• Réseaux sociaux : flux à lier - #DATAGUEULE 95 - DataGueule
    https://peertube.datagueule.tv/videos/watch/b69424ee-33c8-4f7e-a47c-5c33d9c30b71

    Ils sont attirants, attachants … et rapidement indispensables. Les #réseaux_sociaux nous appâtent à coup de likes et nous bercent dans leurs « infinite scroll ». Et rapidement leurs #interfaces nous poussent à la consommation jusqu’à l’overdose. Et ce n’est pas un hasard. Ils ont bâti leurs empires sur notre #addiction à la #dopamine.

    #twitter #facebook #tinder #whatsapp #youtube #captologie #psychologie #smartphone #publicité_ciblée #monétisation_des_liens_sociaux #design #framasoft #mastodon #diaspora #logiciel_libre #culture_libre #société_libre

  • 5 Psychology Terms You’re Probably Misusing (Ep. 334) - Freakonomics Freakonomics
    http://freakonomics.com/podcast/misused-psychology-terms

    LILIENFELD: I think in the overwhelming majority of cases in which it’s used, “hard-wired” is really misleading and I think sometimes potentially pernicious because it can lead people into assuming that certain behaviors cannot be changed. “The predisposition toward infidelity is hard-wired in the brain” — it must mean that as a male I can’t resist my inclination toward infidelity. Hogwash, of course I can! And we know these things can be resisted, although not always easy.

    #psychologie_de_bazar #audio #comportement (le lien entre économie et psychologie)

  • #Dissent in #German #Higher_Education

    –-> ce fil rassemble les données dispo sur la situation en Allemagne

    –-> pour plus d’Info / en lien avec :

    **Dissent in European higher education**

    Partout en Europe, les étudiant-es et le personnel se soulèvent contre les faibles rémunérations, les lourdes charges de travail entraînant surmenage et burn out, une précarisation des emplois, l’évaluation néomanageriale ou encore le financement de la recherche par projets.

    https://academia.hypotheses.org/lheure-est-greve/dissent-in-european-higher-education

    • Burnout im Studium
      Tipps und Hilfen, Zahlen und Fakten

      Jeder fünfte Student hat psychische Probleme, wenn es dir ähnlich geht, bist du nicht allein. Doch wann kann man von psychischen Problemen sprechen. Musst du gleich zum Psychiater? Welche Konsequenzen hat das? Hier findest du Tipps:

      –-> site du Bayrischer Rundfunk autour de souffrance psychologique des étudiant.es dans le système universitaire allemand

      https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/campus/burnout-an-der-uni-mittel-gegen-uni-stress-100.html

      #burn_out #dépression #stress #soutien #psychologie #vidéo

      Burnout im Studium (video, 30min)
      https://www.br.de/mediathek/video/campus-magazin-14052015-burnout-im-studium-av:5a3c3bf1dd95b200180bba6d

      Depression und Burnout nehmen zu (article)
      https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/campus/burnout-depression-100.html

      Psychische Krankheiten bei Studierenden auf dem Vormarsch (audio)
      https://www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/campusmagazin/psychische-krankheiten-studenten-100.html

    • Leistungsorientiert in den professoralen Burn-out? Vom Brennen und Ausbrennen deutscher Professoren

      von: Benedict Jackenkroll und Christian Julmi
      in: schwerpunkt Change: Chancen und Grenzen des Einzelnen // wissenschaftsmanagement 6 (2016)

      Obwohl Professoren als in hohem Maße intrinsisch motivierte Berufsgruppe gelten, sollen sie über extrinsische Anreize leistungsorientiert gesteuert werden. Von einer Befragung ausgehend erörtern die Autoren in diesem Beitrag, wie sehr deutsche Professoren schon heute von Burn-out betroffen sind und inwiefern extrinsische Anreize die bereits bestehende Burn-out-Problematik dramatisch verschärfen könnten.

      Mit der an den Leitlinien des New Public Managements orientierten Etablierung leistungsorientierter Steuerungsprinzipien an deutschen Universitäten versprach man sich eine Verbesserung der Leistungserstellung in akademischer Forschung und Lehre. Zu den damit verbundenen Steuerungsinstrumenten gehören die leistungsorientierte Mittelvergabe, die W-Besoldung sowie Leistungsvereinbarungen zwischen den Hochschulleitungen und den Professoren beziehungsweise der Fakultät. Leistungsorientierte Steuerungsprinzipien üben qua Definition Leistungsdruck aus, da sie nur greifen, wenn Professoren ihre Leistung danach ausrichten, entsprechend nachweisen und gegebenenfalls rechtfertigen können. Eine solche Steuerungslogik widerspricht jedoch dem Selbstverständnis vieler deutscher Professoren, „in Einsamkeit und Freiheit“ (Schmid/Wilkesmann 2015, 57) ihrer Arbeit in Forschung und Lehre nachzugehen, das nach wie vor auch verfassungsrechtlich gesichert ist.

      [...]

      https://www.researchgate.net/publication/317559643_Leistungsorientiert_in_den_professoralen_Burn-out_Vom_Brenne

    • Psychische Belastung: Prof. Dr. Depressiv

      Lehrende an deutschen Hochschulen sind so produktiv wie nie – gleichzeitig häufen sich psychische Probleme

      Von Martin Spiewak

      Vor Kurzem erhielt Isabella Heuser einen dieser Anrufe: Eine Professorin aus ihrer Fakultät fragte, ob man sich vielleicht einmal treffen könne – aber keinesfalls im Büro, sondern außerhalb. Heuser, Direktorin am Institut für Psychiatrie der Berliner Charité , ahnte, worum es ging: Wieder einmal hatte der Arbeitsalltag in der Universität jemanden in eine scheinbar ausweglose Lage gebracht.

      Seit geraumer Zeit erhält sie öfter solche vertraulichen Anfragen. Meist sind es Frauen, die ihren Rat suchen. Die Nöte jedoch, die sich in den Gesprächen offenbaren, sind bei Professoren wie Professorinnen die gleichen. Heuser kennt sie als Expertin für Depressionen aus ihrer Forschungspraxis. Die Kollegen klagen, selbst in den Semesterferien nicht mehr zur Ruhe zu kommen. Sie berichten von chronischen Kopf- oder Rückenschmerzen, von Freudlosigkeit und latenter Aggressivität. Die meisten Betroffenen funktionieren zwar noch im Seminar oder Labor. „Die haben auf Autopilot gestellt“, sagt die Psychiaterin. Doch hinter der Fassade akademischer Geschäftigkeit wächst die Angst vor dem Absturz.

      Seit Jahren stehen die Hochschulen unter Druck: Die Exzellenzinitiative hat die Idee von der Gleichheit aller Universitäten zerschlagen. Die alte Studienstruktur ist abgewickelt und durch eine neue ersetzt ( Bologna-Reform ). Die traditionellen akademischen Gefüge wurden auf Effizienz getrimmt. Jetzt gibt der Wettbewerb auf allen Ebenen den Takt vor – um Fördermittel, Image oder Personal.

      Die Eingriffe haben in relativ kurzer Zeit eine Produktivitätsexplosion ausgelöst. Niemals zuvor haben deutsche Professoren so viel ausgebildet und geforscht wie heute. Die Kurve aller ihrer Kennzahlen – Publikationen, Patente, Drittmittel – weist nach oben. Nun fordert die Reform Tribut bei ihren Hauptträgern . „Wir alle betreiben extremen Raubbau an unseren Körpern und Seelen“, sagt der Jenaer Soziologe Hartmut Rosa . Es sei Konsens unter Kollegen, dass es in dem Tempo nicht mehr lange weitergehe, „ohne dass die Ersten zusammenklappen“.

      Der Hamburger Uni-Präsident Dieter Lenzen warnt gar vor einem „organisatorischen Burn-out“ der Institution Universität. Und die Deutsche Universitätszeitung (DUZ) erklärt das seelische Ausbrennen von Forschern mittlerweile für so „normal wie eine Erkältung im Winter“. Schon heute finden sich in den einschlägigen Kliniken neben Managern oder Lehrern auch immer häufiger Professoren unter den Patienten, die unter der Erschöpfungsdepression leiden. „Das ist relativ neu“, sagt Gernot Langs, Chefarzt der Schön Klinik im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt. „Früher hatten wir diese Klientel nicht.“

      Eine Reihe weiß getünchter Häuser in einer Sackgasse, rundherum Wald. Vom Balkon aus blickt man auf einen stillen See. Knapp drei Monate verbrachte die Juraprofessorin Charlotte Petri* in der brandenburgischen Natur, um „zurück ins Leben“ zu finden. So lautet das Motto der Oberberg-Klinik , einer Spezialeinrichtung für ausgebranntes Personal der Dienstleistungsgesellschaft. Einzel- und Gruppengespräche gehören ebenso zum Therapieprogramm wie gutes Essen und lange Spaziergänge. Allein während ihres Aufenthaltes traf Petri drei weitere Hochschullehrer, denen Ärzte eine lange Zwangspause von der Wissenschaft verordnet hatten.

      Für die groß gewachsene, zupackende Frau mit dunklen Haaren begann der Absturz, als sie ihr Ziel erreicht hatte: eine unbefristete Stelle an einer Berliner Universität. Jahrelang hatte die Juristin darauf hingearbeitet. Studium in Köln und den USA, Tätigkeit als Fachanwältin, Doktorarbeit mit Stipendium, Lehraufträge. Von einer Sprosse zur nächsten hatte sie sich nach oben gekämpft. „Ich mache mir einen Plan und arbeite die Stationen einzeln ab – so läuft das Leben, dachte ich.“

      Die Führungskräfte der Hochschulen bedürfen der Personalentwicklung

      Mit viel Energie warf sich die Juraprofessorin in die Arbeit an ihrer neuen Hochschule. Penibel bereitete sie ihre Seminare vor, ließ sich in verschiedene Gremien wählen, scheute keine Konflikte. Dass sie die ersten Jahre über Hunderte Kilometer pendeln musste, weil zu Hause ihr kleiner Sohn wartete, war nicht zu vermeiden. Jammern bringt nichts, lautete einer ihrer Leitsprüche. Einmal traf sie im Fahrstuhl einen Kollegen, der auf die beiläufige Frage, wie es ihm gehe, in Tränen ausbrach. „Was hat der denn für Probleme?“, fragte sie sich damals. „Der hat doch einen tollen Job.“ Drei Jahre später war sie selbst so weit.

      Überlastung durch die Lehre ist die wichtigste Ursache für die psychische Erschöpfung

      Zuerst musste sie feststellen, dass sie auf ihren neuen Job kaum vorbereitet war. Sie konnte zwar forschen und wissenschaftliche Texte verfassen oder sich mit Mandanten und Richtern auseinandersetzen. Aber wie bringt man oft nur mäßig motivierten Studenten die Grundlagen des Arbeitsrechtes bei? Hochschulen gerieren sich heute vielerorts als Unternehmen. Dass ihre Führungskräfte Personalentwicklung benötigen, hat sich jedoch noch nicht herumgesprochen.

