Oktober mit dem neuen 29-Euro-Abo unterwegs sein können.
    — Weil wir dich lieben (@BVG_Kampagne) September 29, 2022

    Bestellbestätigung muss künftig mit Ticket vorgezeigt werden

    Die BVG teilte gegenüber T-Online mit, dass sie gegen das Erschleichen von Leistungen mit dem Gratis-Ticket vorgehen wolle. So solle es zukünftig erforderlich sein, eine Bestellbestätigung neben dem Lichtbildausweis zum Ticket vorzuweisen. Auf diesem Weg will der Verkehrsbetrieb sicherstellen, dass niemand mit einem 0-Euro-Ticket unterwegs ist, das er über einen Twitter-Link erhalten hat. Darauf wolle die BVG künftig auch in ihren FAQ hinweisen.

    Eine weitere Änderung soll es am Freitag geben: Im Bestellvorgang für das Ticket soll von nun an automatisch der Name des Ticketkäufers auf den Fahrschein gedruckt werden. So kann es nur der echte Käufer nutzen.

    Außerdem entschuldigte die BVG sich bei ihren ehrlichen Kunden. Diese sollten schon bald über die Änderungen informiert werden. Das Papierticket sei notwendig gewesen, um den kurzfristigen Start des 29-Euro-Tickets im Oktober überhaupt möglich zu machen. Man habe es gemeinsam mit dem Verkehrsbund Berlin-Brandenburg (VBB) entwickelt.

    #Berlin #Verkehr #ÖPNV

  • Mit dem Ridepooling-Service „Muva“ will die BVG Barrierefreiheit und Komfort bieten – aber nicht die Fehler des „BerlKönigs“ machen.
    https://taz.de/Neue-Rufbusse-in-Berlin/!5881817

    15. 9. 2022, von Claudius Prößer - Ist der Fahrstuhl zur U-Bahn mal wieder kaputt, und Sie sind auf ihn angewiesen? Kein Problem: Spätestens in 10 Minuten kommt ein kleiner schwarzer Minibus angerollt, der Sie zum nächsten Bahnhof bringt, wo der Lift funktioniert. Das zumindest ist das Versprechen des neuen Ridepooling-Angebots der BVG, das am heutigen Donnerstag unter dem Namen „Muva“ den Betrieb aufnimmt.

    „Muva“ klingt wie die berlinische Version von „Mover“ (schließlich werden hier Menschen bewegt) und kommt wohl aus derselben Wortschmiede wie die App „Jelbi“, die auf die Markenfarbe der BVG anspielt. Wie auch immer, das Versprechen, das die BVG mit dem neuen Service macht, ist alles andere als trivial: Es geht um einen enormen Schritt in Richtung Barrierefreiheit, aber auch Komfort, zwei Grundbedingungen, damit die Verkehrswende funktionieren kann. „Mobilität für alle, jederzeit und überall in Berlin“, wie es BVG-Chefin Eva Kreienkamp bei der Vorstellung des Dienstes ausdrückte.

    Das Angebot ist ein doppeltes: Als „Aufzugersatz“ werden die kleinen Rufbusse U- und S-Bahn-Stationen bedienen, bei denen der Aufzug klemmt – oder die noch immer keinen haben. Unter dem Motto „Flexible Fahrt“ kommen sie dagegen im Osten der Stadt zum Einsatz, wo immer noch große Lücken zwischen den Bahnhöfen und Haltestellen klaffen: Das Gebiet, das bedient wird, reicht von Rummelsburg bis zur Stadtgrenze bei Hoppegarten, und von Biesdorf bis kurz vor Köpenick.

    Die „Muvas“ werden für die BVG vom Dienstleister Via betrieben. Wie beim früheren Ridepooling-Angebot „Berlkönig“ errechnet ein Algorithmus bei entsprechend hoher Nachfrage kombinierte Fahrten für mehrere Fahrgäste. Gerufen werden die Kleinbusse per App oder Telefon. In jedem Fall soll es möglich sein, ein Fahrzeug zu buchen, das auch einen größeren Rollstuhl aufnehmen kann. „Beim Fahrtanlass ‚Flexible Fahrt‘ wird sichergestellt, dass eine Person mit Mobilitätseinschränkung vergleichbare Beförderungsmöglichkeiten wie ein*e Fuß- gänger*in“ hat, so lautet der Anspruch, den die BVG an sich selbst formuliert.

    Der Aufzugersatz-Service beschränkt sich bis Ende 2023 auf die U8, einen kleinen Teil der U5 – zwischen Frankfurter Allee und Tierpark – und die beiden S-Bahnhöfe Attilastraße und Marienfelde. Letzerer ist einer der wenigen verbliebenen Berliner S-Bahn-Halte ohne Fahrstuhl. Auf der U8 gibt es insgesamt noch sieben Bahnhöfe ohne Aufzug, unter anderem Schönleinstraße, Moritzplatz und Heinrich-Heine-Straße. Ab 2024 soll dann das komplette Stadtgebiet bedient werden, bis dahin wolle man aus dem Nutzungsverhalten lernen, heißt es aus der BVG.
    Immer noch nicht barrierefrei

    Eigentlich müsste der Berliner Nahverkehr gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention seit diesem Jahr komplett barrierefrei sein – tatsächlich sind aber allein bei der U-Bahn erst rund 80 Prozent der Bahnhöfe per Aufzug oder Rampe erreichbar. Die BVG verweist auf lange Genehmigungsverfahren und teils beachtliche bauliche Herausforderungen. Aktuell zielt die Planung auf Ende 2024. Zuletzt ging ein Lift im Bahnhof Birkenstraße (U9) in Betrieb, an zehn weiteren Stationen ist ein solcher im Bau – darunter die Bahnhöfe Schlesisches Tor, Rathaus Schöneberg, Seestraße und Platz der Luftbrücke.

    Laut BVG-Sprecher Jannes Schwentu liegt die Verfügbarkeit der Aufzüge des Unternehmens „sehr konstant zwischen 98 und 99 Prozent, der Großteil der Störungen ist also binnen kurzer Zeit behoben“. Gemeint seien damit „wenige Stunden“, so Schwentu. Freilich nutzt auch das einem Fahrgast nichts, der unerwartet vor verschlossenen Türen steht.

    Das Rufbus-Projekt „BerlKönig“, das 2018 gestartet war und die östliche Innenstadt bediente, endete im vergangenen Juli. Die Kritik an dem ebenfalls von Via betriebenen Dienst zielte vor allem darauf ab, dass er ein weiteres Zusatzangebot für die schon gut versorgte Innenstadt darstellte, während die Mobilität vor allem in den Außenbereichen verbesserungswürdig sei. Der Senat war dann auch nicht gewillt, den BerlKönig länger am Leben zu erhalten, zumal das – angeblich – bei einer Ausweitung auf die gesamte Stadt über 40 Millionen Euro im Jahr gekostet hätte.

    Was die Kosten für „Muva“ betrifft, hält sich die BVG bedeckt. Man verweist darauf, dass der Service im Rahmen des mit dem Land abgeschlossenen und ausfinanzierten Verkehrsvertrags angeboten werde. Im Fall der „Flexiblen Fahrt“ müssen die KundInnen auch selbst etwas zu ihrem gültigen VBB-Ticket dazuzahlen: 1,50 Euro (bzw. 0,50 Euro für Mitfahrende), wenn es nur zum nächstgelegenen Bahnhof geht, oder aber 1,50 Euro pro Kilometer, wenn man sich direkt zu einer Wunschadresse innerhalb des Servicegebiets fahren lässt. Dabei halten die Busse nicht unbedingt vor der Haustür, sondern an insgesamt 4.000 definierten „Haltepunkten“.

    Jens Wieseke, Sprecher des Fahrgastverbands IGEB, kann über das Angebot „nicht so viel Negatives sagen“, skeptisch bleibt er trotzdem: Er vermisse „ein stabiles 10-Minuten-Angebot für alle Berliner Ortsteile zu normaler Uhrzeit“. Wieseke findet auch, dass die BVG sich erst einmal „ums Kerngeschäft kümmern“ sollte. „Bevor Mittel für ein Nice-to-Have ausgegeben werden, muss der Normalbetrieb wiederhergestellt sein.“ Die U-Bahn etwa fahre seit Jahren nach einem abgespeckten Notfahrplan, weil FahrerInnen fehlten. „Dann müssen eben Stellen ausgeschrieben werden“, fordert der IGEB-Sprecher.

    #Berlin #Verkehr #BVG #Sammeltaxi

  • Neuer Rufbus im Osten Berlins wieder ohne Taxigewerbe
    https://www.taxi-times.com/neuer-rufbus-im-osten-berlins-wieder-ohne-taxigewerbe

    5.4.2022 von Axel Rühle - Der Berliner Senat und die BVG waren aus dem Taxigewerbe viel für den „Berlkönig“ kritisiert worden. Nun bleibt auch beim nächsten großen On-Demand-Ridepooling-Projekt das Taxi außen vor.

    Schon vor der letzten Abgeordnetenhauswahl hatte der Senat es angekündigt: Die östlichen Außenstadtteile Berlins sollen einen neuen BVG-Rufbus als Ergänzung zum Linienverkehr bekommen. Nun ist bekannt geworden: Die Ausschreibung für den Betrieb ist gelaufen und den Zuschlag hat das amerikanisch-israelische Unternehmen Via Transportation, Inc. erhalten, das weltweit auf On-Demand-Ridepooloing spezialisiert ist. Voraussichtlich ab Ende Juli sollen BVG-Fahrgäste in Rummelsburg, Friedrichsfelde, Karlshorst, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Oberschöneweide rund um die Uhr in den Genuss kommen, je nach Strecke ohne Aufpreis oder gegen einen geringen Zuschlag mit einem herbeigerufenen, barrierefreien Kleinbus von A nach B gefahren zu werden.