      So sind Professoren bis heute auf vielen Feldern Autodidakten. Sie haben oft weder gelernt zu unterrichten, noch Leistungen zu bewerten. Sie sollen Fördermittel heranschaffen, Mitarbeiter führen, Kontakte zur Praxis aufbauen. Das Handwerkszeug dazu müssen sie entweder mitbringen oder sich selbst aneignen.

      Doch dafür blieb Petri keine Zeit. Denn ihr Arbeitsbeginn fiel zusammen mit der Umstellung ihrer Hochschule auf die Bachelorstruktur, die ständige Leistungskontrollen vorsah. Zudem wuchs von Semester zu Semester die Zahl der Studenten, statt anfangs dreißig saßen nun sechzig in ihrem Seminar. Die Menge der Klausuren vervierfachte sich. Daneben stapelten sich Dutzende Abschlussarbeiten auf ihrem Schreibtisch. Die Überlastung durch die Lehre ist die wichtigste Ursache für die psychische Erschöpfung von Professoren. Das ergab eine Metaanalyse angloamerikanischer Studien zum Thema Burnout in university teaching staff, die Anfang dieses Jahres im Fachjournal Educational Research erschien.

      Petri hatte das Gefühl, ihr Bestes zu geben, ohne dass Gutes dabei herauskam. Ähnlich erging es ihr in den endlosen Sitzungen der akademischen Selbstverwaltung. Mitunter traf man sich über viele Monate immer wieder, hörte sich Bewerber für unbesetzte Stellen an, las umfangreiche Lebensläufe und Publikationen – um schließlich zu erfahren, dass die Stelle gestrichen worden war.

      Das eigene Seelenheil scheint Wissenschaftler nicht zu interessieren

      Als zum Frust über vergebliche Mühen noch ein schwelender Konflikt mit der Hochschulspitze kam, begann Petri langsam abzurutschen in die Depression. Sie wachte oft mitten in der Nacht auf und wälzte Probleme, die sich am nächsten Morgen als inexistent erwiesen. Ihr Ärger über die Hochschule schlug in Selbstzweifel um. Beim Betreten des Instituts fing sie an zu schwitzen. Auf dem Heimweg fragte sie sich, ob sie genug Alkohol zu Hause habe, um abschalten zu können.

      In der Universität sprach sie mit niemandem über ihre wachsende Verzweiflung. Denn Scheitern gilt im Hochleistungsapparat Hochschule als Tabu. Erschöpfte Sportler und Politiker machen Schlagzeilen, viele Studien belegen die berufsbedingte Überforderung von Lehrern, Ärzten und Pfarrern. Sogar die emotionale Not von Psychotherapeuten ist empirisch ergründet. Nur das eigene Seelenheil scheint Wissenschaftler nicht zu interessieren: Bis heute existiert nicht eine einzige Untersuchung zur Gesundheit der deutschen Professoren.

      Jede Universität bietet Studenten Beratung für psychische Krisen ; ihre Sprechstunden sind voller denn je. Für Hochschullehrer dagegen erweist sich die Alma Mater als Rabenmutter, die sich nicht um das Wohl ihrer Schützlinge kümmert. Zu klagen gehöre eben nicht zur „akademischen Etikette“, sagt Charité-Psychiaterin Heuser.

      Auch Charlotte Petri war es peinlich, zuzugeben, am Ende ihrer Kräfte zu sein. Denn gibt es einen besseren Job als den eines fest angestellten Hochschullehrers? Das Gehalt ist gut, das Ansehen hoch. Man arbeitet weitgehend selbstbestimmt, hat das persönliche Erkenntnisinteresse quasi zum Beruf gemacht. Ein deutscher Beamtenposten ist fast so sicher wie der des Papstes. Den meisten Professoren ist ihre privilegierte Stellung bewusst. Sie münzen sie um in einen hohen Leistungsanspruch – der anfällig macht für Überforderung.

      Ein Jahr noch kämpfte sich Petri mit inneren Durchhalteparolen weiter. Ein Forschungssemester im Ausland brachte etwas Erholung. Als sie zurückkam, ging es dann schnell. Die Angst vor der Arbeit fraß sich in alle Lebensbereiche. Sie brach alle privaten Kontakte ab. Aus Angst zu ersticken, konnte sie keine U-Bahn mehr besteigen. In ihrem letzten Seminar wurde ihr immer wieder schwarz vor Augen; in der Pause musste sie sich in ihrem Büro auf den Boden legen. Ihre Studenten sagten später, es sei eine gute Veranstaltung gewesen. Sie hatten nichts bemerkt.
      Langsam wächst das Bewusstsein für das Thema

      Den Professoren in Petris Fakultät fiel erst recht nicht auf, dass ihre Kollegin kurz vor dem Zusammenbruch stand. Dass sie sich schon ausrechnete, was von der Beamtenpension bliebe, wenn sie sich dauerhaft arbeitsunfähig schreiben ließe. Laut dem Humboldtschen Ideal arbeitet der deutsche Professor in Einsamkeit und Freiheit. Man kann das auch als Drohung verstehen. Professoren sind Einzelkämpfer und Fakultäten kein guter Ort, um Freundschaften zu schließen. Für Privates fehlt oft die Zeit. Erst seit Kurzem bemühen sich deutsche Hochschulen darum, für Professoren wie in den USA eine Art Faculty Club einzurichten.

      „Hühnerställe“ nennt Petri die Dozentenbüros, acht Quadratmeter, vollgestellt mit Ordnern und Büchern. „Da rennt man zwischen den Vorlesungen und Sitzungen kurz rein und sieht zu, bald wieder nach Hause zu kommen“, sagt sie. So fällt es kaum auf, wenn jemand über Monate an seinem Arbeitsplatz nicht auftaucht.

      Mehr als ein Jahr blieb sie der Uni fern, ging in die Klinik, machte eine Therapie. Heute forscht und unterrichtet sie wieder, wenn auch mit reduziertem Stundendeputat. Doch während ihrer Auszeit kam kein Anruf aus der Hochschule, keine Karte erreichte sie zu Hause und fragte nach ihrem Ergehen – obwohl der eine oder andere Kollege am Ende erfahren hatte, dass sie krank war.

      Charlotte Petri weiß inzwischen, dass jedes Burn-out viele Ursachen hat, auch persönliche. Zeitgleich zu ihrer Lebenskrise erkrankte ihre Mutter an Alzheimer und starb. Sie selbst ging auf die fünfzig zu, für viele ein Alter, um eine erste Bilanz zu ziehen. Dennoch ist sie überzeugt, dass es hauptsächlich die Hochschule war, die sie krank gemacht hatte.

      Sie steht mit dieser Meinung nicht allein. „Die Universitäten fördern selbstschädigendes und arbeitssüchtiges Verhalten“, sagt Monika Klinkhammer . Seit einigen Jahren bereitet die Gestalttherapeutin junge Hochschullehrer in Seminaren und Coachings auf ihre neue Rolle vor. Als Führungskräfte sollen sie lernen, Konflikte mit Mitarbeitern auszutragen, Prioritäten zu setzen und sich selbst besser zu organisieren. Klinkhammer versteht ihre Arbeit durchaus als Burn-out-Prävention, in der Regel ohne dass das Wort in den Coachingsitzungen fällt. Sogar im vertraulichen Einzelgespräch täten sich ihre Klienten oft noch schwer, eine drohende Überforderung einzugestehen – selbst wenn sie stark gefährdet seien. So stelle sie immer wieder fest, dass der letzte längere Urlaub der Wissenschaftler Jahre zurückliege.

      Universitäten in Berlin, Bochum oder Braunschweig bieten solche Coachings seit einiger Zeit für ihre neuen Professoren an. Für fast alle von ihnen war der Weg auf die Lebensstelle ein Marathon. Doch nach ihrer Berufung sollen sie jetzt erst recht aufdrehen. Wer dann nicht gelernt hat, mit seinen Kräften zu haushalten und das Leben neben der Uni nicht zu vergessen, ist gefährdet. Deshalb ist die Zeit einige Jahre nach der ersten Professur die gefährlichste biografische Phase. In den USA spricht man schon von der post-tenure depression.

      Immerhin: Langsam wächst das Bewusstsein für das Thema. Als erste Universitätsklinik hat die Berliner Charité erhoben, wie stark sich die Arbeitsverdichtung auf die Gesundheit des wissenschaftlichen Personals auswirkt. Die Studie erscheint voraussichtlich Anfang nächsten Jahres. Doch schon jetzt heißt es, die Ergebnisse seien „höchst alarmierend“. In Paderborn soll ein hochschulweites Bündnis gegen Depression entstehen. Die Präsidentin der Universität Göttingen, Ulrike Beisiegel , versprach den Wissenschaftlern in ihrer Antrittsrede Anfang dieses Jahres, sie wolle für eine „gezielte Entschleunigung“ sorgen.

      Charlotte Petri hat die Forderung für ihr Leben bereits umgesetzt. Demütiger sei sie geworden, sagt sie, und weniger ehrgeizig. Ob sie zwei oder drei Aufsätze im Jahr publiziere, sei ihr mittlerweile egal. Dennoch ist die Angst geblieben vor einem erneuten Zusammenbruch. Das Gefühl wird sie noch lange begleiten.

      *Name von der Redaktion geändert

      #Exzellenzinitiative #réforme_de_Bologne #compétition #efficacité #dépression #désespoir

      –-> der Weg zu einem " ’organisatorisches Burn-out’ der Institution Universität ?

      https://www.zeit.de/2011/45/Professoren-Burnout/komplettansicht

    • Burn-out bei Professoren: „Jeden Tag schuldig ins Bett“

      Von Martin Spiewak

      DIE ZEIT: Sie erforschen, wie die Beschleunigung in Arbeit und Alltag Menschen unter Druck setzt, sie im schlimmsten Fall krank macht. Warum sind auch Professoren davon betroffen? Denen kann doch niemand vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben.

      Hartmut Rosa: Theoretisch sind Professoren weitgehend Herren ihrer Zeit. Dennoch ist auch unsere Arbeitsverdichtung in den vergangenen Jahren enorm gestiegen . Zudem haben sich die Anerkennungsmechanismen für Hochschullehrer grundsätzlich gewandelt: Nicht mehr ihre Position zählt, sondern ihre Leistung.

      ZEIT: Kann sich ein Professor also nicht mehr mit seinem einmal erworbenen Status begnügen?

      Rosa: Als ich meine Habilitation abschloss, dachte ich: So, das war die letzte Prüfung in meinem Leben. Doch bald musste ich feststellen, wie falsch ich damit lag. Eigentlich werde ich bei jeder Evaluation, jedem Antrag auf Forschungsgelder wieder neu geprüft. Als Bewertungsmaßstab wird dabei zunehmend nicht mehr die gesamte Forscherkarriere angelegt, sondern das, was ich in den vergangenen zwei, drei Jahren geleistet habe. Ein Hochschullehrer muss immer beweisen, dass er seine Position zu Recht innehat.

      ZEIT: Dieses Schicksal teilen Sie mit vielen gut verdienenden Beschäftigten.

      Rosa: Ich behaupte auch nicht, dass Professoren besonders leiden. Nur ist dieser Druck, bestimmte Ergebnisse zu produzieren, relativ neu. Bis vor wenigen Jahren zum Beispiel mussten Geistes- und Sozialwissenschaftler keine Drittmittel einwerben. Sie konnten es, aber es bestand keine Pflicht dazu. Heute ist das anders. Wenn ich jetzt irgendetwas von meiner Hochschulleitung möchte, kommt sofort die Gegenfrage: Was haben Sie in der letzten Zeit für die Universität an Forschungsgeldern reingeholt?

      ZEIT: Hochschullehrer werden aus Steuermitteln bezahlt. Leistungskontrollen sind deshalb legitim.

      Rosa: Problematisch wird es, wenn unsere Arbeit so gut wie nur noch an Kennzahlen – Drittmittel, Promotionen, Veröffentlichungen – gemessen wird. Das ist zurzeit der Fall. Zudem soll der Output möglichst von Jahr zu Jahr steigen. Das Hamsterrad dreht sich immer schneller, denn jeder erfolgreiche Antrag in diesem Jahr steigert das Problem im nächsten: Man sollte sich möglichst selbst übertreffen, in jedem Fall aber andere Professoren.

      ZEIT: Das nennt sich Wettbewerb.

      Rosa: Es gibt auch einen ruinösen Wettbewerb, der dem System schadet. In jedem Fall sorgt er für eine Entsolidarisierung und schlechte Stimmung. Denn mein Erfolg ist eine Bedrohung für den Kollegen, der sich die Frage gefallen lassen muss, warum er weniger Geld einwirbt.

      ZEIT: Viel mehr aber auch nicht, Sanktionen muss er keine fürchten.

      Rosa: Aber er verliert an Image und immer häufiger auch Geld, da durch die leistungsabhängige Bezahlung, die mittlerweile überall gilt, auch die Gehaltssteigerungen von Hochschullehrern an Kennzahlen geknüpft werden.

      ZEIT: Der effektivste Weg eines Professors, seinen Verdienst zu steigern, bleibt weiterhin die Bleibeverhandlung mit seiner Heimatuniversität, wenn er ein anderes Angebot erhält. Daran hat sich nichts geändert.

      Rosa: Auch hier steigt der Druck. Früher galt eine Regel: Ein Professor, der einen Lehrstuhl neu besetzte, musste für mehrere Jahre dort bleiben. Für andere Hochschulen war er sozusagen gesperrt. Diese Vorschrift hat man in vielen Bundesländern aufgehoben. Die Folge ist nun, dass die Zahl der gegenseitigen Abwerbeversuche enorm steigt. Ich traf neulich einen recht erfolgreichen Kollegen, den drei Rufe gleichzeitig ereilt hatten. Der Druck, sich entscheiden zu müssen, hat ihn so fertiggemacht, dass er überlegt hat, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

      „Eine individuelle Verweigerungsstrategie ist überlebensnotwendig“

      ZEIT: Er hätte sich auch über die Anerkennung freuen können.

      Rosa: Hat er sicherlich auch. Gleichzeitig hat er sich aber gewünscht, nicht immer neu über seine Zukunft entscheiden zu müssen, sondern einfach in Ruhe arbeiten zu können. Ich beobachte, dass die Beschleunigung zu einer Entwertung unserer Arbeit führt.

      ZEIT: Inwiefern?

      Rosa: Die Aufgabe der Wissenschaft, Fragen zu stellen und über viele Jahre hinweg an deren Beantwortung zu arbeiten, tritt zunehmend in den Hintergrund. Heute entfacht die Konstruktion eines Forschungsprojektes und die Suche nach Geldgebern mehr Leidenschaft als die Forschung selbst. Wir haben mittlerweile ein libidinöses Verhältnis zum Schreiben von Drittmittelanträgen. Das gleiche Problem stellt sich für die Forschungsergebnisse. Alle publizieren immer mehr, mit der Folge, dass immer weniger gelesen wird. Man schreibt und schreibt und schreibt, erhält jedoch kaum eine inhaltliche Reaktion. Da beschleicht einen das paradoxe Gefühl, immer mehr zu veröffentlichen und gleichzeitig immer irrelevanter zu werden.

      ZEIT: Sie dürften das Problem weniger haben. Ihre Forschung wird stark wahrgenommen.

      Rosa: Das Interesse schmeichelt mir natürlich. Es zieht jedoch auch Arbeit nach sich, die mich wiederum vom Forschen abhält. Ich werde in Gremien gewählt, soll die Publikationen anderer Wissenschaftler begutachten, werde um Empfehlungsschreiben für irgendwelche Stipendien gebeten oder von den Medien angefragt. Die Liste ist niemals abzuarbeiten. Jeden Tag geht man schuldig ins Bett.

      ZEIT: Wie schützen Sie sich?

      Rosa: Ich versuche, mich nicht mehr schuldig zu fühlen, selbst wenn ich ein wichtiges Gutachten nicht geschrieben habe oder einem Journalisten erst zwei Wochen nach seiner E-Mail antworte. Eine individuelle Verweigerungsstrategie ist überlebensnotwendig. Besser wäre natürlich, wenn sich am System etwas änderte.

      ZEIT: Was zum Beispiel?

      Rosa: Grundsätzlich sollten die Universitäten den Professoren wieder mehr Vertrauen entgegenbringen. Die meisten Hochschullehrer haben ein hohes Arbeitsethos. Die drei, vier faulen Professoren, die es auch gibt, kann man da durchaus verkraften. Zudem braucht Forschung mehr Ruhe und Zeit, um Früchte zu tragen. Ein gutes Buch erfordert in meinem Fach schon einmal fünf oder mehr Jahre, bis es fertig ist. Und das ist es doch, was die meisten Wissenschaftler langfristig wollen: Nicht 30 Aufsätze und Bücher in einer Publikationsliste aufzählen zu können, sondern die eine Veröffentlichung vorzuweisen, die noch in 30 Jahren gelesen wird.

      ZEIT: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft möchte bei Anträgen von Wissenschaftlern seit einiger Zeit nur die fünf wichtigsten Publikationen genannt bekommen . Ein richtiger Schritt?

      Rosa: In jedem Fall, ich hatte Ähnliches schon vor Jahren vorgeschlagen. Das Ganze hat jedoch einen Haken. Die Gutachter, welche die Anträge bewerten sollen, umgehen die Regelung jetzt, indem sie auf der Website der Antragsteller nachschauen, was diese sonst noch so veröffentlicht haben. Das zeigt, dass es wenig bringt, nur an einer Stellschraube zu drehen.

      https://www.zeit.de/2011/45/Burnout-Interview-Rosa/komplettansicht

    • Sind deutsche Professoren ausgebrannt?
      Burnout und dessen Folgen für die Leistungserstellung in deutschen Universitäten.

      In: Hochschulmanagement, 13 (2018) 2, S. 34-40

      Abstract

      Während einerseits die outputorientierte Mittelvergabe und die Besoldung der Professoren die Effizienz der Universitäten gesteigert hat, geht damit aber auch ein erhöhter Leistungsdruck und ein Gefühl der Fremdbestimmung für Professoren einher. Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag nicht nur die Burnout-Gefahr von 329 Professoren an deutschen Hochschulen, sondern vielmehr, inwieweit ein Burnout die Qualität in Forschung und Lehre der betroffenen Professoren beeinflusst. Ausweislich ihrer Modellschätzungen finden die Verfasser, dass ausgebrannte Professoren weniger publizieren, weniger Drittmittel akquirieren aber keine schlechtere Lehre organisieren. (HoF/Text übernommen).

      https://www.fachportal-paedagogik.de/literatur/vollanzeige.html?FId=1144386#vollanzeige

    • Arbeitsbedingungen an Universitäten: Weg mit den Lehrstühlen!

      Ein Gastbeitrag von Jule Specht

      In der Hoffnung, irgendwann eine Professur zu bekommen, lassen sich junge Wissenschaftler auf extrem schwierige Arbeitsbedingungen ein. Gegen die jahrelange Unsicherheit protestieren inzwischen nicht nur Doktoranden und Postdocs, sondern auch junge Professoren wie die Psychologin Jule Specht. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Jungen Akademie schlägt sie deshalb vor, die Hochschulen umzubauen. Ihre Forderung lautet: Departments statt Lehrstühle.

      Stellen Sie sich vor: Sie arbeiten Vollzeit, bekommen aber nur eine halbe Stelle bezahlt. Nicht weil es Ihnen an Qualifikation mangelt – im Gegenteil, Sie gehören zu den am besten ausgebildeten Menschen im Land, haben studiert oder sind sogar promoviert. Sie tun das unter anderem deshalb, weil Ihr Vertrag nur noch wenige Monate läuft und die Anschlussfinanzierung ungesichert ist. Aus diesem Grund zögern Sie auch die Gründung einer Familie hinaus. Schließlich pendeln Sie wöchentlich einmal quer durch die Republik, um Partnerin oder Partner zu sehen. Seit Jahren schon. Mal in die eine, mal in eine andere Stadt. Alles in allem ist das weder eine gute Basis für Familiengründung und Work-Life-Balance noch für Muße zu guten Ideen und ambitionierten Projekten.

      Was in vielen Arbeitsbereichen undenkbar scheint, ist in der Wissenschaft Alltag. Ein Beispiel: Eine Doktorandin arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin durchschnittlich um die 40 Stunden pro Woche, oftmals auf halben Stellen, und erhält dafür laut des Bundesberichts Wissenschaftlicher Nachwuchs ein Nettoeinkommen von durchschnittlich 1.261 Euro. Also etwa 7,50 Euro pro Arbeitsstunde. Auch nach der Promotion wird es oft nicht besser: immer wieder Befristungen, Jobwechsel, Pendeln, Umziehen. Außerdem sind viele Stellen inhaltlich einem Lehrstuhl untergeordnet, also keineswegs frei in Forschung und Lehre.

      Planbarkeit fürs Leben, Freiheit für die Forschung

      Auf diese schwierigen Bedingungen lassen sich viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein – in der Hoffnung, irgendwann eine unbefristete Stelle zu bekommen. Das Problem: Diese Jobs gibt es kaum noch. Zum einen, weil die Wissenschaft immer stärker durch Drittmittel gefördert wird: Die so finanzierten Projekte und Stellen sind so gut wie immer befristet. Zum anderen werden auch die Grundmittel, die den Universitäten langfristig zur Verfügung stehen, immer häufiger für befristete Stellen eingesetzt, zurzeit 75 Prozent davon. Die Folge: Einer gleichbleibend geringen Anzahl an Professuren steht eine steigende Anzahl an befristet beschäftigten Wissenschaftlern gegenüber. Etwa vier von fünf hoch qualifizierten Wissenschaftlerinnen gehen letztendlich leer aus – nachdem sie über viele Jahre hinweg hohe Leistung gezeigt haben und ihr Leben einem prekären Job untergeordnet haben.