    Die US-amerikanische Firma ViaVan, Tochter von besagter Via und Mercedes Benz Vans, betreibt in Berlin seit 2018 gemeinsam mit den Berliner Verkehrsbetrieben BVG den Sharing-Kleinbus „Berlkönig“ (nicht zu verwechseln mit dem „Berlkönig BC“). Das Projekt ist und war von Beginn an politisch heftig umstritten und wurde und wird aus dem Taxigewerbe scharf kritisiert, da für das Verkehrsangebot trotz vorhandener Taxiflotte eine Kleinbusflotte neu auf die Straße gebracht wurde, was in offensichtlichem Widerspruch zu der von der rot-grün-roten Koalition festgeschriebenen Nachhaltigkeit steht.

     
    Dennoch soll es ähnlich auch beim neuen Projekt umgesetzt werden. Darüber hinaus ist es laut Berliner Zeitung nicht möglich, bis zum Betriebsbeginn barrierefreie und zugleich batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge zu beschaffen, wie die BVG es verlangt, weshalb zunächst Rufbusse mit Verbrennungsmotor eingesetzt werden.

    Während die BVG – und mit ihr die Tagespresse – von der bequemen künftigen Beförderungsmöglichkeit schwärmt („kommt wie gerufen“), ist man im Taxigewerbe verärgert, dass auch die neue Verkehrssenatorin Bettina Jarasch die Linie ihrer viel kritisierten Vorgängerin Regine Günther fortsetzt, ein Projekt mitzutragen, das dem Taxigewerbe unnötig Konkurrenz macht, statt es einzubinden.

    Dass auch für das kommende Projekt Steuermittel nötig werden, befürchtet Leszek Nadolski, Erster Vorsitzender der „Innung“ des Berliner Taxigewerbes: „Als der Rufbus (BerlKönig) vorletztes Jahr die von der BVG geforderten 43 Millionen Euro jährlich für eine Fortsetzung und Ausweitung des Angebots auf ganz Berlin nicht bekommen hat, dachte ich, die Beziehung zwischen ViaVan und BVG wäre vorbei. Dass der neue Senat nun die Fehler des alten fortsetzt, ist enttäuschend. Meiner Einschätzung nach wird Via in Berlin weiterhin defizitär arbeiten und dann beim Senat erneut die Hand aufhalten.“ Die Koalitionsvereinbarung begünstige dies.

    Auch Boto Töpfer, Erster Vorsitzender des Taxiverbandes Berlin Brandenburg, hält die Verkehrspolitik des Senats in Sachen Rufbus für kontraproduktiv: „Wieder zeigt der Senat, dass seinen wohlklingenden Worten nicht die entsprechenden Taten folgen. Die Berliner Taxiflotte, die durch Corona schon von 8.000 auf unter 6.000 geschrumpft ist, ist stark unterausgelastet und steckt in Existenznot, und für den neuen BVG-Rufbus wird wieder, wie schon beim ‚Berlkönig’, eine neue Flotte ins Leben gerufen für etwas, was das Taxigewerbe auch kann. Elektrische und barrierefreie Taxen – mit einer Verbesserung der Inklusionsförderung hätte es eine wunderbare Symbiose geben können. Was an einer neuen Via-Flotte nachhaltig sein soll, leuchtet mir nicht ein. Zudem hat schon der Berlkönig gezeigt, dass die Daseinsvorsorge der BVG und die wirtschaftlichen Interessen von Via und Daimler sich nicht wirklich miteinander vereinbaren lassen. Hier sind aus unserer Sicht Fehler gemacht worden, aus denen man hätte lernen können.“

    An der Ausschreibung des künftigen Rufbus-Projekts habe sich nach Auskunft von Leszek Nadolski die Taxi-„Innung“ beteiligen wollen, doch sei die Vorgabe einer App-Vermittlung nicht ohne weiteres zu erfüllen gewesen. „Wir sind aber vor zweieinhalb schon auf die BVG und den Senat mit einem Konzept zugegangen, das Rufbus-Projekt in Gegenden mit schwach ausgelastetem Linienverkehr mit London-Taxen zu betreiben. Darauf haben wir keine Antwort bekommen. Dabei beweist das Taxigewerbe seit Langem, dass es einen Rufbus betreiben kann. In Berlin-Gatow funktioniert die Rufbus-Linie 334 zur Siedlung Habichtswald völlig problemlos, und die betreiben wir als Innung ebenso wie seit Jahrzehnten etliche Nachtbuslinien in ganz Berlin.“

    Im Konzept „TaxiBus“ hatte die „Innung“ der BVG im Juni 2020 vorgeschlagen, durch den Einsatz von Fahrzeugen des LEVC-Modells TX5 auf wenig genutzten Strecken mit geringer aber regelmäßiger Nachfrage das ÖPNV-Angebot zu ergänzen und so den unwirtschaftlichen Betrieb großer Busse durch ein deutlich günstigeres Angebot zu ersetzen. Als Vorteile gab der Verband an, es bringe eine Verbesserung der Anschlussmobilität in Außenbezirken und einen Bewusstseinswandel in Richtung alternativer Mobilitätsformen. Zudem erweitere es gerade für Personen mit körperlichen Einschränkungen das Mobilitätsangebot, erhöhe somit die Lebensqualität und leiste einen Beitrag zur Umsetzung des Inklusionsgesetzes. Mit dem Betrieb ließen sich systematisch empirische Erkenntnisse zum Einsatz der Fahrzeuge gewinnen. Darüber hinaus sei das TX5 ein umweltfreundliches Fahrzeug.

    #Berlin #Taxi #BVG #Berlkönig

  • „Wie ein böser Traum“: Der Firma Hartmann steht die letzte Fahrt bevor
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/wie-ein-boeser-traum-der-firma-hartmann-steht-die-letzte-fahrt-bevo

    Mit den neuen Ausschreibungsgewinnern kommen neue Lohndrücker umd noch mieser bezahlte Fahrer. Die ordentlichen BVG Tarifverträge gelten schon nicht mehr für Angestellte von BT, der zwecks Lohndumping gegründeten BVG-Tochter. Über die Fahrerlöhne beim Südwester und den neuen Ausschreibungsgewinnern wird nichts verlautbart. Sie können nur unter denen bei BT liegen. Ausbeutung ? Was sonst !

    2.4.2022 von Peter Neumann - Wie geht es Ihnen, Frau Hartmann? „Nicht gut. Ich stehe unter Strom“, sagt Claudia Hartmann, der das gleichnamige Busunternehmen in Mariendorf gehört. Und Ihnen, Herr Sarikaya? „Es kommt mir immer noch wie ein Traum vor. Wie ein böser Traum“, sagt Mustafa Sarikaya, einer der Busfahrer. „Vielleicht werde ich es erst begreifen, wenn am Sonntag tatsächlich Schluss ist.“ Der Mitarbeiter und seine Chefin stehen auf dem Betriebshof an der Greinerstraße unweit vom alten Gaswerk. Von den sonnengelben Bussen, die dort stationiert sind, werden die meisten schon bald nicht mehr da sein.

    Nicht mehr lange, dann sind alle Fahrzeuge verschwunden, denn die Omnibusgesellschaft Hartmann und die Firma „Der Südender“ werden abgewickelt. Nach 30 Jahren Tätigkeit für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben sie von dem Landesunternehmen keinen Auftrag mehr bekommen. An diesem Sonntag ist Schluss.
    Ein Lob für die „Jungs aus der Dispo“

    Ab 7 Uhr kehren die Busse nach ihren letzten Einsätzen für die BVG einer nach dem anderen auf den Betriebshof im Süden von Berlin zurück. Als letzter soll um 7.55 Uhr der Tourenwagen Nummer 52 eintreffen. Die finale Tour soll auf der Nachtbuslinie N40 zwischen der Turmstraße in Moabit zum Blockdammweg in Lichtenberg führen. Bus-Fans haben den Termin, der das Ende einer Geschichte markiert, in ihrer Szene großflächig angekündigt. Viele von ihnen wollen Abschied nehmen. „Ich weiß nicht, wie groß die Zahl sein wird und was uns Sonntagmorgen erwartet“, sagt Claudia Hartmann.

    Die Chefin zieht an ihrer Zigarette und versucht, die Endzeitstimmung zu vertreiben. Immer wieder rufen Fahrgäste an und äußern ihr Bedauern, erzählt sie. „Doch wir sind keine Opfer“, betont die Berlinerin, dessen Vater Wolfgang Hartmann in Steglitz in den 1960er-Jahren mit einem Reisebüro begann, vor 50 Jahren den „Südender“ und vor 30 Jahren die Omnibusgesellschaft Hartmann aufbaute. „Unser Ansporn ist, anständig durchzuhalten.“ Claudia Hartmann lobt ihre „Jungs aus der Dispo“, die sich erfolgreich darum bemühen, dass bis zum Schluss keine Fahrt ausfällt.

    Berliner Zeitung/Markus Wächter
    Busse – sogar an den Schranktüren. Claudia Hartmann in ihrem Büro.