      So kann es nicht weitergehen. Wir müssen jungen Wissenschaftlerinnen früher Sicherheit und Planbarkeit geben und gleichzeitig mehr Freiheit für ihre Forschung und Lehre. Der Schlüssel dazu ist, wissenschaftliche Arbeit anders zu organisieren. Im bisherigen Lehrstuhlsystem kann lediglich ein Bruchteil, nämlich etwa 13 Prozent der Wissenschaftler, als Professorin oder Professor frei forschen und lehren und auf oftmals unbefristeten Stellen arbeiten. Sie sind die „Sonnenkönige“ des Systems und genießen viele Privilegien. Der Rest gehört zum wissenschaftlichen Mittelbau, arbeitet also meist in Unsicherheit und Abhängigkeit von den Lehrstuhlinhaberinnen und -inhabern. Um das zu ändern, sollten wir uns von den Lehrstühlen verabschieden – zugunsten einer Departmentstruktur.

      Die Rolle der Professoren verändert sich

      In einer Departmentstruktur gibt es mehr Professuren und weniger Mittelbau. Zentrale Entscheidungen über Ressourcen, Einstellungen und Entfristungen liegen nicht mehr bei einzelnen Lehrstuhlinhabern, sondern sie können im Department gemeinsam getroffen werden: entweder bei regelmäßigen Treffen – oder das Department wählt demokratisch Verantwortliche für einzelne Entscheidungsbereiche. Die wissenschaftliche Laufbahn beginnt bei einer Departmentstruktur in Graduiertenzentren. Diese Zentren, an denen die Doktorandinnen und Doktoranden promovieren, sind dem gesamten Department und nicht einzelnen Professuren zugeordnet. Als nächster Karriereschritt kann nach der Promotion eine befristete Professur folgen, die bei hervorragender Leistung in Forschung und Lehre entfristet wird – sogenannte Tenure-Track-Professuren. So entstehen früher als bisher langfristige Perspektiven. Und statt jahrelanger Wechsel zwischen unterschiedlichen Universitäten und Lehrstühlen wird die wissenschaftliche Karriere nach der Promotion auch innerhalb einer Universität möglich.

      In einer Departmentstruktur ändert sich die Professorenrolle erheblich. Professorinnen sind weniger Wissenschaftsmanagerinnen als aktiv Forschende, die im engen Austausch mit den Studierenden lehren. Die zahlreichen Aufgaben bei Prüfung und Begutachtung, Betreuung und Personalführung, Transfer und Selbstverwaltung verteilen sich auf mehr Schultern, was die Professoren entlastet. Gleichzeitig werden die Kernaufgaben in Forschung und Lehre gestärkt. Davon profitieren auch die Studierenden: Sie lernen bei Menschen, die Erfahrungen in der Lehre sammeln und darauf aufbauen können, anstatt bei Dozentinnen und Dozenten, die von Semester zu Semester wechseln.

      #Lehrstuhlsystem

      https://www.zeit.de/arbeit/2018-07/arbeitsbedingungen-universitaeten-lehrstuhl-befristungen-wissenschaftler-jobs

    • Arbeitsbedingungen an Universitäten: Die Lebenslüge

      Von Anna-Lena Scholz

      Junge Wissenschaftler beklagen prekäre Arbeitsbedingungen, die Uni-Chefs halten dagegen: Befristungen müssen sein! Jetzt wird der Streit endlich ausgetragen, sogar im Kino.

      Das akademische Leben in Deutschland hat es ins Kino geschafft. Weitermachen Sanssouci heißt der Film, eine Satire. Überzeichnete Figuren, skurrile Dialoge. Ein Zerrbild der Universität, das allerdings all jenen, die dort arbeiten, höchst realistisch anmuten dürfte. Präzise seziert der Regisseur Max Linz die Frage: Ist der wissenschaftliche Sektor ein guter Arbeitgeber?

      Der Film kommt zu einem Zeitpunkt, da es in vielen Wissenschaftlerseelen kocht. Denn die Kanzlerinnen und Kanzler der Universitäten (das sind jene, die das Geld verwalten) haben gerade die viel diskutierte „Bayreuther Erklärung“ veröffentlicht. Darin fordern sie, dass sich die Universitäten offensiv zu befristeten Arbeitsverträgen bekennen – und damit das glatte Gegenteil dessen, was die jungen Wissenschaftler derzeit unter dem Schlagwort #FrististFrust erstreiten wollen: mehr Entfristungen. Der Konflikt spaltet die Wissenschaft. Ein Zusammenschluss wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sprach von einer „Bayreuther Bankrotterklärung“; die Gewerkschaften halten die Hochschulleitungen für „verantwortungslos“. Letztere aber sind dankbar für die klare Ansage, die das Papier macht.

      Die Schmerzpunkte des Wissenschaftsbetriebs sind vielfältig, auch im Film: Die Professorin Brenda Berger, gespielt von Sophie Rois, leitet in Berlin ein – Achtung, hier setzt die Satire schon ein – Institut für Simulationsforschung. Es soll abgewickelt werden, falls es nicht positiv evaluiert wird. Nervös flattert Berger durch ihr Büro, beruft Teamsitzungen ein, engagiert eine Unternehmensberaterin, um „Workflow und Feedback zu optimieren“. Die Universität ist hier keine Bildungsstätte voll erleuchteter Geistesmenschen. Stumpf stehen die Wissenschaftler vor ihren Studierenden, eifrig dienen sie sich den Geldgebern an: Wie wäre es, schlägt eine junge Wissenschaftlerin vor, den Forschungsbericht in Bast zu binden? „Das sieht dann direkt nach was aus.“

      Bergers Mit- und Gegenspielerin ist ihre Doktorandin Phoebe Phaidon (Sarah Ralfs). Eine 28-Prozent-Stelle bietet Berger ihr an, „das ist nicht besonders anspruchsvoll“; nur ein paar „administrative Dinge“ müsse sie erledigen, ansonsten wäre Zeit, sich „einzulesen, die Richtung zu sondieren“. Denn Zeit, betont Berger, sei „die wichtigste Ressource im Leben einer Wissenschaftlerin“. Die Miete bezahlen kann man davon freilich nicht, wie beide wissen, und derweil Phoebe sich auf ihrem Stuhl windet ("Ich, ähm, hmmm"), schweift Berger gedanklich ab. In süffisantem Ton legt sich die Stimme von Sophie Rois über das Vorstellungsgespräch: „Sie war eine jener hoch qualifizierten jungen Leute, bei denen man sich fragte, warum sie nie etwas gegen ihre Situation unternahmen. Ihre Arbeit jedenfalls machten sie gut.“

      Der Zielkonflikt ist klar, im Film wie in der Realität. Hier die Professorin, eine von 48.000 – dort jene hoch qualifizierten jungen Leute, das sind rund 300.000 Menschen, die das Statistische Bundesamt als Doktoranden und wissenschaftliches Personal unterhalb der Professur erfasst. 93 Prozent dieses Nachwuchses sind befristet angestellt. Etwa die Hälfte dieser Arbeitsverträge läuft weniger als ein Jahr. Auf die Einjahresstelle folgt eine siebenmonatige Projektverlängerung, ein zehnmonatiger Anschlussvertrag, eine zweimonatige Elternzeitvertretung – und so fort, über Jahre, Institutionen, Städte hinweg. Wer von den Hunderttausenden es schließlich auf eine Lebenszeitprofessur schafft, entscheidet sich im Schnitt erst mit 42 Jahren: zu einem Zeitpunkt, da der außerakademische Sektor mit hoch spezialisierten Wissenschaftlerinnen kaum mehr etwas anzufangen weiß (und umgekehrt).

      –-> #film: Weitermachen Sanssouci

      https://www.zeit.de/2019/45/arbeitsbedingungen-universitaeten-mittelbau-promovieren

    • Weitermachen Sanssouci

      Ab 24.10.2019 deutschlandweit im Kino.

      Die Erde hat nicht die ideale Gestalt einer Kugel. Sie sieht vielmehr aus wie eine Kartoffel. Klimaforscherin Phoebe soll helfen, am Institut für Kybernetik den Klimawandel zu simulieren.  Alles hängt von einer erfolgreichen Evaluation am Ende des Semesters ab. Nudging wird zum Zauberwort. Studierende unterbrechen den Betrieb.  Phoebe versucht, hinter das Rätsel der Simulation zu kommen. Die Apokalypse beginnt. 

      Nach „Ich will mich nicht künstlich aufregen“ verschaltet Max Linz in seinem zweiten Spielfilm am Beispiel des fiktiven Instituts für Kybernetik der Berliner Universität die Simulation des Klimawandels mit der Wirklichkeit der Universitätsbetriebs, um auf komödiantische Weise die Frage zu stellen, wann man sich darauf geeinigt hat, dass der Zukunftshorizont sich auf die nächste Deadline verengt und Befristung die einzige Kontinuität ist.

      Mit
      Sarah Ralfs
      Sophie Rois
      Philipp Hauß
      Bernd Moss
      Maryam Zaree
      Bastian Trost
      Leonie Jenning
      Luis Krawen
      Martha von Mechow
      Max Wagner
      Anna Papenburg
      Olga Lystsova
      Kerstin Grassmann
      Jean Chaize
      Friedrich Liechstenstein

      Drehbuch - Max Linz, Nicolas von Passavant
      Bildgestaltung - Carlos Andrés López
      Ton - Andreas Mücke-Niesytka
      Szenografie - Sylvester Koziolek
      Kostümbild - Pola Kardum
      Maskenbild - Julia Böhm, Ferdinand Föcking
      Musik - Gajek
      Mit Liedern von Franz Friedrich & Valeria Gordeev
      Montage - Bernd Euscher, René Frölke
      Produtkion - Maximilian Haslberger
      Regie - Max Linz
      Eine Koproduktion von Amerikafilm mit dem rbb, gefördert durch das Kuratorium Junger Deutscher Film, Medienboard Berlin-Brandenburg und BKM.
      Entstanden im Rahmen der Initiative Leuchtstoff von rbb und Medienboard Berlin-Brandenburg.

      https://vimeo.com/360738724

    • Eine Längsschnittstudie über Promovierende und Promovierte

      Nacaps steht für National Academics Panel Study und ist eine neue Längsschnittstudie über Promovierende und Promovierte. Nacaps erhebt erstmals systematisch Daten zu Karriereverläufen von Hochqualifizierten in Deutschland - für Forschung, Hochschulen und Wissenschaftspolitik.

      https://www.nacaps.de

    • @_kg_ : j’ai mis deux références sur academia que tu as indiquées :
      https://academia.hypotheses.org/lheure-est-greve/dissent-in-european-higher-education

      Les autres concernent surtout les étudiant·es (c’est évidemment important, mais ça mérite un chapitre à part) et certaines références sont très intéressantes, mais elles dates un peu... du coup, c’est vraiment bien d’avoir tout sur ce fil de discussion, que je vais ajouté à la métaliste...

    • unter_bau

      Selbstverständnis

      Wie könnte eine kämpferische Gewerkschaft für den Hochschulbereich aussehen? Darüber machten sich ab Anfang 2015 einige Menschen aus verschiedenen Statusgruppen der Uni Frankfurt Gedanken. Im April 2016 ging diese Initiative dann an die Öffentlichkeit. Im November 2016 erfolgte dann die Gründung einer alternativen Hochschulgewerkschaft für die Goethe-Universität Frankfurt. Ihr Ziel ist es, die Verhältnisse nicht einfach mitzuverwalten, sondern sie umzugestalten.

      Arbeitsbedingungen werden prekarisiert und Stellen abgebaut, Arbeiten outgesourct und Belegschaften gespalten, Zwang im Studium erhöht und kritische Inhalte verdrängt, die soziale Selektion verschärft und Bildung der Verwertung von Humankapital unterworfen… Weder die Vertretungen der Beschäftigten noch die Proteste von Studierenden konnten dem etwas entgegensetzen. Es fehlt ein organisatorisches Herzstück, welches die Kräfte und Kämpfe bündelt. Vor allem mangelt es an einer Gewerkschaftspolitik, welche die Machtstrukturen an den Hochschulen aufbricht, die jene Entscheidungen bedingen.

      Macht von unten aufbauen

      Grundsätzlich bedarf es einer Organisation, die Einfluss auf Alltag und Struktur der Hochschulen nimmt sowie Erfahrungen aus Kämpfen weitergibt – und das kontinuierlich. Wir orientieren uns dabei am Konzept einer inklusiven Basisgewerkschaft, wie es aus anderen Ländern bekannt ist. In ihr soll Platz sein für alle, die sich gegen die Verhältnisse wehren und sie überwinden wollen – unabhängig von ihrer Statusgruppe. Ob WiMis, Reinigungs- und Mensakräfte, Hilfskräfte, Lehrbeauftragte, Studierende oder Verwaltungsangestellte – wir brauchen eine föderale Gewerkschaft, in der die Basis koordiniert agiert.

      Gewerkschaft anderen Typs

      Unsere Vorstellungskraft reicht aus, um gewerkschaftliche Praxis auch jenseits der hierarchisch organisierten Sozialpartnerschaft zu denken. Die Gewerkschaftsbasis soll selbst über Aufgaben, Forderungen und Vorgehensweisen entscheiden. So soll ein Raum geschaffen werden, in dem wir uns ermächtigen und Solidarität miteinander üben. Dabei interessiert uns mehr als die Arbeitsbedingungen. Unser Ziel ist eine soziale Hochschule in basisdemokratischer Selbstverwaltung: Ihre Angehörigen sollen gleichberechtigt mitbestimmen, ihr Profil nicht von wirtschaftlichen Interessen bestimmt sein.

      Blick über den Tellerrand

      Als Beschäftige und Studierende an der Hochschule ist diese der Ausgangspunkt für unsere eigenen Kämpfe. Allerdings funktioniert sie nicht losgelöst vom Rest der Gesellschaft, deren Herrschaftsverhältnisse uns stets in Gestalt materieller Zwänge entgegenschlagen. Die Chancen auf eine soziale Neuausrichtung der Hochschule, ja des Bildungsbereiches generell erhöhen sich daher, wenn sich unsere Kämpfe mit denen in anderen Gesellschafts- und Lebensbereichen verbinden. Wir suchen daher aktiv den Kontakt mit anderen Initiativen, Netzwerken und Organisationen – lokal, überregional und international.

      Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, zum Gelingen der Organisation beizutragen. Kommt vorbei zu den Treffen unserer Gewerkschaft und bringt euch ein! Öffentliche Termine könnt ihr unserem Kalender entnehmen. Ihr könnt euch aber auch in unseren Interessiertenverteiler eintragen, über den ihr Einladungen zu Veranstaltungen, Versammlungen und Arbeitstreffen zum Reinschnuppern erhaltet. Und wenn ihr generell auf dem Laufenden sein wollt, was im unter_bau so geschieht, dann abonniert doch unseren monatlichen Newsletter, in dem die neuesten Entwicklungen zusammengefasst werden.

      #réseau #syndikat_combatif #Frankfurt

      https://unterbau.org/unteruns/selbstverstaendnis

    • @cdb_77 oui, tout à fait ;-) Je t’ai laissé un message Facebook mais t’as pas vu je pense...donc pour ce fil : je rassemble tout et ensuite tu peux voir s’il y a des turcs tu penses pertinent à ajouter quelques part...

    • Sinon, tu peux aussi construire ta première métaliste...
      Tu rassembles sur différents fils de discussions des choses qui te semblent aller ensemble, et tu fait une liste où tu compiles les différents fils de discussions en mettant en avant la thématique et en mettant le lien URL dudit fil de discussion...
       :-)

    • Compris ;-) ...juste une question de démarche : pour ’réutiliser’ les commentaires de ce fil dans les différents fils de métaliste, pour ne pas tout refaire, tu fais comment ? Cliquer sur ’modifier’ ensuite copier coller de ce fil au nouveau fil ?

    • University workers of the world, unite! Reflections on the paradox of German academic precarity (Nicolas Pons-Vignon)

      Dr. Nicolas Pons-Vignon [Ela Bhatt Visiting Professor, ICDD, University of Kassel]

      Discussant: Dr. Alexander Gallas [ICDD, University of Kassel] - first part of the comment available only

      ICDD, Kassel, 17 December 2019

      Nicolas Pons-Vignon is an economist, senior researcher at the University of the Witwatersrand (South Africa) and Ela Bhatt Visiting Professor at the ICDD (University of Kassel) from October to December 2019. In his farewell talk “University workers of the world, unite! Reflections on the paradox of German academic precarity” he presents an outsider’s perspective on the situation of German university workers, while reflecting on the strategies used to combat it, starting from the premise: What can we learn from the experience of precarious workers outside of Germany to empower the struggles here? The discussant is Alexander Gallas, faculty member of the ICDD at Kassel University.

      Notes

      ’Studentische Hilfskräfte’ financed through budget for ’Sachmittel’
      Precarity of ’PrivatdozentInnen’
      Hierarchy
      Gender roles (2005 15% —> 2015 23%)
      Unter_bau Frankfurt
      Bayreuther Erklärung
      Short-term contracts justified by the argument: ’folgenden Studierendengenerationen eine Chance ermöglichen [sic]’
      Power relations
      Professors, coming from academia, are not trained to management/organization
      Activism can be punished (working in the system you’re fighting)
      Only 9% of university staff is member of unions
      Germany = one case of many across the globe
      Confrontational strategy necessary —> university administration doesn’t feel frightened by the movement
      People join movements if they feel hope
      ’I’m the object and the subject of the research’

      "It’s important to tell the story and to tell it internationaly" (Pons-Vignon)

      https://univideo.uni-kassel.de/video/University-workers-of-the-world-unite-Reflections-on-the-paradox-of-German-academic-precarity-Nicolas-Pons-Vignon/13c7631e7d27c2d1317ad1d8b7cbdc69

      #iccd #work #precarity #university #academia #Germany #fixed-term_contracts

    • Précarité et diversité dans l’enseignement supérieur en Allemagne… parlons-en !

      Un groupe de chercheur·es s’est réuni à Cologne le 6 mars 2020 pour former une sorte alliance symbolique avec les grèves ayant cours en France et au Royaume-Uni.

      Le groupe “diversity precarious” lutte, depuis l’Allemagne, contre la poussée néolibérale dans le monde universitaire.

      Une chercheuse a envoyé à Academia une carte mentale réalisée à partir des notes du brainstorming issues de cette journée : qu’elle en soit remeciée.

      https://academia.hypotheses.org/22100

  • Connaissez-vous les thérapies comportementales, cognitives et émotionnelles ?
    https://theconversation.com/connaissez-vous-les-therapies-comportementales-cognitives-et-emotio

    Notre auteur, psychiatre et psychothérapeute, [Dominique Servant], directeur d’enseignement à l’université Lille Nord Europe, n’est pas un comportementaliste radical ni un opposant farouche aux thérapies psychanalytiques. Pour lui, les thérapies comportementales, cognitives et émotionnelles (TCCE) représentent aujourd’hui le courant majeur de la psychothérapie, et le mieux adapté pour le traitement des troubles psychiques les plus fréquents (anxiété, phobies, troubles obsessionnels compulsifs, dépression, addictions, troubles de la personnalité…). Elles restent pourtant mal connues et sont parfois considérées à tort comme une simple méthode de changement des comportements.

    #psychologie #psychothérapie #santé_mentale

  • #Naomi_Cahn : Pourquoi les femmes perdent la garde de leurs enfants
    https://tradfem.wordpress.com/2020/01/28/pourquoi-les-femmes-perdent-la-garde-de-leurs-enfants

    Le terme « aliénation parentale » est issu des travaux du pédopsychiatre Richard Gardner dans les années 1980 pour expliquer ce qu’il considérait comme un nombre choquant d’allégations d’abus sexuels d’enfants dans les litiges relatifs à la garde. Gardner affirmait que beaucoup de ces allégations de violence étaient inventées de toutes pièces par des mères vengeresses ou pathologiques.

    Mais sa théorie a fait l’objet de vives critiques, comme celle de Jeffrey Edleson, ancien directeur du Centre du Minnesota contre la violence et les abus et professeur et directeur de recherche à l’École de travail social de l’Université du Minnesota, qui a déclaré en 2009 que « le SAP (« syndrome d’aliénation parentale ») est essentiellement composé de prétentions non fondées ; il n’est fondé sur aucune base scientifique.

    Néanmoins,cette théorie survit, sous une forme neutre à l’égard du genre, à savoir l’idée d’une « aliénation parentale ». Mais, cette théorie a également été discréditée, et comme l’explique le Conseil national des juges des tribunaux pour enfants et de la famille, elle « détourne également l’attention des comportements du parent violent ».(…)

    Traduction : #Tradfem
    #aliénation_parentale #justice_patriarcale #idéologie_masculiniste #injustice #Richard_Gardner

  • Why Women Lose Custody
    https://www.forbes.com/sites/naomicahn/2020/01/26/why-women-lose-custody

    The term “parental alienation” comes from the work of child psychiatrist Richard Gardner in the 1980s to explain what he saw as a shocking number of child sexual abuse allegations in custody litigation. Gardner claimed that many of these abuse allegations were fabricated by vengeful or pathological mothers.

    But his theory has been subjected to strong criticism, such as that from Jeffrey Edleson, former director of the Minnesota Center Against Violence and Abuse and professor and director of research at the University of Minnesota School of Social Work, who said in 2009 that, “PAS is essentially composed of unsubstantiated claims; there’s no science behind it.”

    Nonetheless, it survives in a gender-neutral form as parental alienation. But, that too has been discredited, and as the National Council of Juvenile and Family Court Judges, explains, it “also diverts attention away from the behaviors of the abusive parent.”

    When fathers alleged mothers were alienating, regardless of abuse claims, they took custody away from her 44% of the time. When the genders were reversed, and fathers started out with the children, mothers took custody from fathers only 28% of the time. Fathers were overall much more likely to win than mothers by claiming alienation.