    Was nicht einfach ist, weil von den zuletzt 280 Beschäftigten des Familienunternehmens viele schon gegangen sind. Seitdem die BVG Mitte Februar mitgeteilt hatte, dass die Geschäftsbeziehung in sechs Wochen endet, gab es viele Kündigungen. In den vergangenen drei Jahrzehnten setzte sich die Firma Hartmann bei jedem BVG-Vergabeverfahren im harten Preiswettbewerb durch, doch die jüngste Ausschreibung verlor sie. Die Aufträge für die nächsten knapp acht Jahre gehen an andere Betriebe, bestätigte die BVG. Neben dem Busverkehr Berlin, der Servicegesellschaft der Taxi-Innung und der bundeseigenen DB Regio Bus Ost bekommt ein Unternehmen, das im Berliner Nahverkehr bisher nicht tätig war, drei der sieben Lose: die Firma Schröder Reisen aus Langenau bei Ulm.

    Mustafa Sarikaya wird am Sonntag ebenfalls zum Betriebshof kommen, um die letzten Fahrten zu begrüßen. „Ich bringe meine Tochter mit“, sagt der Mann aus Friedenau. Sie ist elf Jahre alt. „So lange bin ich auch schon bei Hartmann. Die Stimmung ist familiär“ – Sommerfeste auf dem Hof, Weihnachtsfeiern. „Wenn man ein Problem hatte, konnte man immer zu den Vorgesetzten oder zur Chefin gehen“, erzählt der 46-Jährige. Als vor anderthalb Monaten die Nachricht kam, dass es ab Anfang April keine Aufträge von der BVG mehr gibt, war das für ihn ein Schock. „Auch meine Frau und meine Tochter haben geweint.“ Immerhin, Sarikaya gehört zu den Mitarbeitern, die einen neuen Job haben: „Am Montag fange ich bei Berlin Transport an“, einem Unternehmen der BVG.
    „Und dann wird es komisch“

    So viel steht fest: Der 3. April wird emotional, sagt Claudia Hartmann. Denn noch am selben Tag sollen 41 Mercedes-Busse vom Hof gefahren werden. „Als Erstes nimmt Evobus die Euro-5-Fahrzeuge zurück, um sie weiterzuverkaufen“, erklärt die Chefin. Später werden dann die 22 Busse der Abgasklasse Euro 6 abgeholt. Obwohl das Unternehmen ab Sonntag kein Geld mehr einspielt, wird Claudia Hartmann noch etliche Tage dort arbeiten. „Da ist noch viel zu tun: zum Beispiel Lohnabrechnungen, Zeugnisse, betriebliche Altersvorsorge, Ende Juni und Ende Dezember Bilanzen“, erklärt sie. Auch wenn die Beziehung mit der BVG kurzfristig endet – nicht wenige Mitarbeiter haben Kündigungsfristen bis Ende Oktober und müssen so lange bezahlt werden.

    Später im Jahr wird ihr Schreibtisch immer leerer werden, sagt Claudia Hartmann. „Und dann wird es komisch“ – was natürlich ironisch gemeint ist. Sie geht davon aus, dass bis Ende Oktober der Großteil der Firma abgewickelt sein wird. Was passiert dann mit ihr? Einen Moment habe sie daran gedacht, die Gastronomie, die es einst auf dem Firmengelände gab, wieder zu eröffnen. Die Gaststätte ihres Vaters habe die besten Buletten weit und breit gehabt, schwärmt die 53-Jährige. „Ich muss mir überlegen, ob ich im Busbereich weitermachen will. Aber erst einmal muss auch ich begreifen, dass es zu Ende ist.“ Da geht es ihr nicht anders als ihrem Fahrer Mustafa Sarikaya.

    #Berl8n #BVG #ÖPNV #Privatisierung #Ausgründung #union_busting

  • Kita-Beschäftigte am häufigsten wegen Corona krankgeschrieben | rbb24
    https://www.rbb24.de/panorama/thema/corona/beitraege/2021/03/auswertung-krankenkassendaten-krankschreibungen-berufe-corona-kinder-erzieheri

    Geht es Taxifahrern besser als Bus- und Straßenbahnfahrern? Wohl kaum. Einmal sind sie „näher dran“ am Fahrgast als Straßenbahn- und Busfahrer. Außerdem sind sie verpflichtet, beim Fahrgastransport eine Atemschutzmaske zu tragen, was einen zuusätzliche Arbeitsbelastung darstellt.

    Berliner Busfahrer stark gefährdet

    Anders ergeht es Beschäftigten in der Lebensmittelherstellung sowie Bus- und Straßenbahnfahrer*innen - sie haben keine Perspektive auf eine baldige Corona-Impfung. Laut AOK-Nordost waren 2,71 Prozent der dort Versicherten Bus- und Straßenbahnfahrer*innen wegen Corona krankgeschrieben - deutlich mehr als der Durchschnitt.

    Auf Anfrage erklärt die BVG, dass es im Jahr 2020 weniger Krankenstände gab als im Jahr zuvor. Aus Gründen des Datenschutzes würden in der Unternehmensinternen Corona-Statistik nur die Unternehmensbereiche insgesamt registriert und alle Berufsgruppen (Fahr-, Werkstatt- und Verwaltungspersonal) darin zusammengefasst. „Danach ergeben sich Anteile bezogen auf die Gesamtpersonalzahlen in den Bereichen für den Omnibus (ca. 2,2 %), U-Bahn (ca. 1,3 %), Straßenbahn (0,6 %) Infrastruktur (ca. 1,2 %),“ sagt Pressesprecherin Petra Nelken.

    Einschränkend muss festgehalten werden: Weder die Auswertung der AOK Nordost noch die Statistik der BVG kann Aussagen machen, wie und wo sich Personen mit dem Coronavirus angesteckt. Es wäre beispielsweise auch möglich, dass sich Busfahrer*innen über ihre Kinder angesteckt haben oder auch, dass Erzieher*innen sich im öffentlichen Nahverkehr den Virus geholt haben.
    „Wir sehen keine besondere erhöhte Gefährdung“
    Während Straßenbahn- und U-Bahn-Fahrer*innen in einer getrennter Fahrerkabine arbeiten, sind Busfahrer*innen lediglich durch eine Plastikfolie geschützt. „Im Busbereich haben wir eine Trennwand eingezogen, die 1. Fahrertür gesperrt und den ersten Sitz, sowie den Verkauf von Tickets eingestellt“, sagt Nelken. „Wir sehen hier keine besondere erhöhte Gefährdung.“

    Die Zahlen der AOK Nordost sowie die interne BVG-Statistik legen hingegen Nahe, dass Busfahrer*innen nicht ausreichend gegen eine Covid-Infektion geschützt sind. „Als Unternehmen gehören wir zur kritischen Infrastruktur, das heißt, wir sind für die Sicherstellung der Mobilität verantwortlich und können somit nicht alle Maßnahmen zur Infektionsverhinderung flächendeckend umsetzen - wie zum Beispiel mobiles Arbeiten. Die Fahrerinnen und Fahrer der BVG sind immer im Einsatz“, sagt Nelken.

    Bei der internen Kontaktnachverfolgung seien insgesamt circa 920 Kolleg*innen überprüft worden und bei 140 Beschäftigten wurde eine Quarantäne ausgesprochen. „Wir haben keine internen Infektionsketten feststellen müssen“, sagt Nelken.

    Gewerkschaft lehnt Maskenpflicht für Fahrer ab
    „Die derzeitigen Maßnahmen bei der BVG gehen über das, was viele andere Unternehmen machen“, sagt Jeremy Arndt, Landesfachbereichsleiter Verkehr der Gewerkschaft Verdi, als rbb|24 ihm die Rechercheergebnisse vorlegt. „Insgesamt bewegen sich die Infektionen im Fahrer*innenbereich auf einem niedrigen Niveau.“

    Verbesserungswürdig sei die Diensteinteilung, damit möglichst viele Fahrer und Fahrerinnen ihren Dienst auf einem Fahrzeug verbringen und nicht so viel getauscht wird. „Das würde das Risiko weiter abmindern“, sagt Arndt. „Alternativ müsste zu jedem Fahrer*innenwechsel der Fahrerarbeitsplatz vernünftig gereinigt werden.“

    Während Fahrgäste im öffentlich Nahverkehr einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen, steht dies laut BVG den Fahrern und Fahrerinnen am Fahrerarbeitsplatz frei. Das Tragen von Masken sei lediglich für bestimmte, kundennahe Situationen vorgeschrieben, etwa bei der Unterstützung von mobilitätsbehinderten Fahrgästen.

    Für den Gewerkschafter sollte das auch so bleiben: „Das Tragen einer Maske beim Fahren wäre eine unheimliche zusätzliche Belastung. Vor allem FFP2-Masken sollen nach Aussagen von Medizinern nicht dauerhaft getragen werden. Bevor solche Maßnahmen ergriffen werden, sollten alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft werden. Die derzeitige Straßenverkehrsordnung lässt dies derzeit auch nicht zu“, sagt Arndt.

    #covid-19 #BVG #Berlin #Taxi

  • Einigung in den BVG-Tarifverhandlungen - BVG Unternehmen
    https://unternehmen.bvg.de/pressemitteilung/einigung-in-den-bvg-tarifverhandlungen

    04.04.2019 - Einigung in den BVG-Tarifverhandlungen

    Pressemitteilung, 5. April 2019. Nach zum Teil sehr schwierigen Tarifverhandlungen für die rund 14.400 Beschäftigten der BVG AöR und der BT Berlin Transport GmbH ist am heutigen Freitag der Durchbruch gelungen. Mit dem Abschluss wird die Bezahlung der unter den Geltungsbereich des TV-N Berlin fallenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich verbessert.