    Meier found that, when mothers claimed any type of abuse, if fathers responded by claiming parental alienation, then the mothers were twice as likely to lose custody as when fathers did not claim alienation. In the study’s stark conclusion: “alienation trumps abuse.”

    Even when the father’s abuse was considered by the court to have been proven, the mothers who were alleging the abuse still lost custody in 13 % of the cases. By contrast, fathers lost custody only 4% of the time when a mother’s abuse was considered proved.

    « Syndrome d’aliénation parentale » (SAP) en français.
    #psychologie (mauvaise) #violences_familiales (masculines) #justice (kof !) #famille (je vous hais) #enfants (qu’on laisse encore dans les pattes de pères qu’on sait violents et incestueux)
    #pédocriminalité #pédoviol #masculinisme

  • The Danger in Fake Positivity and Spiritual Bypassing
    https://humanparts.medium.com/the-danger-in-fake-positivity-and-spiritual-bypassing-c202040b8dd

    Many emotions serve as flags indicating an opportunity for us to learn. Challenge, sorrow, change, discomfort, conflict, hatred, depression, and anxiety are paths to growth and change. We can explore and accept the parts of ourselves society urges us to keep tucked away. Painful or uncomfortable experiences enable us to grow past our current emotional and spiritual states.

    Fake positivity can perpetuate a lot of the stigma around mental illness. Encouraging someone who has clinical depression to focus on the positive is not helpful and can actually do more harm. This advice can bolster the feeling that they are at fault because they cannot simply pull themselves up by the bootstraps. I tell people struggling with depression that they are more tuned in to real human experience and emotion than those pushing the positive-vibes-only agenda.

    #psychologie #négativité #positive_attitude #déni #santé_mentale

  • How Mindfulness Morphed from Ancient Spiritual Practice to Big Business
    https://jacobinmag.com/2019/12/corporate-mindfulness-ron-purser-interview

    The roots of mindfulness as a spiritual practice go back thousands of years. But today, corporations like Facebook and Google are using it as a technique to extract more productivity and more profits from workers.

    #méditation #happiness_management

  • Ces décisions catastrophiques qui nous menacent - Le Point
    https://www.lepoint.fr/societe/ces-decisions-catastrophiques-qui-nous-menacent-10-04-2012-1450076_23.php

    Comment des randonneurs expérimentés ont-ils pris cette décision absurde de s’engager dans une situation de danger mortel ? Alors qu’ils savaient que ce jour-là le risque d’avalanche était élevé au-dessus de 2 200 mètres, que la combe présentait un angle propice aux avalanches et qu’une corniche au-dessus de celle-ci comportait un dépôt de neige apportée par le vent, autre facteur déclenchant ? « C’est la dynamique du groupe qui les y a conduits. » Christian Morel, docteur en sociologie et ancien cadre dans les ressources humaines, a enquêté pendant dix ans sur les processus qui poussent à commettre d’énormes erreurs et les moyens de les neutraliser (1). « La taille du groupe a inhibé la parole et les silences ont été interprétés comme une approbation du choix dangereux. » Sur les quatre experts, un seul avait opté pour cette descente périlleuse, un deuxième n’avait rien dit, le troisième avait repéré les signes alarmants mais ne s’était pas exprimé clairement. Le chef de course, qui avait également vu le dépôt neigeux, analysa le manque d’opposition de ses compagnons comme l’indication que pour eux il n’y avait pas de danger, quand ceux-ci interprétèrent son silence comme un feu vert, un chef sachant par définition ce qu’il fait. « Une équipe de deux skieurs aurait discuté davantage. » La présence de femmes eut sa part dans la prise de décision : « Reculer ne fait pas viril. »

    Le virilisme tue…

    • Ça me fait penser à l’histoire d’un leader de randonnée dans l’Atlas marocain qui avait emmené au casse-pipe son groupe de bourgeois·es du troisième âge (raconté par le beau-fils d’un des participants) : conditions météo dangereuses, fatigue des randonneurs... Le guide marocain était contre la poursuite de la rando et voulait arrêter le groupe à couvert mais le chef avait continué. Une personne était morte, d’autres avaient eu les doigts gelés (amputation). Le guide avait été condamné mais pas le chef, qui était bien le responsable (solitaire, cette fois) de la décision. C’était un ancien directeur de centrale nucléaire. #culture_du_risque

    • C’est curieux parce que c’est un #phénomène_de_groupe dont la psychologie est très connue, c’est LE générateur de prise de risques inconsidérée et d’accidents.
      Quand des alpinistes partent seul·e ou à deux, ils sont nettement plus sur le qui-vive des signaux de danger, mais au-delà de trois personnes, chaque participant suppose que les autres préviendront si il y existe un risque, ce qui annule toute raison de faire attention et rend le groupe crétin.
      Le ou la #Cassandre qui ose prévenir est considérée alors comme une trouble fête et il lui faudra dépenser une bonne dose d’énergie/foi/autorité pour être entendu. Tu vois ça aussi dans les groupes de gauche révolutionnaires qui font bloc quand une femme dénonce un comportement sexiste, le groupe reste muet voire va défendre l’agresseur pour refuser de voir le danger et conserver sa cohésion. C’est l’origine des scissions qui forment les groupes féministes aux USA à la fin des années 60.
      Vive les #dissidentes !

      #intelligence_collective #démocratie #tour_de_table #collégialité #consensus
      et pour l’aspect scientifique 1+1 pour l’#anarchie dont les termes sont ici masqués par la démonstration de la #hiérarchie_restreinte

      Certaines organisations vont plus loin encore en appliquant ce que Christian Morel appelle la « hiérarchie restreinte impliquée ». « Il s’agit d’un transfert marqué du pouvoir de décision vers des acteurs sans position hiérarchique, mais détenteurs d’un savoir et en prise directe avec les opérations. » Sur des bases aériennes de l’armée, un subalterne peut annuler un vol sans en référer à sa hiérarchie. Dans les sous-marins nucléaires d’attaque, les officiers enlèvent leurs galons à bord, marquant ainsi symboliquement leur effacement. Lors des lancements de fusées Ariane, trois techniciens ont pour mission d’annuler toute la procédure en cas de problème. Afin qu’il n’y ait pas d’interférence avec leurs supérieurs, ils sont placés dans un local isolé et privés de tout moyen de télécommunication. L’application du principe de la hiérarchie restreinte aurait certainement évité le crash de l’avion présidentiel polonais le 10 avril 2010, qui résulte, selon toute vraisemblance, d’une pression psychologique exercée par le président et son directeur de protocole sur l’équipage pour atterrir en dépit d’une visibilité insuffisante.

    • Il y a deux choses dans ton propos, @touti.
      La dilution des responsabilités, selon moi, s’applique déjà à deux ! Combien de fois tu te retrouves à marcher avec un·e ami·e vers une destination qu’il ou elle a choisie... alors qu’en fait elle ou il pensait te suivre ! Morel raconte dans son bouquin comment quatre personnes vont faire une excursion pénible alors qu’ils sont bien sous la terrasse parce que les plus âgé·es pensent que les plus jeunes vont s’emmerder et que les plus jeunes se disent que les plus âgé·es voudront profiter de leur présence pour aller faire un tour en ville. En fait personne ne voulait y aller mais le #silence (parlons-nous ! même si ce n’est pas toujours agréable) fait que chacun·e postule que l’autre veut ça et choisit de lui faire plaisir.
      Et puis cette hiérarchie formelle (le Blanc dans mon histoire, celui qui est l’entrepreneur en randonnée) qui empêche à l’expertise technique (le guide qui connaît l’environnement local et sait à quoi s’attendre) d’être prise en considération puisque c’est elle qui a le pouvoir. La dynamique des groupes restreints montre bien qu’on a le meilleur résultat (les décisions les plus adaptées au milieu) quand on a le moins d’autoritarisme dans un groupe. Le virilisme étant une lutte entre hommes pour le pouvoir sur les femmes et les autres hommes (patriarcat), il annihile par essence l’intelligence (collective et parfois individuelle).

      J’ai lu le premier bouquin de Christian Morel (il a fait un tome 2, son propos est très bien illustré et un peu drôle, c’est limite de la pop sociologie) mais je lui préfère largement ce classique de la psychologie sociale (Morel est d’ailleurs sociologue).
      https://www.cairn.info/dissensions-et-consensus--9782130442714.htm

      Troisième aspect, pardon : silence complice des hommes qui savent d’abord que ça pourrait leur coûter quelque chose, d’ouvrir leur gueule, sans bénéfice, comme toujours dans la vie. Mais en plus laisser une femme se faire casser sert objectivement leurs relations de pouvoir avec toutes les autres femmes, l’air de rien, parce que le spectacle d’une qui se fait casser apprend la laisse aux autres.

  • La sidération, ou pourquoi on ne se débat pas (toujours) lors d’un viol - Cosmopolitan.fr
    https://www.cosmopolitan.fr/la-sideration-ou-pourquoi-on-ne-se-debat-pas-toujours-lors-d-un-viol,20

    Elles n’ont pas réagi. Ou ont arrêté de réagir à un moment donné. Pourtant, elles n’avaient pas envie. Elles donneraient tout pour avoir réussi à crier non, à se débattre pour échapper à cet agresseur. Elles n’ont pas réussi. Elles, ce sont en réalité 70% des femmes (d’après une étude suédoise datant de 2017) victimes de violences sexuelles (agression ou viol). Elles ont toutes fait face au mécanisme de sidération.

    La sidération est « une impossibilité à contrôler le stress et y répondre », explique Muriel Salmona, psychiatre et psychotraumatologue, présidente de l’association Mémoire traumatique et victimologie, spécialiste du sujet.
    Le processus de sidération : un court-circuitage pour la survie

    Concrètement, que se passe-t-il dans le cerveau ? Face à un danger, le cerveau nous prépare à la fuite. Une partie du cerveau précisément : l’amygdale cérébrale ordonne la production « d’hormones du stress » comme l’adrénaline ou le cortisol. Les symptômes apparaissent, tels que l’accélération du pouls ou la contraction des muscles.

    Seulement, quand il n’est pas possible de prendre la fuite (ce qui est largement le cas dans ce genre de situation, face à la menace de l’agresseur), le corps est saturé de cet excès d’hormones. Et parce qu’on peut mourir de stress (avec un arrêt cardiaque par exemple), l’organisme se court-circuite.

    La dissociation traumatique, ou l’impression de se détacher de soi

    Muriel Salmona insiste : « la sidération n’est pas liée à la personne mais au danger auquel elle fait face ». Elle n’existe pas seulement dans le cas des agressions sexuelles ou viols, mais pour tous événements traumatisants. Les victimes d’attentats peuvent être frappées par la sidération par exemple.

    « Elle dépend de l’attitude de l’agresseur, de son comportement, de la menace mise en place », liste-t-elle. L’agresseur va observer la victime et en fonction de comment elle réagit, il va mettre en place une stratégie pour sidérer, ce n’est jamais une pulsion, il a pensé les choses ». Un regard, une parole, un geste, et la victime bascule.