    Der Abschluss ist ein Gesamtpaket aus Manteltarifvertrag, der die Arbeitsbedingungen regelt, Entgeltordnung, die die Einordnung der Tätigkeiten in die einzelnen Entgeltgruppen umfasst, und Entgelttarifvertrag, der die Bezahlung selbst regelt. Das Gesamtvolumen mit rund 50 Einzelpositionen beläuft sich auf 102 Millionen Euro pro Jahr ab Januar 2019.

    Dirk Schulte, Vorstandsmitglied des KAV Berlin und BVG-Vorstand Personal/Soziales: „Dieser Abschluss ist einmalig. Mit diesem Paket würdigen wir das vorbildliche Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Mobilität in unserer Stadt. Damit senden wir zudem eine positive Botschaft an zukünftige Bewerberinnen und Bewerber.“

    Jeremy Arndt, ver.di-Verhandlungsführer: „Es ist jetzt gelungen, die Beschäftigten aller Berufsgruppen zu berücksichtigen. Der Abschluss kann sich sehen lassen, da der neue Tarifvertrag einen deutlichen Schritt im bundesweiten Vergleich nach vorne macht.“

    Der heutige Abschluss sieht u. a. Folgendes vor:

    – Rückwirkend zum 1. Januar 2019 erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BVG-Konzerns Einkommenssteigerungen von 8 %, mindestens aber 350 Euro pro Monat.

    – Die Weihnachtszuwendung wird für alle Beschäftigten um 200 Euro auf 1.600 Euro erhöht und auch schon im ersten Jahr der Beschäftigung, dann entsprechend anteilig, gewährt.

    – Weitere Verbesserungen umfassen beispielsweise die Einordnung zahlreicher Tätigkeiten in höhere Entgeltgruppen und die Einführung bzw. Anhebung von Zulagen, was in vielen Fällen zu weiteren Entgeltsteigerungen führt.

    – Der Manteltarifvertrag läuft bis zum 30. Juni 2020.

    – Für die Entgeltordnung, die die Einordnung der Tätigkeiten in die Entgeltgruppen regelt, wurde eine lange Laufzeit bis zum 31. Dezember 2023 vereinbart.

     

    Beide Seiten zeigten sich froh darüber, nach intensiven Verhandlungen diesen Abschluss erreicht zu haben. Damit seien Streiks abgewendet und weitere Einschränkungen für die Fahrgäste vermieden worden. Mit diesem Gesamtpaket können die aktuellen sowie die zukünftigen Beschäftigten langfristig an die BVG gebunden werden.

    https://unternehmen.bvg.de/wp-content/uploads/2020/10/2019_04_05EinigungindenBVGTarifverhandlungengelungen.pdf

    #Berlin #BVG #Tarifvertrag

  • Sammeltaxi : Vertrag verlängert: Der Berlkönig fährt weiter durch Berlin
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/vertrag-verlaengert-der-berlkoenig-faehrt-weiter-durch-berlin-li.11

    27.10.2020 von Peter Neumann - BVG und ViaVan einigen sich auf Weiterbetrieb bis 2021. So gewinnen sie Zeit, um die Gespräche mit dem Senat über die Zukunft des Fahrdienstes fortzusetzen. 

    BerlinDer Berlkönig geht erneut drei Monate in die Verlängerung. Der Fahrdienst, der in der östlichen Berliner Innenstadt rund um die Uhr unterwegs ist, wird mindestens bis zum 31. Januar 2021 weiterfahren. Am Dienstag haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Firma ViaVan, die ihn seit 2018 betreiben, die entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Das sagte BVG-Sprecherin Petra Nelken der Berliner Zeitung auf Anfrage.

    „Ein Argument war, dass eine solche Ergänzung des Nahverkehrsangebots gerade in Corona-Zeiten wichtig ist“, so Nelken. Ein gewinnbringendes Geschäft ist der Berlkönig dem Vernehmen nach nicht. ViaVan, US-Gemeinschaftsunternehmen von Daimler und Via, komme für das Fahrpersonal und die Software auf. Die landeseigene BVG stellt die Betriebshöfe zur Verfügung und finanziert das Marketing sowie die Bestellplattform, bei der die Fahrgäste per App den Berlkönig ordern können.

    Subventionierte Konkurrenz für das Taxi

    Ridesharing oder Ridepooling - das sind die Stichworte, unter denen Experten Fahrdienste wie den Berlkönig kennen. Fahrgäste, die ähnliche Ziele ansteuern, werden gemeinsam befördert. Ein Computer koordiniert die Fahrtwünsche und stellt die Routen zusammen. Ziel ist es, dass sich möglichst viele Fahrgäste Autos teilen – das senkt die Kosten. Konnten anfangs gerade mal elf Prozent der Fahrten gebündelt werden, so waren es im Dezember 2019 laut BVG bereits 59 Prozent.

    Fahrten im Berlkönig sind billiger als mit dem Taxi – deshalb stößt der Fahrdienst im Taxigewerbe auf erbitterte Kritik. Pro Kilometer werden den Fahrgästen 1,50 Euro berechnet. Mindestpreis: vier Euro. Das Ein- und Aussteigen ist allerdings nur an 621 Bus- und 4423 virtuellen Haltestellen möglich. Die Innenstadt innerhalb des östlichen S-Bahn-Rings, außerdem der Ortsteil Gesundbrunnen, der Michelangelokiez in Prenzlauer Berg und das Komponistenviertel in Weißensee sind die Einsatzgebiete der schwarzen Limousinen. Alle Fahrzeuge tragen den Mercedes-Stern und sind mit dem bunten „Urban Jungle“-Würmermuster der BVG verziert.

    Rechtlich gilt der Berlkönig als „atypischer Linienverkehr“– so hat ihn das Berliner Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten 2018 als vierjährigen Versuch genehmigt. Laut BVG liegt die Bezahlung des Fahrpersonals über dem gesetzlichen Mindestlohn. Ein Nachtzuschlag von 25 Prozent sowie freiwillige Zuschläge an Wochenenden und Feiertagen kommen hinzu.

    Bald als Rufbus in Treptow und Marzahn unterwegs?
    Beobachter teilen die Einschätzung, dass die Betreiberfirmen auch deshalb erneut Geld in die Hand nehmen, um Zeit für weitere Gespräche mit der Senatsverkehrsverwaltung zu gewinnen. Wie berichtet, wollen die BVG und ViaVan erreichen, dass das Fahrgebiet ausgeweitet wird und das Land den Betrieb subventioniert.

    Zunächst war es das Ziel, in ganz Berlin Berlkönige fahren zu lassen. In diesem Fall wäre aber allein für 2025 ein Landeszuschuss in Höhe von 44 Millionen Euro erforderlich. Zum Vergleich: Die gesamte Verkehrsleistung der Busse, U- und Straßenbahnen der BVG wurde vom Land Berlin beispielsweise im Jahr 2018 mit 86 Millionen Euro bezuschusst, heißt es in der Linken-Fraktion. Sie sieht wie auch die SPD die Pläne grundsätzlich kritisch.

    Zuletzt hieß es, dass sich der Berlkönig für das geplante Rufbussystem eignen würde, das die BVG und das Land Berlin im aktuellen Verkehrsvertrag vereinbart haben. Einsatzgebiet könnten Teile der Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick sein. Beobachter weisen aber darauf hin, dass ein solches Pilotprojekt möglicherweise europaweit ausgeschrieben werden müsste.

    Nun bleibt der Berlkönig weiterhin auf den Straßen präsent – und die Debatte über die Zukunft geht weiter.

    #Berlin #BVG #ÖPNV

  • Zwischen Jelbi und Open Data: Landesverband Berlin
    https://dielinke.berlin/partei/igag/lag-netzpolitik/detail/news/zwischen-jelbi-und-open-data

    Berliner Mobilitätsdaten im Sinne der Allgemeinheit. 

    Gemeinsam mit Vertretern der BVG, haben wir als LAG Netzpolitik recht ergebnisoffnen über die Frage gepsprochen, wie Mobilitätsdaten im Interesse der Allgemeinheit erhoben und genutzt werden sollten, und welche Rolle dabei „Jelbi“ zukommt. Diese neue Mobilitäts-Applikation der BVG vereint Mobilitätsangebote des ÖPNV mit denen verschiedener Mobility Service Providers (MSPs) und stellt damit einen begrüßenswerten Fortschritt zur Förderung des multimodalen Verkehrs dar. Die BVG begibt sich mit dieser App in eine Konkurrenzsituation um Mobilitätsservices gegen private Konzerne wie Google Maps, sowie große Sharing-Anbieter wie Car2Go und DriveNow, die sich an Jelbi bisher nicht beteiligen und stattdessen zu ShareNow fusionieren wollen. Wir haben klargestellt, dass wir es begrüßen, dass die BVG mit Jelbi eine App ins Rennen geschickt hat, die sich in öffentlicher Hand befindet und linke Anforderungen an demokratische Kontrolle und Datensouveränität noch am ehesten gewährleisten könnte, verglichen mit den anderen privaten Anbietern. Die öffentliche Hand darf ihre Rolle als Komplettdienstleister für Mobilität und das Vertriebsmonopol im Zuge der Digitalisierung nicht verlieren! Stattdessen könnte Jelbi zu einem bundesweit funktionalen Service beitragen, der sich in Gestalt von „Mobility Inside“ bereits ankündigt. Andererseits nehmen wir kritisch zur Kenntnis, dass der Code der Jelbi-App nicht OpenSource ist und die Mobility Data Specification (MDS) der Open Mobility Foundation (OMF) nicht genutzt wird. Dies sollte aus unserer Sicht selbstverständlich bei von öffentlichen Unternehmen eingekaufter oder entwickelter Software sein (public money - public code). In Bezug auf die Mobilitätsdaten - insbesondere die Echtzeitdaten in Aktion befindlicher Fahrzeuge - bleibt für uns offen, ob diese im Sinne einer konsequenten Open Data - Strategie und eines möglichen Transparenzgesetzes offengelegt werden sollten, oder ob es eher als richtig anzusehen ist, dass die BVG die Daten für sich behält, aufgrund denkbarer Wettbewerbsnachteile und der Frage, ob große Mengen Echtzeitdaten wirklich anonymisierbar sind und ggf. aus Datenschutzgründen nicht offengelegt werden sollten. Fest steht für uns, dass eine faire Nutzung von Mobilitätsdaten nur funktioniert, wenn alle Marktteilnehmer ihre erhobenen Daten gleichermaßen teilen.

    #Berlin #OpenData #Politik #Verwaltung #ÖPNV #BVG #Jelbi #Vermittlung

  • Berlkönig soll in ganz Berlin zum Einsatz kommen - Berliner Morgenpost
    https://www.morgenpost.de/berlin/article228102485/Berlkoenig-Busse-sollen-bis-Jahresende-emissionsfrei-fahren.html

    War wohl nix.

    10.01.2020 - Bis Ende des Jahres soll die gesamte Flotte der BVG-Sammeltaxis emissionsfrei rollen – und im gesamten Stadtgebiet zum Einsatz kommen.

    Spätestens Ende des Jahres soll der Dieselmotor bei den Berlkönig-Kleinbussen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Geschichte sein. Von den aktuell 185 Fahrzeugen ist bereits jetzt mehr als die Hälfte mit Strom unterwegs. „Bis Ende 2020 wird die Berlkönig-Flotte zu 100 Prozent aus Elektro-Fahrzeugen bestehen“, teilte das Unternehmen mit.

    Rund 1,2 Millionen Fahrgäste hatten die schwarzen Berlkönig-Sammeltaxis im vergangenen Jahr, fast 1,4 Millionen seit dem Start im September 2018. Die Fahrt lässt sich per App buchen, ein Computer berechnet die Route so, dass mit wenigen Umwegen möglichst viele Fahrgäste zusteigen können. Bis Spätsommer 2022 fährt der Berlinkönig im Rahmen eines Forschungsprojekts im Testbetrieb.

    Berlkönig-Angebot soll auf weitere Stadtteile ausgeweitet werden
    Größtes Manko für Kunden ist nach BVG-Angaben der beschränkte Radius der Sammeltaxis – bislang die östliche Innenstadt. „Wir würden das Angebot gerne zeitnah auf weitere Stadtteile ausweiten“, so BVG-Sprecher Johannes Schwentuchowski. Der Berlkönig sei eine gute Ergänzung zu Bus und Bahn und eine Alternative zum privaten Pkw. „Unser Ziel ist es daher, dass der Berlkönig ein reguläres BVG-Angebot wird - und zwar im gesamten Berliner Stadtgebiet.“ Die Gespräche darüber mit dem Senat laufen noch.

    Hinter dem Berlkönig-Angebot steht neben der BVG ViaVan, ein Gemeinschaftsunternehmen von Mercedes-Benz und dem US-Unternehmen Via. Die Berlkönig-App ist nach BVG-Angaben bisher mehr als 280.000 Mal heruntergeladen worden. Beim Großteil der Fahrten (84 Prozent) transportieren die Sammeltaxis mehrere Fahrgäste. Das liegt zum Teil daran, dass mehrere Leute das Sammeltaxi buchen, aber in der Mehrzahl (59 Prozent) der Fälle schafft es der Algorithmus inzwischen, verschiedene Buchungen mit ähnlicher Fahrtrichtung zusammenzulegen.

    Berlkönig sorgt noch nicht dafür, dass es weniger Verkehr in Berlin gibt
    Noch aber trägt der Berlkönig nach Einschätzung der Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr nicht zur Verkehrsvermeidung bei. Dafür müssten der Anteil der Fahrgäste, die dafür tatsächlich das eigene Auto stehenlassen, und die Anzahl der Fahrgäste pro Fahrt noch steigen – und der Anteil der Fahrten ohne Fahrgast sinken.

    Dass die Berlkönig-Fahrzeuge künftig emissionsfrei sein sollen, ist aus Sicht von Tobias Austrup, Verkehrsexperte bei Greenpeace, die „Mindestanforderung“. Ein größeres Einsatzgebiet für die Kleinbusse hält er für vernünftig. In den Innenstadtbereichen würden solche Angebote am wenigsten gebraucht.

    Berlkönig als Zubringer zur nächsten S- oder U-Bahn-Station
    Dagegen sei es sinnvoll, den Bus als Zubringer zur nächsten S- oder U-Bahn-Station in den Außenbereichen einzusetzen. „Das könnte den ÖPNV attraktiver machen.“ Auszuschließen sei allerdings nicht, dass der Berlkönig dem ÖPNV Konkurrenz mache – und dann unterm Strich mehr Verkehr verursache.

    Oliver Friederici, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, will den Bus ebenfalls außerhalb des S-Bahnrings fahren sehen: „Den Autoverkehr zu verringern, ist nur möglich, wenn man solche Angebote auch am Stadtrand ausbaut.“

    Es sei deshalb richtig, den Berlkönig in ganz Berlin einzusetzen - und darüber hinaus. Aus Friedericis Sicht ließe sich der Park-and-Ride-Verkehr reduzieren, wenn der Berlkönig bis Brandenburg fahren würde. „Vielleicht wäre das auch etwas für den BER.“ Ideen gibt es erkennbar genug – wohin der Berlinkönig künftig tatsächlich fahren wird, ist vorerst weiter offen.

    #BVG #Berlkönig #Berlin #Daimler-Benz #ÖPNV

  • BerlKönig-Flotte soll bis Ende 2020 vollelektrisch werden - electrive.net
    https://www.electrive.net/2020/01/14/berlkoenig-flotte-soll-bis-ende-2020-vollelektrisch-werden

    Das war ein schöner Traum für Daimler & Co. aber merh Autos sind nun mal mehr Autos, und die kann Berlin nicht gebrauchen. Noch besser wäre es gewesen, endlich die halbkriminelle Mietwagenveranstaltung der US-Konzerne zu beenden, aber da traut sich keiner ran.

    14.01.2020 - Die Flotte des im September 2018 gestarteten BVG-Ridesharings BerlKönig soll bis Ende 2020 vollständig auf Elektrofahrzeuge umgestellt sein. Von den aktuell 185 Fahrzeugen ist bereits jetzt mehr als die Hälfte mit Strom unterwegs.

    Die aktuell eingesetzten E-Transporter sind Mercedes eVito und Mercedes B 250 e, bei den verbleibenden Diesel-Fahrzeugen handelt es sich um Mercedes V 250d. Kurzfristig dürfte die Flotte komplett auf den eVito umgestellt werden, später ist auch der Einsatz des Mercedes EQV denkbar. Der Einsatz der Flotte ist offiziell ein Testbetrieb für ein Forschungsprojekt, das bis Spätsommer 2022 angesetzt ist.

    Zudem soll der BerlKönig künftig im gesamten Berliner Stadtgebiet verfügbar gemacht werden. Die Gespräche darüber mit dem Senat laufen aber noch. Das beschränkte Einsatzgebiet ist laut BVG-Sprecher Johannes Schwentuchowski aus Kundensicht das größte Manko. „Wir würden das Angebot gerne zeitnah auf weitere Stadtteile ausweiten“, so der Sprecher. „Unser Ziel ist es daher, dass der Berlkönig ein reguläres BVG-Angebot wird.“

    Laut der Berliner Morgenpost ist der Senat aber noch nicht vollständig von dem Angebot überzeugt. „Noch aber trägt der Berlkönig nach Einschätzung der Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr nicht zur Verkehrsvermeidung bei“, schreibt die Zeitung. Der Anteil der Fahrgäste, die tatsächlich auf das eigene Auto verzichten, müsse noch steigen – und auch die Anzahl der Fahrgäste pro Fahrt.

    Zudem nennt BerlKönig nun auch einige Nutzungszahlen. Seit dem Start im September 2018 wurden 1,4 Millionen Fahrgäste transportiert, bei 84 Prozent der Fahrten seien mehrere Fahrgäste in einem Sammeltaxi unterwegs. Das liegt nicht nur an Buchungen für mehrere Passagiere zu einem Zeitpunkt. Laut der BVG werden in 59 Prozent der Fälle Passagiere mit ähnlicher Fahrtrichtung von Algorithmus zusammen gebucht.

    BerlKönig wird gemeinsam von der BVG und ViaVan betrieben. ViaVan wiederum gehört zu Daimler und dem US-Anbieter Via.