    Lors de ce court-circuitage, le cerveau a en réalité libéré des molécules, équivalentes de la morphine (oui, celle qui anesthésie les patients à l’hôpital) et de la kétamine. Il a permis au corps d’accepter l’inacceptable. Un état non sans conséquences : la victime entre dans une seconde phase, celle de la dissociation.

    Récits de #viol au passage...
    #sidération #dissociation #psychologie #victimes

  • The Rise of Identity Fusion and Allegiance to Trump - The Atlantic
    https://www.theatlantic.com/health/archive/2019/09/identity-fusion-trump-allegiance/598699

    The idea was never fully formed, and Lecky died at just 48, his work unpublished. But today, the basic concept is seeing a renewed interest from scholars who think Lecky was truly onto something. When the psychologist’s students compiled his writing posthumously, in 1945, the postwar world was grappling with how humans were capable of such catastrophic cruelty. Surely entire armies had not been motivated by their relationships with their mothers. The early science of the mind was beginning to delve into the timeless questions of philosophy and religion: Why do we do destructive things—to others, and to ourselves? Why do we so often act against our own interests? Why would a young boy risk his acceptance to Harvard to pile manure into a school gym?

    These questions meant studying the roots of identity, and how a person could be at peace with being hateful and even dangerous. Now, decades later, an emerging explanation points to something more insidious than the possibility that someone simply identifies with a malicious group or blindly follows a toxic person. Instead, out of a basic need for consistency, we might take on other identities as our own.

    The process of de-fusing, then, might involve offering alternative systems of creating consistency and order. If people who are inclined to fusion have the option to fuse with entities that do not wish to exploit them, and that are generally good or neutral for the world, they might be less likely to fuse with, say, a demagogue. “But, of course,” Dovidio says, “that’s hard.”

    #fusion #psychologie_sociale

  • Jodorowsky : « Ni le pouvoir, ni l’argent, ni la célébrité » (1/2)
    https://www.nova.fr/podcast/nova-book-box/jodorowsky-ni-le-pouvoir-ni-largent-ni-la-celebrite-12

    Premier moitié d’interview de Jodorowsky par Nova, la suite dimanche prochain, sur son documentaire qui arrive sur sa psychomagie.

    Quête spirituelle au domicile du poète et réalisateur chilien de « La Montagne sacrée », de retour au cinéma avec un extraordinaire documentaire sur cet art qui guérit : la psychomagie.

    https://podcast.nova.fr/sites/default/files/podcast-episode/2019-09/NBB_20190908.mp3

    #Alejandro_Jodorowsky #Jodorowsky #psychomagie #inconscient #psychologie #performance #corps #tarot #interview #audio #radio #Nova

  • Antecedents of bullshitting, John V.Petrocelli, Journal of Experimental Social Psychology
    https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0022103117305127

    Highlights:
    • Bullshitting involves communicating with little concern for evidence or truth.
    • Bullshitting behavior appears to have specific antecedents.
    • People bullshit when obligated to communicate about things they know little about.
    • People bullshit when expecting to receive a social pass of acceptability for it.
    • Bullshitting is attenuated when social cues signal difficulty in obtaining a pass.

    Abstract

    Although it appears to be a common social behavior, very little is known about the nature of bullshitting (i.e., communicating with little to no regard for evidence, established knowledge, or truth; Frankfurt, 1986) and the social conditions under which it is most likely to occur. The current investigation examines specific antecedents of bullshitting, particularly examining topic knowledge, evidence for or against an obligation to provide an opinion hypothesis, and an ease of passing bullshit hypothesis. Experiment 1 suggests that bullshitting is augmented only when both the social expectations to have an opinion, and the cues to show concern for evidence, are weak. Experiment 2 demonstrates that bullshitting can also be attenuated under conditions of social accountability. Results are discussed in light of social perception, attitude change, and new directions aimed at reducing the unwanted effects of bullshitting.

  • Can Reading Make You Happier ? | The New Yorker
    https://www.newyorker.com/culture/cultural-comment/can-reading-make-you-happier

    In a secular age, I suspect that reading fiction is one of the few remaining paths to transcendence, that elusive state in which the distance between the self and the universe shrinks. Reading fiction makes me lose all sense of self, but at the same time makes me feel most uniquely myself. As Woolf, the most fervent of readers, wrote, a book “splits us into two parts as we read,” for “the state of reading consists in the complete elimination of the ego,” while promising “perpetual union” with another mind.

    Bibliotherapy is a very broad term for the ancient practice of encouraging reading for therapeutic effect. The first use of the term is usually dated to a jaunty 1916 article in The Atlantic Monthly, “A Literary Clinic.” In it, the author describes stumbling upon a “bibliopathic institute” run by an acquaintance, Bagster, in the basement of his church, from where he dispenses reading recommendations with healing value. “Bibliotherapy is…a new science,” Bagster explains. “A book may be a stimulant or a sedative or an irritant or a soporific. The point is that it must do something to you, and you ought to know what it is. A book may be of the nature of a soothing syrup or it may be of the nature of a mustard plaster.” To a middle-aged client with “opinions partially ossified,” Bagster gives the following prescription: “You must read more novels. Not pleasant stories that make you forget yourself. They must be searching, drastic, stinging, relentless novels.” (George Bernard Shaw is at the top of the list.) Bagster is finally called away to deal with a patient who has “taken an overdose of war literature,” leaving the author to think about the books that “put new life into us and then set the life pulse strong but slow.”

    Today, bibliotherapy takes many different forms, from literature courses run for prison inmates to reading circles for elderly people suffering from dementia. Sometimes it can simply mean one-on-one or group sessions for “lapsed” readers who want to find their way back to an enjoyment of books.

    Berthoud and Elderkin trace the method of bibliotherapy all the way back to the Ancient Greeks, “who inscribed above the entrance to a library in Thebes that this was a ‘healing place for the soul.’ ” The practice came into its own at the end of the nineteenth century, when Sigmund Freud began using literature during psychoanalysis sessions. After the First World War, traumatized soldiers returning home from the front were often prescribed a course of reading. “Librarians in the States were given training on how to give books to WWI vets, and there’s a nice story about Jane Austen’s novels being used for bibliotherapeutic purposes at the same time in the U.K.,” Elderkin says. Later in the century, bibliotherapy was used in varying ways in hospitals and libraries, and has more recently been taken up by psychologists, social and aged-care workers, and doctors as a viable mode of therapy.

    For all avid readers who have been self-medicating with great books their entire lives, it comes as no surprise that reading books can be good for your mental health and your relationships with others, but exactly why and how is now becoming clearer, thanks to new research on reading’s effects on the brain. Since the discovery, in the mid-nineties, of “mirror neurons”—neurons that fire in our brains both when we perform an action ourselves and when we see an action performed by someone else—the neuroscience of empathy has become clearer. A 2011 study published in the Annual Review of Psychology, based on analysis of fMRI brain scans of participants, showed that, when people read about an experience, they display stimulation within the same neurological regions as when they go through that experience themselves. We draw on the same brain networks when we’re reading stories and when we’re trying to guess at another person’s feelings.

    Other studies published in 2006 and 2009 showed something similar—that people who read a lot of fiction tend to be better at empathizing with others (even after the researchers had accounted for the potential bias that people with greater empathetic tendencies may prefer to read novels). And, in 2013, an influential study published in Science found that reading literary fiction (rather than popular fiction or literary nonfiction) improved participants’ results on tests that measured social perception and empathy, which are crucial to “theory of mind”: the ability to guess with accuracy what another human being might be thinking or feeling, a skill humans only start to develop around the age of four.

    But not everybody agrees with this characterization of fiction reading as having the ability to make us behave better in real life. In her 2007 book, “Empathy and the Novel,” Suzanne Keen takes issue with this “empathy-altruism hypothesis,” and is skeptical about whether empathetic connections made while reading fiction really translate into altruistic, prosocial behavior in the world. She also points out how hard it is to really prove such a hypothesis. “Books can’t make change by themselves—and not everyone feels certain that they ought to,” Keen writes. “As any bookworm knows, readers can also seem antisocial and indolent. Novel reading is not a team sport.” Instead, she urges, we should enjoy what fiction does give us, which is a release from the moral obligation to feel something for invented characters—as you would for a real, live human being in pain or suffering—which paradoxically means readers sometimes “respond with greater empathy to an unreal situation and characters because of the protective fictionality.” And she wholeheartedly supports the personal health benefits of an immersive experience like reading, which “allows a refreshing escape from ordinary, everyday pressures.”

    #Bibliothérapie #Lecture #Romans #Psychologie #Empathie

  • VELENO

    Il paese dei bambini perduti

    Vent’anni fa, in provincia di #Modena, sedici bambini tra i comuni di #MassaFinalese e #Mirandola furono allontanati per sempre dalle loro famiglie, accusate di far parte di una setta di satanisti pedofili. Ma questa storia, proprio come le vecchie audiocassette, ha due lati. In quale dei due si nasconde la verità ?
    di Pablo Trincia e Alessia Rafanelli
    con la collaborazione di Gipo Gurrado, Marco Boarino, Debora Campanella

    https://lab.gedidigital.it/repubblica/2017/veleno/?refresh_ce

    #servicessociaux #DiavoliDellaBassaModenese #pédophilie #satanisme #enfants #psychologie #interrogatoire

  • Face aux enjeux climatiques, « la #peur ne mène pas à l#’action, mais au #déni » - Le Temps
    https://www.letemps.ch/societe/face-aux-enjeux-climatiques-peur-ne-mene-laction-deni

    La « panique », brandie comme ultime recours par un certain nombre d’activistes, est-elle notre meilleure conseillère ? David Uzzell, professeur de #psychologie environnementale, se penche sur ce qui, selon les études, marche vraiment

    #climat

  • Un youtubeur, un ergonome et un médecin décryptent #Fortnite et le piège du « jeu-service »

    https://www.franceinter.fr/societe/un-youtubeur-un-ergonome-et-un-medecin-decryptent-fortnite-et-le-piege-d

    Nous avons un problème. Je savais ce qu’ils racontent dans cet article, mais ça ne m’empêche pas d’être horrifié, et je me demande comment je vais expliquer cela à mon fils de 12 ans. J’avour que ça me fit un peu flipper.

    Fortnite, c’est avant tout un jeu vidéo auquel s’adonnent 125 millions d’utilisateurs dans la monde entier. Un succès qui s’explique par la qualité du jeu, certes, mais aussi par les ressorts marketing utilisés par les concepteurs de sites, jeux et autres plateformes. Décryptage par trois spécialistes.

    « Pour que ça fonctionne, il faut que les gens reviennent souvent »

    « on est dans un système proche de celui de Twitter et Facebook, et qui a des fonctionnements assez pervers : parce que pour qu’un réseau social fonctionne, il faut que les gens reviennent très souvent ».