    #BVG #Berlkönig #Elektromobolität #Berlin #Daimler-Benz #ÖPNV

  • Weltweite Premiere für den eVito Tourer im Berliner On-Demand ÖPNV Dienst BerlKönig - Daimler Global Media Site
    https://media.daimler.com/marsMediaSite/de/instance/ko/Weltweite-Premiere-fuer-den-eVito-Tourer-im-Berliner-On-Demand-OePNV-

    Berlkönig Ende schon im April? Dabei sollte alles sooo schön werden.

    Mit dem „BerlKönig“ bieten ViaVan und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) seit Herbst 2018 einen On-Demand ÖPNV Dienst an – jetzt mit dem eVito Tourer in der Flotte

    Der Elektro-Anteil der Mercedes-Benz Vans beim BerlKönig ist bereits über 50 Prozent und soll weiter ausgebaut werden; bis Ende 2020 soll der BerlKönig zu 100 Prozent elektrisch sein
    Ziel von ViaVan ist es, On-Demand Transit Services in Europa zu etablieren. Neben Berlin ist ViaVan bereits in Amsterdam, London und Milton Keynes aktiv. Bis 2025 soll die vollständige Elektrifizierung aller ViaVan-Flotten erfolgen

    Der eVito Tourer ergänzt nach dem eVito Kastenwagen das Elektro-Portfolio von Mercedes-Benz Vans. Noch in diesem Jahr geht der eSprinter an den Start, gefolgt von einer elektrischen Großraumlimousine
    Berlin – Seit Herbst 2018 ist das On-Demand ÖPNV Angebot BerlKönig bereits auf den Straßen Berlins unterwegs und ergänzt den Berliner Nahverkehr um einen innovativen Mobilitätsservice. Seitdem konnte das Angebot von BVG und ViaVan bereits 700.000 Fahrgäste komfortabel und schnell an ihr Ziel bringen – und das in Zukunft mit noch mehr Elektro-Unterstützung: 19 Mercedes-Benz eVito Tourer (Stromverbrauch kombiniert: 24,2 - 20,2 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km) verstärken nun das BerlKönig-Angebot und sind damit weltweit zum ersten Mal im Kundeneinsatz. Bis 2025 sollen alle ViaVan-Standorte elektrisch betrieben werden. ViaVan ist in Amsterdam gestartet und mittlerweile in London, Milton Keynes und in Berlin zusammen mit der BVG als BerlKönig im Einsatz.  

    Ziel und zentraler Bestandteil des Konzepts ist eine nachhaltige Mobilität. Einerseits durch das Teilen von Fahrten: Der BerlKönig ist darauf ausgerichtet, die Fahrzeuge möglichst effizient zu nutzen und auszulasten. Ein intelligenter Algorithmus bündelt mehrere Fahrtanfragen mit der gleichen Zielrichtung, erstellt eine Route und bucht die Fahrgäste in ein gemeinsames Fahrzeug. Andererseits durch einen hohen Anteil elektrischer Fahrzeuge: Von Beginn an war der BerlKönig mit B-Klasse Electric Drive Modellen elektrisch unterwegs.

    Der eVito Tourer – hoher Komfort, hohe Flexibilität

    Lokal emissionsfreies Fahren und niedrige Geräuschentwicklung bei hohem Komfort für die Fahrgäste – der eVito Tourer ist für die innerstädtische Personenbeförderung maßgeschneidert. Eine installierte Batteriekapazität von 41 kWh sorgt für eine Reichweite von 156 bis 186 Kilometern.1 Nach sechs Stunden Ladezeit steht wieder die volle Reichweite zur Verfügung.2 Der batterieelektrische Antrieb leistet 85 kW und bis zu 295 Newtonmeter Drehmoment.

    Die Positionierung der Batterie in den Unterbau des eVito Tourer schafft einen großzügigen Innenraum ganz ohne Einschränkungen mit bis zu acht Sitzplätzen plus Fahrer. Der Midsize-Van kann mit zwei unterschiedlichen Radständen geordert werden. Die Basisversion verfügt über eine Gesamtlänge von 5140 Millimetern. Die extralange Version kommt auf 5370 Millimeter.

    Entsprechend der Fahrgastzahl und dem gewünschten Komfortniveau bietet der eVito Tourer spezielle und flexible Lösungen für eine anspruchsvolle Personenbeförderung. Die vorkonfigurierte Bestuhlung des Fahrgastraums lässt sich mit den zahlreichen Bestuhlungsvarianten auf individuelle Anforderungen abstimmen. Das maximal zulässige Gesamtgewicht beträgt 3200 Kilogramm. Je nach Länge und Ausstattung kostet der eVito 56.454,79Euro, bzw. ab 57.335,39Euro.

    Intelligente Vernetzung

    „Im Sinne der Entwicklung von Mercedes-Benz Vans zum Anbieter ganzheitlicher Mobilitätsangebote freuen wir uns besonders, dass unsere eVito Tourer gerade beim innovativen BerlKönig nun erstmals zum Einsatz kommen. So vereinen wir mit On-Demand Transit und Elektromobilität zwei für uns wichtige Zukunftsthemen und setzen die Elektrifizierung von ViaVan weiter konsequent fort“, sagt Steven Kasih, Manager Shared People Mobility bei Mercedes-Benz Vans. Beim BerlKönig handelt es sich um den weltweit größten Einsatz von On-Demand Shuttles seitens eines Nahverkehrsbetreibers.

    Innovatives Startup ViaVan

    Das Know-how hinter dem BerlKönig-Angebot stammt von ViaVan, einem Joint Venture zwischen Mercedes-Benz Vans und Via Inc. ViaVan ist ein führender Anbieter von innovativen On-Demand ÖPNV Diensten in Europa. In enger Zusammenarbeit mit Städten und öffentlichen Verkehrsunternehmen betreibt ViaVan dynamische Mobilitätsdienste, die den bestehenden öffentlichen Nahverkehr ergänzen und stärken.

    Valerie von der Tann, General Managerin bei ViaVan Berlin: „Die Integration der weltweit ersten eVito Tourer in unsere Flotte ist ein weiterer Schritt hin zu unserem Ziel, in Kooperation mit Städten und Nahverkehrsunternehmen die urbane Mobilität nachhaltiger zu gestalten. Wir freuen uns, dass bereits heute über die Hälfte unserer Flotte in Berlin elektrisch fährt. Bis Ende 2020 wollen wir unsere gesamte Flotte in Berlin auf Elektroantrieb umstellen.“

    Ganzheitliche Elektromobilität von Mercedes-Benz Vans

    Mercedes-Benz Vans treibt mit lokal emissionsfreien Elektroantrieben die Elektrifizierung seines Produktportfolios konsequent voran. Den Anfang machte der eVito Kastenwagen, gefolgt vom eVito Tourer. Noch in diesem Jahr folgt der eSprinter. Auf dem Genfer Automobilsalon 2019 präsentierte Mercedes-Benz Vans mit dem Concept EQV zudem die weltweit erste rein batterieelektrisch angetriebene Großraumlimousine im Premium-Segment. Das Fahrzeug bietet bis zu 400 km Reichweite bei uneingeschränktem Nutzen im Innenraum. Das Serienmodell wird bereits auf der diesjährigen IAA in Frankfurt (Main) der Öffentlichkeit vorgestellt.

    Zur eDrive@VANs-Strategie gehört jedoch nicht nur die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte, sondern die Gestaltung einer Gesamtsystemlösung für den jeweiligen Anwendungsfall. Dazu gehören beispielsweise die Beratung bei der Auswahl des Fahrzeugs, die Unterstützung mit Tools wie der eVAN Ready App oder die ganzheitliche Betrachtung der Total Cost of Ownership. Entscheidend ist für potenzielle Nutzer von elektrischen Vans außerdem die Analyse der organisatorischen und technischen Gegebenheiten an den Standorten von gewerblichen Kunden. Schließlich schafft die Integration eines intelligenten Ladeinfrastrukturkonzepts die Voraussetzungen, um mit einem gewerblichen Fuhrpark Ressourcen zu schonen und wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben.

    Mit adVANce zu einer neuen Mobilität

    Die ViaVan-Kooperation ist ein weiterer Meilenstein bei der Umsetzung der Mercedes-Benz Vans Zukunftsstrategie adVANce. Im Fokus steht die Entwicklung vom Fahrzeughersteller zum Anbieter ganzheitlicher Van-Mobilitätslösungen.

    On-Demand Transit ist dann effizient, wenn es mit Fahrzeugen betrieben wird, die eine richtige Mischung aus Größe und Flexibilität bieten – das sind die Vans. Für Kunden bieten Vans von Mercedes-Benz einen weiteren Mehrwert: Sie sind geräumig, bequem und sicher. Voraussetzungen, um eine echt Alternative für den Verkehr in Metropolen neu und vor allem effizient, bedarfsgerecht und nachhaltig zu gestalten.

    1Die Reichweite wurde auf der Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt. Die Reichweite ist abhängig von der Fahrzeugkonfiguration, insb. von der Auswahl der Höchstgeschwindigkeitsbegrenzung.
    Die tatsächliche Reichweite ist zudem abhängig von der individuellen Fahrweise, Straßen- und Verkehrsbedingungen, Außentemperatur, Nutzung von Klimaanlage/Heizung etc. und kann ggf. abweichen.
    2Die Dauer der Batterieladung ist von der Ladeinfrastruktur abhängig.

    #BVG #Berlkönig #Elektromobolität #Berlin #Daimler-Benz #ÖPNV

  • Nur die Opposition steht zum Sammeltaxi der BVG: Berlkönig würde mehr Verkehr produzieren als einsparen
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/nur-die-opposition-steht-zum-sammeltaxi-der-bvg-berlkoenig-wuerde-mehr-verkehr-produzieren-als-einsparen/25512136.html

    In diesem Artikel kommt das Beste zuletzt und zwar aus Bayern: "Flexible Bedienformen" rechnen sich nur, wenn eine unwirtschaftliche Linienbedienung ersetzt werden kann, „oder wenn sie zu einem entsprechend auskömmlichen Preis angeboten werden und dennoch entsprechende Nachfrage generieren“, sagt ein Vertreter der Münchner Verkehrsbetriebe.

    Noch ein Indiz dafür, dass die Uber-Mietwagen ein reiner Verlustbringer wären, wenn ihr Betrieb nicht auf brutaler und illegaler Ausbeutung der Fahrerinnen und Fahrern beruhen würde.

    Von Schicksal und Einkommen der Fahrerinnen und Fahrer ist auch hier mal wieder nicht die Rede, nicht von den Berlkönig-Angestellten, die vor der Entlassung stehen, und nicht von den Uber-Ausgebeuteten. Die wehren sich bisher auch nicht.

    05.02.2020 von Jörn Hasselmann und Jana Kugoth - Der Senat zweifelt an dem Sammeltaxi-Projekt der BVG. Schon Ende April könnte es eingestellt werden.

    Es sieht nicht gut aus für den Berlkönig, weder innerstädtisch noch gesamtberlinisch. Die Begeisterung in der rot-rot-grünen Koalition ist gering, das Prestigeobjekt der BVG fortzuführen. Wie berichtet, muss die BVG den App-basierten Rufbus Ende April einstellen, wenn die Koalition sich nicht doch noch für das Angebot ausspricht.

    Die BVG will vom Senat gut 40 Millionen Euro jährlich haben, um den Berlkönig auf ganz Berlin auszuweiten. Seit Mitte 2018 fährt er testweise in einem Teil der östlichen Innenstadt und in Friedrichshain-Kreuzberg. Kommende Woche wollen die Koalitionsparteien und die Verkehrsverwaltung über die Zukunft des Fahrdienstes beraten.

    Doch die Koalitionäre sind mehr als skeptisch, nicht nur wegen der Kosten. Die SPD lehnte von Beginn an das Angebot in der Innenstadt ab, als eine vom Steuerzahler finanzierte Konkurrenz für Taxifahrer. Es sei ein „in der Innenstadt fehlkonzipiertes Fahrangebot“ hatte Tino Schopf, verkehrspolitischer Sprecher der SPD, bereits im vergangenen Sommer gesagt – der BVG-Vorstand hätte also gewarnt sein müssen, dass die Regierungspartei anders denkt.

    Auch Harald Moritz (Grüne) sagte, dass der Berlkönig „bislang mehr Verkehr produziert als einspart“. Eine Ausdehnung auf ganz Berlin lehnt er ab und schlägt stattdessen vor, den Fahrdienst erst einmal in den Gebieten am Stadtrand zu testen, denen vom Nahverkehrsplan (NVP) ein „Defizit“ in der Versorgung mit Bussen und Bahnen attestiert wurde.

    Der NVP weist 14 entsprechende Gebiete aus, meist am Stadtrand. Der Plan schlägt hier App-basierte Rufbusse vor. Einen ersten Test am Stadtrand gibt es seit Mitte 2019: Den BC-Berlkönig in Rudow. Dort fahren aber kaum Fahrgäste mit. Die BVG mache für das Angebot zu wenig Werbung, sagte Moritz.

    Kein verkehrlicher Mehrwert?
    Der Sprecher der Grünen Verkehrssenatorin Regine Günther sagte, über „Fragen des verkehrlichen Nutzens und der Finanzierung“ müsse noch intensiv gesprochen werden. Er betonte, „dass der Berlkönig nur dann einen verkehrlichen Mehrwert hat, wenn er deutlich mehr private Autofahrten ersetzt als erzeugt und nicht dem ÖPNV über ein verträgliches Maß hinaus Kunden abwirbt“. Bisher hat es die BVG gerade geschafft, dass nicht mehr Verkehr erzeugt als vermieden wird. Selbst in der Innenstadt sitzen in den Fahrzeugen nur selten mehrere Fahrgäste.

    Unterstützung in der Opposition
    Unterstützer findet die BVG nur in der Opposition. Oliver Friederici (CDU) sagte, dass es „fatal wäre, ausgerechnet den Berlkönig als Erfolgsmodell zu beenden statt endlich in die Außenbezirke auszuweiten“. Berliner in Randgebieten sollen zum Umsteigen auf bewegt werden. Der FDP-Abgeordnete Stefan Förster nannte das Angebot „hervorragend“, es müsse flächendeckend in den Außenbezirken und im Speckgürtel angeboten werden.

    In anderen Städten werden ähnliche Modelle erprobt. So fahren im Ruhrgebiet Sammeltaxen unter dem Dach der Duisburger Verkehrsgesellschaft. Auch dort steht noch nicht fest, ob die Kleinbusse nach Ablauf der Pilotphase weiterfahren dürfen.

    Rechne sich nur, wenn eine unwirtschaftliche Linienbedienung ersetzt werden könne
    „Bis dahin werden wir weiter Erfahrungen sammeln und dann entscheiden, wie es weitergeht“, sagte eine Sprecherin. Langfristig solle das Angebot vor allem in den Gebieten von Duisburg eingesetzt werden, wo die niedrige Nachfrage den Einsatz großer Linienbusse nicht rechtfertige.

    Bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sieht man das ähnlich. „Natürlich sind flexible Bedienformen teuer, das wissen wir seit den 70er-Jahren“, sagte ein MVG-Sprecher. Sie rechneten sich nur, wenn eine unwirtschaftliche Linienbedienung ersetzt werden könne, „oder wenn sie zu einem entsprechend auskömmlichen Preis angeboten werden und dennoch entsprechende Nachfrage generieren“.

    #Berlin #ÖPNV #BVG #Berlkönig #Politik

  • BVG-Sammeltaxi : Der Berlkönig vergrößert sein Reich
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/der-berlkoenig-vergroessert-sein-reich-li.4004

    30.12.2019 von Peter Neumann - Der Senat denkt darüber nach, das Einsatzgebiet der BVG-Sammeltaxis auszuweiten. Die Taxibranche lehnt das neue Mobilitätsangebot ab.

    Ein Mittelding zwischen Sammeltaxi und Rufbus – das ist der Berlkönig, der seit 2018 unterwegs ist. Bislang beschränkt sich der Fahrdienst aber auf die östliche Innenstadt. Doch das könnte sich ändern. Der Senat prüft, ob das Einsatzgebiet erweitert wird.

    „Im Fokus steht dabei eine eventuelle weitere Erprobung in Gebieten und zu Zeiten, in denen der reguläre Nahverkehr Defizite aufweist“, sagte Jan Thomsen, Sprecher der Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne). Sie sind unübersehbar, die mehr als hundert Berlkönige. Auf dem schwarzem Lack der Wagen leuchtet ein chaotisches Muster in Rot, Hell- und Dunkelblau namens „Urban Jungle“, das BVG-Nutzer von vielen Sitzbezügen kennen.

    BVG möchte Zuschuss vom Land
    In der Tat ist das Landesunternehmen am „Rufbus des 21. Jahrhunderts“ (Werbung) beteiligt. Partner ViaVan, eine Firma des US-Start-ups Via und von Mercedes-Benz, steuert die Software bei, stellt das Fahrpersonal und die Fahrzeuge – die den Mercedes-Stern tragen. Geplant ist, dass die Flotte spätestens Ende 2020 komplett elektrisch unterwegs ist.

    Fahrgäste, die ähnliche Ziele ansteuern, werden gemeinsam befördert. Die Fahrzeuge verkehren nach Bedarf. Wer den Dienst nutzen will, bucht per App einen Platz. Ein Computer koordiniert die Fahrtwünsche und stellt die Routen zusammen. Ziel ist es, dass sich möglichst viele Fahrgäste Autos teilen – das senkt die Kosten. Ride Sharing und Ride Pooling sind die Stichworte.

    „Atypischer Linienverkehr“
    Fahrten im Berlkönig sind billiger als mit dem Taxi. Pro Kilometer werden 1,50 Euro berechnet. Mindesttarif: vier Euro. Das Ein- und Aussteigen ist ausschließlich an 621 Bus- und 4423 virtuellen Haltestellen möglich. Rechtlich gilt der Berlkönig als „atypischer Linienverkehr“ – so hat ihn das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten genehmigt. Basis ist die Experimentierklausel im Personenbeförderungsgesetz, die bis zu vierjährige Versuche ermöglicht.

    Doch die BVG-Strategen wollen es nicht bei dem Experiment belassen, sondern den neuen Fahrdienst ausbauen und dauerhaft betreiben. Das soll mögliche Konkurrenten wie Uber abschrecken. „Wir würden mit dem Berlkönig gern in den Westen bis zur Messe und im Osten bis zum Tierpark fahren“, sagte BVG-Chefin Sigrid Nikutta der Berliner Zeitung.