    Des gens vont être spécialisés dans le développement de ces réseaux ou de ces jeux, pour garder les gens ’captifs’ le plus longtemps possible

    Pour permettre de vous maintenir le plus longtemps possible dans le jeu, on songe donc dès la conception à la rétention du joueur ou de l’internaute : « Ce sont des procédés aussi utilisés par les ingénieurs qui bossent chez Netflix, pour garder les gens le plus longtemps possible sur une plateforme », poursuit le créateur.

    « Dans Fortnite, c’est poussé encore plus loin, avec les skins (apparences de personnages), le loot (le butin). Un système dans lequel ce qui est mis au centre, c’est le plaisir facile, le gain, les récompenses. On fait en sorte que les joueurs soient stimulés et récompensés en permanence. »

    on peut même faire un parallèle entre ces jeux vidéo faussement gratuits, et les jeux de hasard ou jeux d’argent. "On applique des outils qui viennent de la psychologie cognitive, pour que les personnes restent et achètent le plus possible de contenu, ou regardent le plus de publicités possibles.

    Plus on ’engage’ les joueurs, plus ils passent de temps et donc mettent la main au porte-monnaie

    #jeux-vidéo

  • La méritocratie peut nuire à votre sens moral
    http://www.internetactu.net/a-lire-ailleurs/la-meritocratie-peut-nuire-a-votre-sens-moral

    La méritocratie est-elle la forme de société la plus juste ? D’après l’essayiste Clifton Marks (@clifton_mark) auteur d’un article dans Aeon, beaucoup de gens non seulement pensent qu’il s’agit de la meilleure forme de société, mais également que nos démocraties sont intrinsèquement méritocratiques. Ainsi, rappelle-t-il, 84 % des Anglais et 69 % des (...)

    #A_lire_ailleurs #Recherches #management #psychologie

  • La théorie de l’esprit : aspects conceptuels, évaluation et effets de l’âge | Cairn.info
    https://www.cairn.info/revue-de-neuropsychologie-2011-1-page-41.htm#

    En neuropsychologie, le concept de théorie de l’esprit (Theory of Mind en anglais [ToM]) désigne la capacité mentale d’inférer des états mentaux à soi-même et à autrui et de les comprendre. L’expression de « théorie de l’esprit » ne désigne donc pas une théorie psychologique mais une aptitude cognitive permettant d’imputer une ou plusieurs représentations mentales, par définition inobservables, aux autres individus. Le principe de base étant celui de l’attribution ou de l’inférence, les états affectifs ou cognitifs d’autres personnes sont déduits sur la base de leurs expressions émotionnelles, de leurs attitudes ou de leur connaissance supposée de la réalité. La ToM est référencée dans la littérature sous différentes acceptions telles que « mentalizing » (mentalisation [1, 2]), « mindreading » (lecture d’états mentaux [3]), « perspective-taking » (prise de perspective [4]), « empathy » (« empathie » [5]) ou encore « social understanding » (compréhension sociale [6]). Cette aptitude nous permet de prédire, d’anticiper et d’interpréter le comportement ou l’action de nos pairs dans une situation donnée. Elle est indispensable à la régulation des conduites et au bon déroulement des interactions sociales. La ToM fait partie intrinsèque de la cognition sociale qui mobilise un ensemble de processus mentaux tels la perception de soi et des autres et l’utilisation des connaissances sur les règles régissant les interactions interpersonnelles pour décoder le monde social [7]. Dans cet article nous proposons une synthèse des connaissances théoriques sur la ToM, guidés par deux questions principales : comment en aborder l’étude en neuropsychologie ? Quels sont les effets de l’âge sur cette aptitude cognitive de haut niveau ?

    La ToM est une capacité de métacognition : avoir conscience et se représenter l’état mental d’une autre personne revient à construire une métareprésentation. Alors que la représentation renvoie à une perception directe de l’environnement, la métareprésentation est une représentation d’une représentation. La ToM permet ainsi d’avoir des pensées concernant les pensées d’autrui et de raisonner sur ce que l’autre croit, feint ou ressent. Elle suppose un circuit relationnel, impliquant une reconnaissance cognitive et/ou émotionnelle de soi-même et d’autrui actualisée dans l’échange [13]. De nature cognitive ou affective, de premier ou de deuxième ordre, elle implique des processus de décodage ou de raisonnement sur des états mentaux.

    Évaluation : les paradigmes expérimentaux

    12
    Plusieurs épreuves ont été élaborées afin d’évaluer la ToM. Stone et al.[25] ont proposé de classer ces épreuves en trois catégories, selon la nature épistémique, affective ou volitionnelle des états mentaux mis en jeu.
    Les tâches d’attribution d’états mentaux épistémiques

    13
    Les tâches d’attribution d’états mentaux épistémiques se fondent sur l’inférence d’états mentaux cognitifs tels que des pensées, des croyances ou des connaissances qu’un ou plusieurs personnages ont sur le monde. Elles sont généralement présentées sous forme d’histoires mettant en jeu plusieurs protagonistes et sont construites sur la base du paradigme de fausse croyance [18]. Dans ce paradigme, le sujet doit inférer l’état mental d’un personnage qui a une croyance erronée d’une situation car non conforme à la réalité. Le paradigme des fausses croyances est principalement utilisé pour évaluer la ToM cognitive et cela à différents niveaux (1er ordre et 2e ordre). Dans le cas d’une fausse croyance de 1er ordre, le sujet doit déterminer la représentation mentale d’un personnage (figure 3A) alors que dans celui d’une fausse croyance de 2e ordre, il doit inférer la représentation mentale qu’un personnage a de celle d’un autre personnage (figure 3B). Afin d’évaluer la compréhension de l’histoire, des questions se référant à la réalité sont associées à ce paradigme.
    Figure 3
    Figure 3
    Les tâches d’attribution d’états mentaux affectifs

    14
    Les tâches d’attribution d’états mentaux affectifs utilisent principalement des photographies ou des vidéos de visages ou de la région des yeux [26, 27]. La tâche du sujet consiste à choisir parmi plusieurs adjectifs proposés, celui qui qualifie le mieux l’émotion exprimée par un visage ou un regard. Deux types d’expressions émotionnelles sont généralement distingués : celles d’émotions « de base » et celles d’émotions « complexes » ou « sociales ». Les émotions de base, au nombre de six (joie, surprise, colère dégoût, peur et tristesse), sont des expressions affectives universelles, transculturelles et probablement sous-tendues par des mécanismes innés. Elles sont traitées automatiquement et peuvent s’interpréter en dehors du contexte. En revanche, les émotions complexes caractérisent un état émotionnel illustrant soit une expression cognitive (par exemple pensif, fatigué, interrogatif…), soit des émotions sociales (par exemple charmeur, conspirateur, coupable, amical…) qui dépendent nécessairement d’une situation interpersonnelle particulière [28]. Les émotions complexes ne seraient pas entièrement prédéterminées et leur interprétation correcte ne pourrait se faire que dans les interactions avec les autres individus [29]. Par conséquent, le traitement de ce type d’expressions émotionnelles requiert des processus de réflexion et de raisonnement. Des histoires peuvent aussi être utilisées pour mesurer la ToM affective [4]. Elles se fondent sur le même principe que les histoires évaluant la ToM cognitive mais la tâche du sujet consiste dans ce cas à inférer ou attribuer précisément l’émotion ressentie par un personnage placé dans un scénario social.
    Les tâches d’attribution d’intention

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    Les tâches d’attribution d’intention demandent d’inférer l’intention ou le comportement à venir de personnages d’une histoire présentée le plus souvent sous forme de vignettes ou séquences d’images [32]. À la place des personnages, des formes géométriques [30] ou des parties du corps en mouvement [31] peuvent également être utilisées. La tâche la plus connue est celle de Brunet et al.[33] dont l’objectif est de déterminer la fin logique d’une histoire mettant en scène un personnage affichant l’intention de réaliser une action (regarder une pâtisserie avec envie et vérifier que l’on a assez d’argent pour l’acheter). Deux conditions contrôles invitent le sujet à déterminer la fin logique de l’histoire, l’une avec des personnages sans intention particulière, l’autre avec des objets.
    Les tâches mixtes

    16
    Au-delà de cette classification, d’autres tâches, plus complexes, combinent plusieurs dimensions de la ToM. Le test du faux pas social[25] exploite la notion de maladresse sociale : un protagoniste évoluant dans une situation sociale particulière a un comportement inadapté ou tient des propos inappropriés et ce, sans réaliser la portée de ce qu’il a dit ou fait (dire à une amie dont l’appartement a été entièrement rénové que ses rideaux sont laids et qu’elle devrait en acheter de nouveaux). Le test du faux pas nécessite d’intégrer les composantes cognitive et affective de la ToM, puisqu’il faut comprendre que le discours d’une personne est déplacé (ToM cognitive) et blessant ou insultant pour son interlocuteur (ToM affective). La tâche de Yoni, proposée par Shamay-Tsoory et al.[2] repose sur l’inférence de l’état mental d’un personnage présenté visuellement, avec pour indice son expression faciale, la direction de son regard et une phrase à compléter. Cette tâche a la particularité de combiner ToM cognitive et affective, ToM de 1er ordre et de 2e ordre (pour détails voir [2]).

    #Théorie_de_l_esprit #Theory_of_mind #Psychologie #Etat_mental #Mentalisation

  • [Le culte du bonheur créé] de nouvelles hiérarchies émotionnelles où ceux qui râlent, ceux qui sont en colère sont « pathologisés ».

    En plus d’être le jour du Printemps, aujourd’hui c’est aussi la Journée Mondiale du Bonheur ! C’est donc l’occasion idéale pour (ré)écouter la sociologue Eva Illouz, co-auteur de « Happycratie : Comment l’industrie du bonheur a pris le contrôle de nos vies »...
    Youpee !

    https://www.franceculture.fr/emissions/la-grande-table-2eme-partie/heureux-qui-comme-moi-je



    #bonheur #marchandisation #Printemps #JournéeMondialeduBonheur

  • Godwin’s law - reductio ad Hitlerum
    https://en.wikipedia.org/wiki/Godwin%27s_law

    “As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches” that is, if an online discussion (regardless of topic or scope) goes on long enough, sooner or later someone will compare someone or something to Adolf Hitler or his deeds, the point at which effectively the discussion or thread often ends.
    ...
    Godwin’s law itself can be abused as a distraction, diversion or even as censorship, fallaciously miscasting an opponent’s argument as hyperbole when the comparisons made by the argument are actually appropriate. Similar criticisms of the “law” (or “at least the distorted version which purports to prohibit all comparisons to German crimes”) have been made by the American lawyer, journalist, and author Glenn Greenwald.

    Godwin’s law does not claim to articulate a fallacy; it is instead framed as a memetic tool to reduce the incidence of inappropriate hyperbolic comparisons. “Although deliberately framed as if it were a law of nature or of mathematics,” Godwin wrote, “its purpose has always been rhetorical and pedagogical: I wanted folks who glibly compared someone else to Hitler to think a bit harder about the Holocaust.”

    #discussion #rhétorique #internet #usenet #psychologie