    Komfortzuschlag wird fällig
    „Wir sprechen auch darüber, ob der Berlkönig in den neuen Verkehrsvertrag mit dem Land, der ab 2020 gilt, übernommen wird. Unser Ziel ist es, dass er ein reguläres BVG-Angebot wird, das sich als Teil der Daseinsvorsorge auf das gesamte Berliner Stadtgebiet erstreckt, auch auf die Außenbezirke.“ Nötig sei aber, dass sich das Land Berlin finanziell beteiligt. Derzeit trägt ViaVan das Defizit. Der Berlkönig soll Bestandteil des Nahverkehrs werden, „und Nahverkehr ist nicht kostendeckend“, so Nikutta. „Die Vorstellungen der BVG werden geprüft und mit den Partnern in der Koalition abgestimmt“, sagte dazu Verwaltungssprecher Thomsen.

    Der Senat habe noch nicht abschließend bewertet, wie er das Ride Pooling sieht. Eine Ausweitung des Gebiets wird aber nicht abgelehnt. Der Nahverkehrsplan listet Bereiche auf, die für Rufbusse infrage kämen. Dazu zählen Mahlsdorf-Süd/Waldesruh, die Wohnviertel rund um den U-Bahnhof Magdalenenstraße in Lichtenberg sowie der Bereich zwischen Boddinstraße und S-Bahn.

    Mehr als 300 Betriebe gaben auf

    Wie berichtet ist geplant, den Berlkönig BC, ein Rufbusangebot für Stadtrandgebiete, auch zwischen Heiligensee und Tegel fahren zu lassen.

    Das Angebot mit der Liniennummer 323 soll im Februar starten. Für jede Fahrt wird ein Komfortzuschlag von 50 Cent fällig. Zwischen Rudow und Schulzendorf fährt der Berlkönig BC bereits, testweise bis Ende 2020. Die Taxibranche sieht den Berlkönig skeptisch. Es handele sich um ein subventioniertes Angebot, das Taxibetreibern, die keine Zuschüsse erhalten, Konkurrenz macht, sagte Taxiunternehmer Richard Leipold.

    „Wie lange dauert es, bis alle Ersparnisse der Taxibetriebe aufgebraucht sind?“, fragte er. „2018 haben sich 305 Taxibetriebe aus dem Markt zurückgezogen, mehr als zehn Prozent des Bestandes.“ Auch Pleiten seien zu befürchten – „bis ein verlässliches Angebot nicht mehr möglich ist“.

    –—

    Joint Venture: 2019 taten sich die Fahrzeughersteller Daimler und BMW zusammen, um ihre Sharing-Angebote, Fahrdienste und andere neuen Mobilitätsoptionen künftig gemeinsam zu entwickeln. Sie investieren mehr als eine Milliarde Euro.

    Bunte Palette: Das Unternehmen umfasst die Bereiche Fahrzeugsharing (Share Now), Parken (Park Now), Ladestationen für Elektrofahrzeuge (Charge Now), Reiseplanung per Mobilitätsplattform (Reach Now) und Mitfahrdienste (Free Now).

    Noch mit Defizit: „Free Now ist noch kein profitables Unternehmen, was vor allem daran liegt, dass wir in den letzten Jahren stark expansiv unterwegs waren“, so Alexander Mönch. „Das Unternehmen ist auf einem guten Weg, profitabel zu werden.“

    #Berlin #Taxi #BVG #Berlkönig

  • Berlkönig arbeitet mit dem Berliner Taxigewerbe zusammen
    https://www.taxi-times.com/berlkoenig-arbeitet-mit-dem-berliner-taxigewerbe-zusammen

    20. August 2019 von Axel Rühle Kommentar verfassen

    Seit Anfang August ist Berlin unter dem Namen „Berlkönig BC“ auf einer weiteren ÖPNV-Linie mit dem Umland verbunden. Zum Einsatz kommen dabei weiterhin Fahrzeuge von Taxibetrieben. Die Regeln bestimmt allerdings die BVG, weshalb sich manche Unternehmer „vergewaltigt“ fühlen.

    Die Verbindung des südlichen Berliner Stadtteils Rudow mit der brandenburgischen Gemeinde Schulzendorf heißt offiziell „Berlkönig BC“, da sie im Unterschied zu den bisherigen, nicht liniengebundenen Berlkönigen nicht in der Innenstadt unterwegs ist, sondern den Tarifbereich B (Stadtgebiet außerhalb des S-Bahn-Rings) mit dem Bereich C (Umland) verbindet. Zusätzlich zum normalen Fahrschein muss für den Berlkönig BC ein Anschlussticket zu 50 Cent erworben werden. Mit dem neuen Angebot wollen die Berliner Verkehrsbetriebe BVG offensichtlich auch die Digitalisierung vorantreiben, denn Fahrgäste ohne Smartphone und ohne BVG-App können den Berlkönig BC nicht nutzen.
    Dazu eine Rückblende: Seit Jahrzehnten betreibt die Innung des Berliner Taxigewerbes e. V. Nachtbusverkehr für die Berliner Verkehrsbetriebe BVG, den für Linienverkehr zuständigen Landesbetrieb. Das bedeutet konkret: Auf Buslinien mit wenig Nachfrage, wo der Einsatz der „Großen Gelben“, wie die Linienbusse, die früher dunkel-elfenbeinfarben waren, seit eh und je genannt werden, für BVG und Senat ein zu teures Zuschussgeschäft wäre, hat man den Betrieb an das Taxigewerbe ausgelagert, teils im Außenbereich, teils auf halbwegs zentrumsnahen Linien. Das begann zu vordigitalen Zeiten, als man das Taxi noch als den zuverlässigsten Personenbeförderer für Bedarfsverkehr wertschätzte.

    Aufgrund der Ausweitung des Auftrags an die „Innung“ nach der Jahrtausendwende kauften sich mehrere Mitgliedsbetriebe Kleinbusse mit etwa 15 Sitzplätzen zum ausschließlichen Zweck des Linienverkehrs für die BVG. Abgerechnet wird zwischen BVG und Taxi-„Innung“ nach Betriebsstunden je Fahrzeug. Die „Innung“ wiederum bezahlt die ausführenden Taxiunternehmer und macht dabei einen bescheidenen Gewinn – der wiederum ein finanzielles Standbein der Verbandsarbeit ist und allen Verbandsmitgliedern zugutekommt.

    Heute gibt es neben dem Linienverkehr in sonnengelben Fahrzeugen und den Taxis auch noch Free-Floating-Carsharing, Uber, Clever Shuttle und den Berlkönig, und letzterer ist die eigene Konkurrenz, die sich die BVG in Zusammenarbeit mit der Daimler-Tochter Via eingebrockt hat. Offiziell war die Idee dahinter eine ähnliche wie bei den Kleinbus-Linien der Taxi-„Innung“, auch für schwach frequentierte Gegenden, allerdings a) in Außenbezirken, b) umweltfreundlich und c) nicht liniengebunden. Von diesen drei Grundgedanken wurde nur der zuletzt genannte von vornherein umgesetzt. In der Realität fahren dieselgetriebene Vitos in der östlichen Innenstadt umher und bieten per Sondergenehmigung taxiähnlichen Verkehr zum Dumpingtarif an. Da sie ihre – häufig einzeln im fast leeren Kleinbus fahrenden – Fahrgäste nicht aus dem Privat-Pkw, sondern hauptsächlich aus dem Linienverkehr ziehen, machen sie die Straßen nicht leerer, sondern, genau wie Uber, voller.

    Nun möchte die BVG im sich verändernden Berliner Verkehr weiterhin die Hauptrolle spielen und hat vor Kurzem mit einer halb liniengebundenen Fahrverbindung die dünn besiedelte Gegend östlich des Flughafens Schönefeld an den U-Bahnhof Rudow angebunden – per Auftrag an die Taxi-„Innung“. Aus Image-Gründen verlangte die BVG, dass die ausführenden Betriebe ihre Kleinbusse als „Berlkönig“ mit dem speziellen BVG-Sitzmöbel-Muster bekleben lassen, was bei den Verantwortlichen nicht für Begeisterung sorgte. Man empfindet dies als kleine „Vergewaltigung“, weil man damit unter der Flagge des eigenen Konkurrenten fährt, um nicht zu sagen, im Gewand des Fressfeindes. Warum lässt die Taxi-„Innung“ sich darauf ein? Ziel sei es, so der Vorsitzende Leszek Nadolski gegenüber Taxi Times, langfristig mit der BVG zusammenzuarbeiten, um dem Taxigewerbe so die „letzte Meile zu sichern“. Das soll bereits im kommenden Jahr ausgebaut werden, wenn eine zweite Umland-Anbindung, diesmal im Nordwesten Berlins, eingeführt wird. In der Gemeinde Leegebruch im Landkreis Oberhavel können die klassischen Linienbusse nicht durch die engen Siedlungsstraßen fahren, weshalb die Bewohner teils recht weite Fußwege zu den Haltestellen zurücklegen müssen. Per Berlkönig soll der Ort an den Berliner U-Bahnhof Alt-Tegel angebunden werden. ar

    Anmerkung der Redaktion: Neue Ride-Sharing-Dienste mit digitalen Haltestellen lassen sich gut mit dem Taxigewerbe kombinieren, auch wenn wie an diesem Beispiel der Taxiunternehmer nur der ausführende Dienstleister und quasi als Subunternehmer unter dem Diktat des Betreibers agiert (vergleichbar mit einer Kooperation in Karlsruhe).
    Die Integration des Taxis in Ride-Sharing-Systeme ist auch das Hauptthema in der aktuellen Taxi-Times-Spezialausgabe.

    #Berlin #Taxi #BVG #ÖPNV